Ein langer Uni-Tag neigt sich dem Ende zu. Jetzt einfach nur noch gemütlich auf die Couch und ein paar Folgen der Lieblingsserie bei Netflix schauen. Was für eine schöne Vorstellung. Für viele PŸUR-Nutzer wohl der Traum schlechthin. Mit dem Aufschließen der Haustür und einem Blick auf das Modem zerplatzt er allerdings des Öfteren. Gut, dann eben nicht. Macht man halt doch noch ein bisschen was für die Uni und schreibt Seminararbeiten – sofern man die Quellen offline verfügbar hat versteht sich. Vor allem in der Prüfungszeit kann PŸUR als Internetanbieter allerdings nur empfohlen werden, da man dann nicht von unzähligen Internetangeboten abgelenkt wird, das ist ja nicht vorhanden. Hat also auch seinen Vorteil.
Aber zunächst mal für alle, die gar nicht wissen, wovon ich rede, also für die Telekom-Kunden: PŸUR ist ein Anbieter für Telefon, Fernsehen und Internet und hat dummerweise in vielen Teilen von Chemnitz das Monopol. In vielen Mietswohnungen hat man also leider gar keine andere Wahl, als sich seinem Schicksal zu ergeben.
Immerhin, seit etwa vier Wochen habe ich durchgängig Internet, das könnte ein neuer Rekord sein. Blinkende Lämpchen am Modem und Anzeigen am Laptop wie „Verbunden, kein Internet“, sind keine Seltenheit. Nun mag einer sagen, kann ja mal passieren, ruf doch mal beim Kundenservice an. Gute Idee! Dachte ich am Anfang auch und hab es mehrfach ausprobiert, hier einige Erlebnisse:
- 45 Minuten in der Warteschleife verbracht und rausgeschmissen worden, ohne mit dem Service-Personal sprechen zu können
- Durchgekommen, Problem geschildert, folgende Antwort erhalten: Das Problem ist uns bekannt, aber wie man das lösen kann, wissen wir auch nicht.
- Sind Sie sicher, dass Sie keinen Stromausfall haben?
Ja, ich habe das Modem bereits vom Netz getrennt, nein ich habe keinen Stromausfall und einen Techniker habe ich bisher genau einmal in meiner Wohnung gesehen. Die Male, die er mir versprochen wurde, habe ich aufgehört zu zählen. Aber immerhin scheint seine Art zu existieren und kein Mythos zu sein, es besteht also vielleicht doch noch Hoffnung.
„Flexibel bleiben und günstig surfen“, damit wirbt das Unternehmen auf seiner Internetseite. Damit hat es sogar nicht mal so unrecht. Schließlich bin ich äußerst flexibel geworden, seit ich immer wieder alternative Orte suchen muss, an denen es WLAN gibt und an denen ich arbeiten und meine Uni-Sachen erledigen kann.
„Stabiles Glasfasernetz“, noch so ein Versprechen. Ich lasse das mal so unkommentiert stehen. Möglicherweise bin ich immer noch am Lachen über dieses Versprechen.
Eine Geschichte muss ich am Schluss noch loswerden. Damals, als PŸUR noch Primacom hieß, hatte ich für zwei Monate kein Internet und kein Telefon – und leider auch noch keine Telefon-Flat in meinem Handyvertrag. Ich rief also sehr häufig den Service von Primacom mittels meines Handys an, da mein Festnetz ja nicht funktionierte. Dadurch kam erwartungsgemäß eine Rechnung, welche sich auf etwa den fünffachen Wert des üblichen Betrags belief. Der Versuch, Primacom einen Teil der Kosten übernehmen zu lassen, endete mit folgender Begründung seitens Primacom: „Das können wir leider nicht machen, schließlich haben Sie ja einen Festnetzanschluss bei uns. Die Service-Nummer ist eine Festnetz-Nummer und Sie können mit ihrem Festnetz kostenlos in alle anderen deutschen Festnetze telefonieren.“ Findet ihr unlogisch? Ich auch. Primacom nicht. Mehr muss man zu diesem Unternehmen wohl nicht wissen. Allen Kunden bleibt lediglich die Hoffnung auf Besserung, aber vielleicht gewinnt man auch im Lotto. Dann kann man sein eigenes Traumhaus bauen und sich seinen Wunschanbieter für das Internet aussuchen. Ist denke ich wahrscheinlicher.
Noch eine kleine Anmerkung: Ich habe bereits von PŸUR-Kunden gehört, die keinerlei Probleme haben. Denen sei gesagt: Ich beneide euch und wünsche euch für die Zukunft, dass ihr weiterhin so viel Glück habt.