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Summary

Kommentar: Das ist Kunst und das muss bleiben!

Schon vor der Eröffnung des Kunstfestivals GEGENWARTEN | PRESENCES haben einige Künstler mit ihren Beiträgen kontroverse Diskussionen ausgelöst. Einer der am heftigsten kritisierten Beiträge ist der des Peng! Kollektivs unter dem Titel "Antifa - Mythos und Wahrheit". Die Kommentatoren überschlagen sich regelrecht in ihren Anfeindungen und offenbaren damit, dass Peng! ins Schwarz-Braune getroffen hat.

Die Spraydose der Aktivistin Irmela Mensah-Schramm ist eines der Ausstellungsstücke.

Die Ausstellung "Antifa - Mythos & Wahrheit" in den Kunstsammlungen Chemnitz

Titel der Ausstellung Antifa - Mythos & Wahrheit

Das Anliegen der Künstlerinnen und Künstler des Peng! Kollektivs ist es, die Vielfalt antifaschistischer Arbeit aufzuzeigen und zu demonstrieren, wie wichtig der Widerstand gegen faschistisches und rassistisches Gedankengut, insbesondere im schönen Sachsen, ist. Und als Antwort sendet der Pöbelsachse, versteckt hinter Pseudonymen im Netz oder auch ganz offen, Ressentiments und Anfeindungen. Ja der Pöbelsachse meint sogar genau zu wissen, dass es sich bei dieser Ausstellung nicht um Kunst, sondern um staatliche Terrorismusfinanzierung handelt und zeigt damit wie wichtig die Ausstellung ist. Einerseits, weil offenbar ein großer Teil der Menschen noch immer glaubt Antifaschismus sei linksextremes Steinewerfen auf Polizisten und andererseits, weil sich so offenbart, dass ein großer Teil der Sachsen gedanklich noch immer in einer Zeit verhaftet ist, in der man von entarteter Kunst sprach und alles was nicht genehm war einfach verboten hat. Die Kommentatoren bestätigen so nicht nur die Wichtigkeit des Anliegens der Künstler, sondern werden selbst Teil des Kunstprojektes und dessen Rechtfertigung.

Kunst hat nicht nur einen ästhetischen Anspruch, den sowieso jeder nach seinem Geschmack anders definiert. Kunst soll auch auf Missstände hinweisen, Diskussionen anregen und damit gesellschaftlichen Fortschritt ermöglichen. Und genau das haben die Künstlerinnen und Künstler des Peng! Kollektivs geschafft. Sie haben Diskussionen um eine Thema losgetreten, dass schon lange eine breite Öffentlichkeit verdient: Antifaschismus ist Widerstand gegen älltäglichen Rassismus, Antifaschismus ist das Übersprühen von Nazipropaganda, Antifaschismus ist, jungen Menschen einen Raum für Freizeitgestaltung bieten und Gesprächsangebote zu schaffen. Antifaschismus ist auch, staatlichen Organen und Sicherheitsbehörden auf die Finger zu schauen und deren Versagen im Umgang mit Rassismus und rechtem Terror offen anzusprechen und zu kritisieren. Aber eines ist Antifaschismus nicht: linksextrem oder terroristisch!

In einer Stadt, in der mehr als ein Viertel der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme einer rechtsextremen Partei gibt, in der die CDU lieber mit der AfD kungelt, als Vertreter linker Jugendzentren in Ausschüsse des Stadtrates zu wählen und in der die CDU-Kandidatin für die Bürgermeisterwahl Antifaschismus für etwas Extremes hält und dem Alternativen Jugendzentrum deswegen die Förderung streichen will - in einer solchen Stadt wie Chemnitz ist es große Kunst, mit nur zehn Objekten der Gesellschaft so erbarmungslos den Spiegel vorzuhalten und damit den Elefanten im Raum sichtbar zu machen. Und große Kunst muss bleiben wo sie hingehört: In die Kunstsammlungen Chemnitz zwischen all die anderen Meister!

Audiokommentar

Bald finden wieder Wahlen statt in unserem schönen Bundesland. Mit auf den Wahlzetteln steht die erwiesenermaßen rechtsextreme AfD. Nicht selten schüren Kandidaten dieser Partei Ängste, um ihre Ziele zu rechtfertigen. So auch der Bürgermeisterkandidat aus den Reihen der AfD im ostsächsischen Ebersbach-Neugersdorf. Unser Redakteur Bernd lebt seit einiger Zeit in dieser Kleinstadt in der Oberlausitz und hat ein Wahlversprechen des aktuellen AfD-Landtagsabgeordneten und Bewerber um das Amt des Bürgermeisters seiner Heimatstadt Mario Kumpf in einem Kommentar genauer unter die Lupe genommen:

Als weltoffener und um Selbstreflexion bemühter Mensch ist es mir – egal, wie unzufrieden ich mit der aktuellen Politik auch sein mag – völlig unbegreiflich, wie man auf die Idee kommen kann, dass eine rassistische und rechtsextreme Partei wie die AfD auch nur im Ansatz eine Alternative sein kann.

Chemnitz trägt seit langem einen ganz besonderen Titel: Größter Regionalbahnhof Deutschlands! Nun, das ist nichts auf das man stolz sein könnte, denn immerhin ist mit diesem zweifelhaften Titel die Abkoppelung von etwa 1,2 Millionen Menschen in der Region vom Fernverkehr verbunden, aber immerhin, es ist ein Titel. Weil seit kurzem ein neuer Titel, nämlich der der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hinzugekommen ist, bleibt für den alten Schmuddel-Titel, den man immerhin schon seit 2006 trägt, kein Platz mehr.

Sachsen ist derzeit das am schlimmsten von der Corona-Pandemie gebeutelte Bundesland. Anlässlich der Verlängerung des Lockdowns bis Anfang Februar interviewte die Chemnitzer „Freie Presse“ den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Unser Redakteur Bernd hat die umstrittenen Aussagen des Regierungschefs kommentiert.

Für Chemnitz wäre der Erhalt des Galeria Kaufhof Warenhauses sicher eine gute Sache und es zeigt, dass das Kaufhaus im Chemnitzer Zentrum an sich so schlecht nicht laufen kann. Jedoch ist das dahinter stehende Signal fatal: