Band: Alkaline Trio (ohne The!)
Album: Agony & Irony
Mitglieder: Matt Skiba (Gesang & Gitarre), Daniel Andriano (Gesang & Bass), Derek Grant (Drums)
Herkunft: Chicago, Illinois, USA
Klingt wie: Punkrock, aus den tiefen der Hölle stammend
Ausverkauf! Ausverkauf! Ausverkauf!
Das erste Wort, wenn Bands, die jahrelang über Indepent-Labels ihre Platten veröffentlicht haben, plötzlich nun doch beim Major unterschreiben.
Dass mittlerweile viele sogenannte Indie-Labels fast genauso arbeiten, wie die bösen Majors, ist ein anderes Thema. Alkaline Trio haben es jedenfalls jetzt auch getan. Das Trio aus Chicago veröffentlicht nach nach sechs Studioalben ihr neues Werk "Agony & Irony" bei Epic, einem Sony/BMG-Ableger. Und wird dafür von ihren Fans mit Unverständnis bestraft.
Wie soll das auch funktionieren: Wie soll sich düsterer Punkrock massentauglich verkaufen? Für diese Musikrichtung stehen sie schließlich seit 1996 und waren bisher auch die Einzigen, die stets so beschrieben wurden. Die Angst der Fans, den gewohnten Sound zugunsten eines überproduzierten Gebräus zu verlieren, ist also durchaus berechtigt.
Das Alkaline Trio beweist aber mit kleinen Abstrichen genau das Gegenteil. Natürlich klingt "Agony & Irony" poppiger als alles, was sie bisher gemacht haben. Ihren selbstkreierten Sound geben sie dabei jedoch nicht komplett auf, sondern schreiben einfach weiter absolut eingängige, mit einem düsteren Einschlag-versehene Punkrock-Songs.
Zunächst fällt der Gesang auf: Teilten sich bisher Matt Skiba und Daniel Andriano ungefähr zu gleichen Anteilen den Gesang, so übernimmt das jetzt Matt auf Grund seiner einprägsameren Stimme bis auf drei Lieder fast komplett. Die Slogan-artigen Refrains (Live Young! Die Fast! Love Love! Kiss Kiss!) und die Texte über Liebe, Freundschaft und Selbstmord verstärken das Bild der düsteren Rocker.
Allen voran die erste Single "Help Me", die angeblich dem ehemaligen Sänger von Joy Division, Ian Curtis, gewidmet ist, geht dabei, angetrieben von ungewohntem Keyboardgeklimper, sofort rein ins Ohr und will dort auch nicht so schnell wieder raus. Und auch der Opener "Calling All Skeletons" beweist, wozu das Alkaline Trio auch 2008 noch im Stande ist: Melodienreiche, fast schon anbiedernde Songs zu schreiben.
Fazit:
Jedem Fan und Kritiker, der den Ausverkauf herbeigerufen hat, muss der Mund zugeklebt werden: Trotz Wechsels zum Major ruht sich die Band um Matt Skiba nicht auf dem Geld aus und beweist uns einmal mehr, was eingängige Rocksongs sind.
Anspieltipps:
- Help Me
- Calling All Skeletons
- Do You Wanna Know
- Lost And Rendered
Internet:
http://www.alkalinetrio.com/
http://www.myspace.com/alkalinetrio
hat drei Hörner mehr auf dem Kopf: Christian Laude
der höllische Beitrag