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Summary

10 Jahre Constallation - August Burns Red im Interview

Vor 10 Jahren veröffentlichten August Burns Red ihr Album "Constellation". Bevor die Band das 10 Jährige Jubiläum mit einer Europa-Tour feiern, hatten wir die Gelegenheit Gitarrist Brent Rambler ein wenig zu dem Album und der anstehenden Tour zu befragen.

August Burns Red veröffentlichten am 14. Juli 2009 ihr viel beachtetes Album Constellation und feiern nun dieses Jubiläum auf einer Tour durch Europa. Im Vorfeld der Tour hatten wir nun die Gelegenheit mit Gitarrist Brent Rambler über das Album und die Pläne der Band sowohl für die Tour als auch zu neuem Material zu sprechen.

Arne (Radio UNiCC): Ihr startet eure Jubiläumstour zum 10-Jährigen euer Albums Constellation in wenigen Tagen in Europa, genauer nächsten Dienstag, am 19. November, in Antwerpen. Gehen wir doch diese 10 Jahre zurück in der Zeit. Konntest du dir jemals vorstellen, dass August Burns Red in dieser Weise groß werden wird, mit einer solchen globalen Fangemeinde und konntest du dir jemals vorstellen eine 10-Jährige Jubiläumstour zu spielen?

Brent: (lacht) Oh nein! Ich würde sagen, die Band war erfolgreich in ihrer Anfangszeit, aber dennoch ist es schwer sich vorzustellen, wohin die Dinge gehen werden. Das ist etwas, das liegt nicht in deinen Händen. Du veröffentlichst Musik, aber die Hörer entscheiden, ob es ihnen gefällt und ob sie dich unterstützen. Somit ist es schwer sich eine solche Entwicklung vorzustellen und wir sind sehr glücklich darüber, noch dabei zu sein.

Arne: Ihr habt also die mittlerweile 16 Jahre, die ihr aktiv seid, sehr genossen?

Brent: Ja definitiv!

Arne: Lass uns etwas auf die bevorstehende Tour konzentrieren. Im Sommer habt ihr euer Album Constellation noch einmal veröffentlicht. Darauf ist auch eine spezielle Akustikversion des Songs Ocean Of Apathy. Plant ihr auf euren bevorstehenden Shows noch weitere solche Akustikversionen vorzustellen und zu spielen?

Brent: Werden wir nicht. Wir werden nicht die akustische Version spielen oder etwas in die Richtung. Wir haben hier und da andere Sachen zu anderen Songs geplant, welche dann anders als auf der Aufnahme klingen. Der Masterplan auf dem Album war, wir brauchen einen Akustiksong da wir uns von Zeit zu Zeit fühlen, als ob der Song, den wir mal veröffentlich haben ein guter Akustiksong wäre und wir hatten das schon ein paar Mal in der Vergangenheit. Und Ocean Of Apathy könnte ein wirklich cooler Song für das besondere akustische Gefühl sein.

Arne: Habt ihr noch andere besondere Aktionen für eure Shows geplant, welche diese für eure Fans einzigartig machen werden? Oder plant ihr lediglich euer Album Constellation vollständig zu spielen?

Brent: Wir werden definitiv Constellation komplett spielen. Es wird Dinge in dem Set geben, die die Songs etwas vermischen, aber wir werden Songs auch wie auf dem Album spielen. Manche Songenden werden wir ein bisschen verändern, damit sie besser ins Set passen. Wenn wir Constellation gespielt haben, werden wir aber auch noch einige anderen Songs spielen.

Arne: Lass uns etwas über das Album Constellation reden. Hat das Album eine besondere Bedeutung für dich?

Brent: Ich denke das Besondere an diesem Album ist, dass es einen Moment einfängt, der zeigt wohin die Band geht, welche Reife und Formen sie angenommen hat. Mit den Songs haben wir ein wenig die Tür geöffnet um bei späteren Alben etwas mehr zu experimentieren. Mit Constellation haben wir zum ersten Mal versucht etwas unkonventionell zu arbeiten und neue Sounds einzuführen. Wir wollten schauen, wohin die Musik gehen kann. Constellation ist ein Schritt der Entwicklung zu der Band, die wir jetzt sind. Deswegen denke ich, ist dieses Album wichtig.

Arne: Constellation ist also für euch die Tür zu mehr progressiveren Sounds gewesen, so wie bei Sleddin' Hill. Das war ja ein stark progressives Album. War es für euch auch eine Tür zu einer neuen, einer kreativeren Welt?

Brent: Ja, so in etwa.

Arne: Ihr habt bis jetzt acht Alben veröffentlicht. Welches ist das wichtigste Album und warum?

Brent: Mein Lieblingsalbum, was wir veröffentlicht haben ist wahrscheinlich Rescue & Restore. Ich bin mir nicht sicher, warum es mein Favorit ist, aber ich glaube einfach textlich ist es sehr gut und ich glaube, dass, ich weiß nicht, die Songs einfach wirklich cool sind. Es hat eine interessante durchgängige Ausstrahlung. Und ich glaube es wird auch langsam ein Fanfavorit laut den Meet & Greets. Rescue & Restore wird ein immer mehr beachtetes Album. Es kommt vor, dass ein Fan sagt, Rescue & Restore brauchte es nicht und nun ist es sein Lieblingsalbum und ich stimme ihm zu.

Arne: Die Letzte Albumveröffentlichung war Phantom Anthem und ist jetzt zwei Jahre her. Arbeitet ihr schon an einem neuen Album?

Brent: Ja, wir haben ein neues Album, es ist bereits aufgenommen und befindet sich derzeit im Mixing und Mastering Prozess. Ihr werdet ein paar neue Songs nächstes Jahr bekommen und eine Veröffentlichung. Ich glaube es ist eine coole Veröffentlichung. Yeah wir sind fast fertig.

Arne: Wie ist euer kreativer Prozess, wenn ihr ein neues Album schreibt? Arbeiten alle zusammen oder ist da jemand der die Führung übernimmt und den hauptsächlichen Schaffungsprozess macht, es den anderen schickt und dann fragt: Hier diese Melodie, dieser Text, was sagt ihr?

Brent: Unser Bass-Spieler Dustin ist ein exzellenter Gitarrenspieler und Schlagzeug kann er auch. Er hat eigentlich die Hälfte vom neuen Album geschrieben. JB war unser primäre Songschreiber. Dustin hat auch Musik geschrieben und Jamie und Dustin haben sich dann für das Musikalische zusammengetan.
Für die letzten paar Alben haben Jake und ich die Gesangstexte zusammengeschrieben. Die Zusammenarbeit war dann das Produzieren des Gesangs, den wir dann versuchten in den Song einzufügen, den JB und Dustin kreiert haben. Eigentlich hat Matt auch mitgeholfen. Es ist also kein richtiger ordentlicher Prozess, jeder macht einen Teil und schreibt etwas für jede Aufnahme und wir versuchen das dann zusammen zu bringen. Wir bauen gewissermaßen zwei separate Hälften und schmelzen sie dann zusammen und bringen sie dann zum Studio.

Arne: Ah okay. Kommen wir nun zu meiner nächsten Frage. Du hast sie schon etwas beantwortet, weil meine typische Frage, wenn wir über den kreativen Prozess reden ist, was kommt zuerst. Die Musik oder der Gesangstext? Manchmal ist das sehr interessant. Du hast bereits gesagt, meistens die Musik aber gibt es manchmal die Situation,dass einer von euch Texte im Kopf hat und denkt "Für diesen Text brauchen wir ein sehr gutes Lied."

Brent: Was wir machen ist folgendes. Ich schreibe immer. Also, es ist nicht nötig, dass die Musik zuerst kommt und ich den Text für die Musik schreibe. Wir schreiben es separat. Ich schreibe immer, die anderen schreiben immer und dann kommen Jake und ich zusammen und hören uns die Musik an und die Texte, die wir haben und wählen aus welche Texte zur Stimmung der Lieder passen. Dann bringen wir Texte und Musik Zeile für Zeile so zusammen. Manchmal haben wir einen Song und wir sind uns einig, die Zeile braucht einen härteren Part oder sowas und wir versuchen die Stimmung der Musik und die Stimmung des Textes zusammenzubringen und sehen, dass es passt.

Arne: Lass uns nochmal ein Blick auf eure Bandgeschichte werfen. Ihr seid seit fast 17 Jahren aktiv, welcher war dein größter Moment in dieser Zeit und welcher der schlimmste, wenn du ihn verraten magst?

