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Summary

Albumreview: In This Moment - Mother (VÖ: 27.03.2020) - 7/10

In This Moment haben drei Jahre auf neue Musik warten lassen. Nach dem sehr okkulten letzten Album „Ritual“ (2017) bleiben sie ihrer Linie treu. „Mother“ erschien am 27. März unter den Labels Altlantic/ Roadrunner und wir haben uns die Scheibe einmal genauer angesehen.

In This Moment: Mother

In This Moment

Auf der CD sind 14 Tracks zu finden, von denen 12 richtige full-lenghts Songs sind. Zur ersten Single The In-Between hat die Band angekündigt, dass das Album wieder härter wird, als der Vorgänger. Nun, nachdem ich es mehrfach gehört habe, muss ich dies verneinen. Es ist ähnlich ruhig, wie Ritual, jedoch vom Gefühl her eine etwas andere Stimmung. Wenn man Ritual hört, bekommt man eher das Gefühl Geister zu beschwören, Hexenmagie anzuwenden und eben Rituale zu vollziehen.

Mother beschäftigt sich eher mit der Verbindung der Menschen zu übernatürlichen Kräften, wie der Natur, der Götter und Energien. Es ist ein bisschen spiritueller, auch von der Textseite her, dass ich mich gefühlt habe, als hätte Maria die Songs in ihrem typischen weißen Gewand umgeben von Kerzen, Kristallen, Mondschein und Entspannungsmusik gesungen. Ich habe wirklich sehr viel erwartet von dem neuen Album, vor allem, weil die erste Single ziemlich gut war. Insgesamt ist das Album aber nur solide. Es ist atmosphärisch, doch recht langsam, einige Highlights sind dabei, aber doch bleibt es nach dem ersten Hören nicht wirklich im Kopf. Ich bin ein bisschen traurig, dass es so monoton ist. Aber wenn man in der passenden Stimmung für die Scheibe ist, dann ist es eine  gelungene Platte. Ich habe die Lieder einzeln mal unter die Lupe genommen. Das sind alles meine Interpretationen zum Album:

The Beginning
Hier hören wir eine Art Intro, welches in das Gefühl des Albums einleiten soll.

Fly Like An Eagle:
„Fly Like An Eagle“ fungiert als eine Art Hymne, um das Album zu eröffnen. Das Motiv des Adlers, als sehr starke Kreatur und König der Lüfte, zeigt, dass die Band mit sich selbst im Reinen und sich ihrer Stärke bewusst ist. Der Text dreht sich um jemanden, der wie ein Adler in Richtung Meer und Revolution fliegen will, dabei will er, dass die Missstände wie beispielsweise Hungersnöte, behoben werden.

The Red Crusade
Das Instrumental fungiert als eine Art Überführungslied in eine etwas ernstere Stimmung. Im Hintergrund hört man die Worte „Holy War“ und „I’m in between in between…“

The In-Between
In diesem Lied greift die Band viele Gerüchte aus der Vergangenheit auf, teilweise sogar Beschimpfungen, die sie an den Kopf geknallt bekamen und sie verpuzzeln sie mithilfe der Namen alter Songs, wie Beautiful Tragedy, Whore, Blood und Sick Like Me. Maria befand sich in ihrem Leben immer zwischen dem Positiven, der Liebe ihrer Mutter und dem Negativen, dem Hass ihres Vaters und vieler anderer Leute. Das schwingt deutlich heraus. Sie sagt, dass sie weder Himmel, noch Hölle bringt, weder Licht noch Dunkelheit ist, sondern einfach dazwischen liegt. Das Motiv des heiligen Kriegs kommt hier wieder auf. Eine harte Nummer mit tollem Video. Ich hätte sie genauso als erste Single gewählt.

Legacy
Das Lied wurde auf der letzten Tour bereits des öfteren live gespielt. Es gibt einen sehr schöner Refrain und das Stück ist eines der Highlights des Albums. In „Legacy“ (dt.: Erbe) geht es um jemanden, der stirbt und wie Maria die Person auf die andere Seite begleitet und Frieden damit schließt. Ich bekam beim Hören ein sehr wohliges, fast schon himmlisches Gefühl von Harmonie. Als solle man begreifen, dass der Tod dazu gehört, dass es nicht das Ende ist und dass man sich eines Tages wiedersehen wird.

We Will Rock You
Ich mag leider schon das Original nicht, aber diese Version ist aushaltbar. Vor allem hat sich Maria gesanglich Verstärkung von Lizzy Hale und Taylor Momsen geholt. Stimmlich sind alle drei Frauen einfach mega stark. Die Interpretation ist ziemlich gelungen und ich habe das Gefühl, der Song hat die Botschaft: „Wir Frauen hier im Metal zeigen euch, wo es lang geht.“ Dennoch mag ich das Lied nicht so gern.

Mother
Das Lied an die Mutter, wobei man nicht weiß, ob es an die Mütter der Bands adressiert ist oder an die höchste Göttin, die Mutter aller Menschen. Die Mutter im Song wird als heiliges Wesen dargestellt, für das man alles tut. Das Lied klingt sehr atmosphärisch. Nach mehrmaligem Hören hab ich auch im Flow mitgeschwungen, aber es ist für mich einfach okay.

As Above, So Below
Der Song ist eines meiner Highlights. Es geht darum, dass man alles, was man jemandem antut dreimal zurückbekommt, von oben, wie von unten. In dem Lied wird von einer Art Pakt mit Dämonen, vielleicht dem Teufel gesungen, denen der Protagonist die Kontrolle über sein Leben verkaufen will, beziehungsweise nicht will. Sehr cooler Song.

Born in Flames
Das Lied ist ein kriegerischer Song, jemand wird aus den Flammen geboren, wie der Phönix aus der Asche. Er ist sehr angenehm, aber auch monoton. Man sollte nicht erwarten, dass hier irgendwas Spannendes passiert. Aber der Song passt zur okkulten, spirituellen Stimmung.

God Is She
Es erinnert mich vom Inhalt ein bisschen an Whore, von wegen „Ich bin dein Albtraum, aber auch dein Himmel, den du dir wünschst“. Die Stärke einer Frau als Göttin wird gezeichnet, dass Frauen die mächtigsten Wesen sind. Das Lied ist aber auch eher langsam und deshalb nur okay.

Holy Man
Das Lied beginnt mit Orgelmusik und ein bisschen erinnert mich die Stimmung an den alten In This Moment Song The Last Cowboy. In diesem neuen Lied geht es darum, dass die Sängerin einen treuen, heiligen, gutherzigen Mann finden will. „Zeig mir einen Retter, jemanden dem man wirklich vertrauen kann“ singt sie, als würde sie nicht glauben, dass es sowas gebe. Das Lied ist eine meiner Lieblingsnummern und bringt sehr viel Gefühl.

Hunting Grounds
Das Lied wurde vorab veröffentlicht und Joe Cotela von der Band Ded, der nebenbei bemerkt noch Marias Lebenspartner ist, featured das Lied. Es geht um zwei gefährliche Kreaturen, die aus ihrem Schlaf erwachen und auf Jagd gehen und sich auf den Jagdfeldern gegenüberstehen und wissen, dass sie übereinander herfallen werden und nur einer überleben wird. Ich glaube, dass der Song eine Doppeldeutigkeit hat, von zwei Liebenden. Ich hätte nach den starken Strophen ein bisschen mehr Refrain erwartet, aber das Lied ist einer meiner Favoriten.

Lay Me Down
Es ist ein klassischer Rocksong. Es geht darum, dass man die Sängerin nicht unterkriegen kann. Lay Down ist hier mit niederstrecken zu übersetzen. Es ist auch ein kriegerischer Song, wie so viele der Band. Maria singt: „Du kannst mich töten, ich bin eh schon tot. Ich werde stärker mit deiner Pistole an meinem Kopf. […] Du kannst mich niemals niederstrecken.“

Into Dust
Das Lied ist auch sehr ruhig und der längste Song des Albums. Begleitet von Pianotönen singt Maria klar. Ich glaube, es geht darum selbst zu sterben und zu Staub zu werden. Also um den Moment, indem man stirbt. Aber irgendwie ist mir das Lied zu langatmig, da hatten In This Moment schon bessere Songs, vor allem aus den ersten drei Alben.

Fazit

Ich gebe dem Album 7/10 Punkten, man muss eindeutig in der Stimmung dafür sein. Mein Anspieltipps sind The In-Between, Holy Man, Legacy, As Above, So Below und Hunting Grounds.

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