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Kommentar: Der Kaufhof ist gerettet - (K)ein Grund zur Freude?

Für Chemnitz wäre der Erhalt des Galeria Kaufhof Warenhauses sicher eine gute Sache und es zeigt, dass das Kaufhaus im Chemnitzer Zentrum an sich so schlecht nicht laufen kann. Jedoch ist das dahinter stehende Signal fatal:

Galeria Kaufhof Chemnitz

Ein Warenhauskonzern will seine Bilanz straffen und ein besseres wirtschaftliches Ergebnis einfahren. Deshalb droht der Konzern damit Filialen in weniger großen Städten zu schließen. Doch wer profitiert denn von einem besseren wirtschaftlichen Konzernergebnis?

Es sind die Manager, die Boni einstreichen und es sind die Aktionäre, welche die Dividende kassieren. Flapsig zusammengefasst heißt das, die Aktionäre bekommen viel Geld ohne auch nur einen Handschlag dafür gearbeitet zu haben und die Manager bekommen zuzüglich zu ihrem normalen Gehalt eine Belohnung dafür, dass sie  nicht nur ihren Job machen und das Unternehmen am Laufen halten, sondern, darüber hinaus ohnehin schon gut betuchten Leuten die Taschen füllen, ohne, dass diese dafür arbeiten müssten.

Damit die Filiale in Chemnitz nicht schließt, soll jetzt der Vermieter auf Mieteinnahmen verzichten. Vereinfacht heißt das, jemand der eine echte Leistung erbringt, nämlich ein Gebäude errichtet und dieses erhält, verwaltet und ggf. für Sanierungen aufkommen muss, bekommt weniger Geld für diese Leistung, damit jemand anderes, ohne dafür eine nennenswerte Leistung zu erbringen,  mehr Geld bekommen kann. Weil die Manager und Aktionäre des Vermieters aber trotzdem weiter verdienen wollen, holt sich der Vermieter das nun fehlende Geld woanders: Bei den kleinen gewerblichen Mietern im Gebäude oder bei den Angestellten oder vielleicht bei Privatmietern, die in anderen Gebäuden des Vermieters leben. Egal wo, am Ende trifft es Menschen die hart für ihr Geld arbeiten müssen und am Ende weniger haben, damit Aktionäre noch mehr haben können.

Diesmal wurde diese krumme Tour auf dem Rücken des Vermieters durchgezogen, vielleicht hat sogar irgendeine öffentliche Quelle noch Fördergelder locker gemacht, die  aus Steuermitteln finanziert werden. Also am Ende auch zum Teil wieder aus Geldbeuteln von arbeitenden Menschen kommen.

Beim nächsten Mal sind es vielleicht die Mitarbeiter des Kaufhauses, die weniger Lohn akzeptieren sollen, damit sie weiter dafür arbeiten können, dass Aktionäre mehr Dividende bekommen können, wer weiß.

Alles in Allem am Ende kein Grund zur Freude, sondern eher ein Grund zum Nachdenken über unsere Art zu Wirtschaften! Noch ein "Funfact" am Rande: Die Aktionäre zahlen auf ihre Dividenden prozentual deutlich weniger Steuern, als die Angestellten auf ihren Arbeitslohn.

Ich wollte die anstehende Bundestagswahl zum Anlass nehmen, euch mal meine Sicht der Dinge darzulegen. Dabei geht es in zwei Teilen: zum einen um Migration und dann noch um die echten Probleme.

Beim letzten Mal ging es um Migration, aber keine Angst, es gibt außer Geflüchteten noch andere Gruppen in Deutschland, die sich schlecht wehren können und gegen die man deshalb leicht treten kann, um von den wahren Problemen abzulenken.

Bald finden wieder Wahlen statt in unserem schönen Bundesland. Mit auf den Wahlzetteln steht die erwiesenermaßen rechtsextreme AfD. Nicht selten schüren Kandidaten dieser Partei Ängste, um ihre Ziele zu rechtfertigen. So auch der Bürgermeisterkandidat aus den Reihen der AfD im ostsächsischen Ebersbach-Neugersdorf. Unser Redakteur Bernd lebt seit einiger Zeit in dieser Kleinstadt in der Oberlausitz und hat ein Wahlversprechen des aktuellen AfD-Landtagsabgeordneten und Bewerber um das Amt des Bürgermeisters seiner Heimatstadt Mario Kumpf in einem Kommentar genauer unter die Lupe genommen:

Als weltoffener und um Selbstreflexion bemühter Mensch ist es mir – egal, wie unzufrieden ich mit der aktuellen Politik auch sein mag – völlig unbegreiflich, wie man auf die Idee kommen kann, dass eine rassistische und rechtsextreme Partei wie die AfD auch nur im Ansatz eine Alternative sein kann.

Chemnitz trägt seit langem einen ganz besonderen Titel: Größter Regionalbahnhof Deutschlands! Nun, das ist nichts auf das man stolz sein könnte, denn immerhin ist mit diesem zweifelhaften Titel die Abkoppelung von etwa 1,2 Millionen Menschen in der Region vom Fernverkehr verbunden, aber immerhin, es ist ein Titel. Weil seit kurzem ein neuer Titel, nämlich der der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hinzugekommen ist, bleibt für den alten Schmuddel-Titel, den man immerhin schon seit 2006 trägt, kein Platz mehr.