Brent: Ich erinnere mich am meisten an den Tag, als wir ein Angebot bekamen, unseren ersten Plattenvertrag zu unterzeichnen. Wir waren im Proberaum und erhielten diese E-Mail oder den Anruf. Daran erinnere ich mich gut. Eine weitere große Sache war für uns, als Constellation veröffentlicht wurde. Wir hatten nichts wirklich erwartet, doch dann kam diese E-Mail mit Glückwünschen, wir hatten über 20.000 Exemplare verkauft und sind damit in den Billboard Top 25. Darauf dann die Nominierung für unseren ersten Grammy war schon sehr verrückt. Für uns war das eine große Sache. Ich glaube es ist für die Familie das Beste überhaupt. Ich meine klar, es hängen riesige Auszeichnungen an den Wänden, aber wenn deine Großmutter hört, dass du für einen Grammy nominiert bist, ich denke, dass versteht jeder, dass das eine große Sache ist. Das waren so für uns die größten Momente. Nun, unsere schlimmsten Momente... Hmm, wir sind wohl eine recht glückliche Band. Wir hatten ein paar schwierige Situationen auf unseren Touren. Solche Situationen, wo du viele Stunden am Flughafen wartest, gerade so beim Konzert ankommst, die Bühne verlässt und schon wieder im Bus sitzt und kaum Schlaf bekommst. Und natürlich hat man dann während einer solchen Tour-Situation noch ein Meet & Greet.

Arne: Oh, es scheint als hättet ihr auf eurer kommenden Tour nicht ein ganz so großes Problem, hoffentlich, ein wenig wie dies könnte es aber dennoch werden, wenn man auf eure Termine schaut. Jeden Tag eine andere Stadt, jeden Tag einige hundert Kilometer zwischen den Städten. Es könnte also recht interessant für euch werden, wenig Schlaf, wenig Zeit in den Städten, viel Zeit im Bus...

Brent: Das ist okay für uns. Wir haben ja einen Busfahrer, so können wir auf der Fahrt schlafen. Es gibt da etwas, was es in Amerika nicht gibt, die Pausenregelung, ihr habt die. Für Strecken, die wir eigentlich fliegen würden, haben wir einen zweiten Fahrer. Also für die wirklich langen Strecken haben wir jemanden, der das Lenkrad übernimmt.

Arne: Auf eurer kommenden Tour spielt ihr zusammen mit Erra und Currents. Gibt es eine Band, mit der du unbedingt mal zusammen touren möchtest?

Brent: (überlegt) Wir versuchen seit Jahren zusammen mit Killswitch Engage auf Tour zu gehen, was nun endlich auch passiert. Aber sonst... (überlegt erneut) In Europa würde ich liebend gern mit Amon Amarth auf Tour gehen, das dürfte lustig werden. Ich habe sie schon ein paar Mal bei Festivals erlebt. Mit ihnen zusammen zu touren könnte ein absoluter Riesenspaß sein. Ihre Shows sind einfach großartig, ich mag sie sehr.

Arne: Es klingt sehr danach, dass ihr mit euren bisherigen Tours-Supports sehr glücklich gewesen seid. Das ist gut.

Brent: (lacht) Ha sehr sogar.

Arne: Kommen wir zur letzten Frage und schließen damit den Rahmen zum 10-Jährigen Jubiläum von Constellation. Wo siehst du die Band in 10 Jahren? Vielleicht beim Spielen einer 20-Jährigen Jubiläumstour?

Brent: Ja wer weiß. (lacht) Wir wollen einfach weitermachen, solange wie wir können. Es hängt davon ab, ob die Menschen immer noch die Band mögen. Ich glaube es ist eine gute Fanbase mit uns gewachsen, also glaube ich, es besteht eine Möglichkeit, dass wir weitere 10 Jahre machen werden, wenn wir bald wieder spielen. Nein wir werden nicht die Kapazität und Kraft für alles haben, aber ich kann mir vorstellen, dass wir in 10 Jahren noch zusammensitzen und Songs schreiben und touren. Wir werden sehen, aber es hängt alles davon ab, ob die Fans uns noch hören wollen und uns erlauben weiter zu machen.

Arne: Ich wünsche euch das Beste für die nächsten 10 Jahre und hoffentlich sogar ein paar mehr!

Brent: Vielen Dank!

