Radio UNiCC
Jetzt bei Radio UNiCC

Summary

Ein Kommentar zu Lothar Fritzes "Der böse gute Wille"

Kommentar

Wir leben in einer Demokratie und das ist auch gut so. Denn in einer Demokratie darf jeder so ziemlich alles denken und sagen, so absurd es auch sein mag. Ein Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Institutes für Totalitarismusforschung in Dresden und Inhaber eines Professorentitels der TU Chemnitz hat neulich von diesem Recht Gebrauch gemacht. Sein Name ist Lothar Fritze und er veröffentlichte am 6. Januar in der Sächsischen Zeitung einen Artikel unter der Überschrift „Der böse gute Wille“.

In seinem Text schreibt Fritze über einen „Kulturkampf konservativer Intellektueller“ und der Mehrheit des deutschen Volkes auf der einen und der „politisch-medialen Klasse“ auf der anderen Seite. Während die erstgenannten um „die Existenz des deutschen Volkes und die Bewahrung seiner Kultur“ kämpfen, treibt die politisch-mediale Klasse die Errichtung einer „globalen multikulturellen Gesellschaft“ voran, indem sie vermittels der Moral eine Masseneinwanderung durchsetzt, die schlussendlich die Islamisierung Europas zur Folge haben wird. Den Befürwortern der Willkommenskultur wirft er antidemokratisches Handeln vor.

Fritze bedient sich in seinem Text einem Vokabular, das jedem PEGIDA-Anhänger die Fahne steif im Wind stehen lässt. Auf Belege oder wissenschaftliche Quellen zur Unterfütterung seiner kruden Thesen verzichtet er gänzlich. Stattdessen stellt er fest, „dass wir uns an den Gedanken gewöhnen müssten, dass es nicht für alle sozialen Probleme auf der Welt durchschlagende Lösungen gibt, die mit den Idealvorstellungen, ja vielleicht noch nicht einmal mit den Minimalvorstellungen einer planetaren Menschenrechtsgesellschaft in Übereinstimmung zu bringen sind.“

Jetzt ist wo ich Fritzes Pamphlet teilweise zitiere wächst in mir der Wunsch mich zu übergeben, daher möchte ich darauf verzichten mehr aus dem Inhalt des besagten Textes wiederzugeben. Stattdessen ist es, so glaube ich, an der Zeit sich der Meinungs- und Redefreiheit unserer Demokratie zu bedienen und laut zu sagen, was gesagt werden muss:

Ein Lothar Fritze der unter dem Anschein der Wissenschaftlichkeit die Scheinargumente besorgter Bürger salonfähig zu machen versucht und nicht davor zurückschreckt sich dabei des Vokabulars handfester Neonazis zu bedienen, der sollte weder einen Professorentitel der TU Chemnitz tragen noch in verantwortlicher Position an einem Forschungsinstitut arbeiten welches den Namen Hannah Arendts trägt!

 

Audiobeitrag

Bald finden wieder Wahlen statt in unserem schönen Bundesland. Mit auf den Wahlzetteln steht die erwiesenermaßen rechtsextreme AfD. Nicht selten schüren Kandidaten dieser Partei Ängste, um ihre Ziele zu rechtfertigen. So auch der Bürgermeisterkandidat aus den Reihen der AfD im ostsächsischen Ebersbach-Neugersdorf. Unser Redakteur Bernd lebt seit einiger Zeit in dieser Kleinstadt in der Oberlausitz und hat ein Wahlversprechen des aktuellen AfD-Landtagsabgeordneten und Bewerber um das Amt des Bürgermeisters seiner Heimatstadt Mario Kumpf in einem Kommentar genauer unter die Lupe genommen:

Als weltoffener und um Selbstreflexion bemühter Mensch ist es mir – egal, wie unzufrieden ich mit der aktuellen Politik auch sein mag – völlig unbegreiflich, wie man auf die Idee kommen kann, dass eine rassistische und rechtsextreme Partei wie die AfD auch nur im Ansatz eine Alternative sein kann.

Chemnitz trägt seit langem einen ganz besonderen Titel: Größter Regionalbahnhof Deutschlands! Nun, das ist nichts auf das man stolz sein könnte, denn immerhin ist mit diesem zweifelhaften Titel die Abkoppelung von etwa 1,2 Millionen Menschen in der Region vom Fernverkehr verbunden, aber immerhin, es ist ein Titel. Weil seit kurzem ein neuer Titel, nämlich der der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hinzugekommen ist, bleibt für den alten Schmuddel-Titel, den man immerhin schon seit 2006 trägt, kein Platz mehr.

Sachsen ist derzeit das am schlimmsten von der Corona-Pandemie gebeutelte Bundesland. Anlässlich der Verlängerung des Lockdowns bis Anfang Februar interviewte die Chemnitzer „Freie Presse“ den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Unser Redakteur Bernd hat die umstrittenen Aussagen des Regierungschefs kommentiert.

Schon vor der Eröffnung des Kunstfestivals GEGENWARTEN | PRESENCES haben einige Künstler mit ihren Beiträgen kontroverse Diskussionen ausgelöst. Einer der am heftigsten kritisierten Beiträge ist der des Peng! Kollektivs unter dem Titel "Antifa - Mythos und Wahrheit". Die Kommentatoren überschlagen sich regelrecht in ihren Anfeindungen und offenbaren damit, dass Peng! ins Schwarz-Braune getroffen hat.