Gemeinsam mit Evanescence und Smash Into Pieces waren die Niederländer auf World Collide Tour durch Europa mit einem Stopp in Sachsen.
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Um 19 Uhr versammelten sich die Fans, die vorranging aus der „schwarzen Szene“ kamen in der Halle. Zur Einstimmung kam die schwedische Popband Smash Into Pieces auf die Bühne. Das freute mich ungemein, da ich diese Band schon immer einmal live sehen wollte, so spielen wir sie immerhin seit Jahren bei uns im Radio. Die Stimme von Sänger Chris Sörbye überzeugte ab dem ersten Ton und war sehr besonders. Allerdings warteten die Anhänger, die wegen SIP gekommen waren auf einige Kracher deren Karriere, die wie ich fand leider ausblieben. Songs wie „The Game“, „Arcadia“ oder „Like This!“ wurden vermisst. Dafür spielten sie aber zumindest „Real Heros“ und „Boomerrang“.
Within Temptation starten pompös und mit politischer Botschaft
Um 20 Uhr war es dann soweit und Within Temptation kamen endlich auf die Bühne. Im pompösen Bühnenbild, was einer galaktischen oder dystopischen Szenerie glich, begann das Konzert mit “Our Solemn Hour“ und „Faster“, einem Klassiker der Bandgeschichte. Sharon Den Adel interagierte immer wieder mit dem Publikum. Beim Lied „Paradise (What About Us)“ sang die Masse besonders laut mit. Den Song „Supernova“ widmete die Niederländerin alle Menschen, die einen Verlust erlitten haben. Sie selbst schrieb dieses dystopisch klingende Lied vom letzten Album „Resist“ für ihren verstorbenen Vater. Bevor das Lied „Raise Your Banner“ begann, holte sie die ukrainische Flagge hervor und widmete den Song dem Frieden. Auch solidarisierte sie sich mit den Frauen im Iran.
Überraschungsgast und Live-Premiere mit Annisokay
Ein weiteres Highlight war meiner Meinung nach das Lied „The Reckogning“, weil ich es persönlich sehr mag und mich irgendwie zur Band gebracht hat. Während des ganzen Konzerts gab es auch immer wieder richtig coole Pyro. Within Temptation haben in den letzten beiden Pandemiejahren einzeln stehende Lieder veröffentlicht und spielten einige davon auch gestern in Leipzig, wie z.B. „Don’t Pray For You“, „Entertain You“. Es gab außerdem eine Live-Premiere von “Shed My Skin“, bei der als Überraschungsgast Christoph Wieczorek von Annisokay die Bühne betrat und mitsang, wie bereits im Original.
Sharon fliegt durch die Arena
Gänsehaut bekam ich unerwartet bei den Anfängen vom älteren Within Temptation Lied „Ice Queen“. Und da ein Knaller bei diesem Event den nächsten jagte, gab es noch ein Highlight. Sharon stieg in einem roten Kleid in die Lüfte der Arena. Insgesamt war das mein drittes oder viertes Within Temptation Konzert und ich kann sagen, so eine großartige Produktion und Inszenierung hatte die Band bislang nie. Es hat sich wirklich gelohnt.
Evanescence sind zurück
Aber der Abend war noch immer nicht zu Ende, da gegen 21.45 Uhr dann die zweite Headlinerband des Abends die Bühne betrat: Evanescence. Seit mehr als 20 Jahren sind sie aktiv und durch ihren Hit „Bring Me To Life“ haben sie den Sprung in den Mainstream damals geschafft. Das Lied spielten sie natürlich an diesem Abend ebenfalls, aber erst am Ende. Sie begannen das Set mit einem neueren Song „Broken Pieces Shine“.
Auch neue Songs in der Setlist
Amy Lee bedankte sich mit kratzig-kranker Stimme bei den Fans, dass sie so lange Zeit mit so vielen Tourverschiebungen die Tickets behalten und an diesem Abend gekommen waren. Highlights der Setlist waren „My Immortal“, „Going Under“ und „Call Me When You’re Sober“ für mich. Auch sang Amy einen Song und begleitete sich selbst am Klavier. Das gab eine tolle Stimmung. Das Bühnenbild kam für mich nicht ganz an Within Temptation ran, aber war dennoch nicht zu verachten. Amy Lee ist wirklich eine tolle Sängerin, wie sie an diesem Abend wieder zeigen konnte. Der ein oder andere Fan lief sicher sehr nostalgisch nach diesem tollen Konzert nach Hause.
Es hat sich wirklich gelohnt, auch da ich den Vergleich habe. Im August war ich bei Sunrise Avenues zur Abschlusstour in eben dieser Location, die Ticketpreise waren fast 40 Euro teurer und man hat nur einen Bruchteil als Zuschauer bekommen, was man gestern geboten bekam. Also Daumen hoch.