August Burns Red - 10 Years Of Constellations World Tour

21.11.2019 - Berlin, Columbiatheater
22.11.2019 - Dresden, Reithalle Straße E

01.12.2019 - Stuttgart, LKA-Longhorn
04.12.2019 - München, Backstage
05.12.2019 - Köln, Essigfabrik
06.12.2019 - Frankfurt, Batschkapp

August Burns Red - Ocean Of Apathy

Am 13.09. durften wir uns mit Joshi dem Sänger der Berliner Punkrock-Band ZSK vor ihrem Konzert im AJZ Talschock in Chemnitz zu einem Interview treffen. Es ging unter anderem um die Landtagswahlen in Thüringen, das Image der Stadt Chemnitz und Entwicklungen und Zukunft linker Subkultur. Hört gern rein!

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Am 7.11. durften wir, das sind Lucas und Ronja Mia Morgan vor ihrem Konzert im Atomino in Chemnitz auf der „Wiedergänger“-Tour interviewen. In unserem Gespräch haben wir über viele spannende Themen, wie z.B. den Entstehungsprozess ihrer Musik, insbesondere ihre Singles „Wiedergänger und „Mitten in den Massen“, den Einfluss von TikTok auf Musik und ihre Verbindung zu Chemnitz. Falls ihr also wissen möchtet warum sie Chemnitz als eine ihrer Top 5 Städte zum Spielen ist und was mit der „Sheinification“ von Musik gemeint ist hört gern mal rein.

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Mit ihrem Kurzfilm "Am Zaun" schaffte es eine Chemnitzer Gruppe aus Hobby-Filmemachern unter die Nominierten für den Camgaroo Award. Der Camgaroo Award ist eine Filmpreisverleihung, die seit 21 Jahren den deutschen Film-Nachwuchs fördert. Damit, dass der Film schließlich bis ins Finale kommt, hatte niemand gerechnet. Der Nachwuchsschaupieler Levin Hornburg hatte den Film für den Camgaroo Award eingereicht.

Es ist jetzt hier im Studio um euch von seinen Erfahrungen zu berichten …

 

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Es ist Samstag, der 15.07.2023. In Dresden sind es 36°C im Schatten und wir sind auf dem Weg zum Interview mit Das Lumpenpack. „Wir“ sind übrigens Ronja und Tobi aus der Radio UNiCC-Musikredaktion. Als wir an dem Konzertplatz Weißer Hirsch ankommen, werden wir schon erwartet und zum Backstagebereich geführt, der sich hier eher vor der Bühne befindet: Die ganze fünfköpfige Band sitzt mit kalten Getränken und Minipool auf der Terrasse eines Blockhauses, ca. 50 Meter von der Bühne entfernt, auf der in wenigen Stunden gespielt werden soll (Radio UNiCC berichtet).Wir werden herzlich von Jonas und Max begrüßt, die sich in der anschließenden Wahl des Interviewortes fast noch mehr um unsere Aufnahmequalität sorgen als wir. In der hintersten Ecke des Blockhauses finden wir einen passenden und kuscheligen Spot zum Aufnehmen. Als wir im Begriff sind, loszulegen, wird es draußen laut: Die Vorband „Kochkraft durch KMA“ hat ihren Soundcheck begonnen, wir haben eine authentische Geräuschkulisse und starten ins Interview mit Fragen zu Pre-Show-Ritualen und Lieblingslocations.

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Wir merken schnell, dass die beiden ein wahnsinnig eingespieltes Team sind und keine Zeit zum Warmwerden brauchen. Im folgenden Interviewabschnitt geht es um das Entstehen einer Lumpenpack-Setlist und alles rund um ihr Feature mit Sebastian Madsen Roland Kaiser.

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Die Stimmung ist mittlerweile ziemlich locker. Nächstes Thema ist der ziemlich strikte Releasezyklus der Band und ihr Fortschritt als Künstler seit dem ersten Lumpenpackalbum.

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Zum Abschuss des Interviews geht es noch um das neue Album W.A.C.H., das am 25.08.2023 erscheint, und über hypothetische Featuregäste.

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Die beiden Bandmitglieder von Powerplush erzählen von ihrer ersten eigenen Deutschlandtour, ihrem Konzert in Leipzig und was es eigentlich mit dem Polonaise-Pit auf sich hat. Freut euch auf einen gefüllten Festivalsommer mit der Band aus Chemnitz.

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