Band: British Sea Power
Album: Do You Like Rock Music?
Mitglieder: Yan (Gesang, Gitarre), Noble (Gitarre), Hamilton (Bass, Gesang, Gitarre), Wood (Schlagzeug)
Herkunft: Kendal, Cumbria und leben alle in Brighton
Klingt wie: Stadium-Rock ähnlich U2 gepaart mit vertrackten Indie-Elementen wie bei Arcade-Fire textsicher im morbiden lyrischen Bereich à la Nick Cave
British Sea Power legten bereits zwei Alben vor, nun am 18. Januar 2008 das Dritte. Das Erste wurde mehr als nur gefeiert und in den Himmel gelobt, das Zweite wurde zwar weniger von der Presse und der breiten Öffentlichkeit gehypt, dennoch von vielen geliebt und das Dritte…?
British Sea Power ist eine Band aus Großbritannien, die melodiösen Gitarren-Indie-Pop produziert. Die Musiker Yan (Gesang, Gitarre), Noble (Gitarre), Hamilton (Bass, Gesang, Gitarre) und Wood (Schlagzeug) stammen aus Kendal, Cumbria und leben in Brighton. Gegründet haben sich British Sea Power im Jahr 2000. Wenig später fanden sie sich auf der Bühne wieder, spielten neben Nick Cave und vor dem walisischen Prinzen. Sie stehen für eine etwas eigenartige Ästhetik, sei es ihre Liveperformance, ihre spartanische Covergestaltung, die extravagante Bühnendeko und –show. “Lights Out for Darkier Skies” ist am ehesten ein Beispiel für sehr schnörkellosen Rockmusik, was sie nicht schlechter macht. Das nachfolgende Lied “No Lucifer” ist dann schon der erste Höhepunkt dieser Platte, eine kleine Hymne, auf die mit “Waving Flags” ein ebenso schöner Song folgt. Auch die ruhigeren Lieder sind gut gelungen, wie „Need To Cry“, als Luftholer, der aber erst am Ende des Albums zu finden ist.
Auf dem Album geht es um alles: Krieg, Liebe, Egomanie. Es ist der ständige Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Versuchung und Enthaltsamkeit. Es gibt keinen Mittelweg, alles läuft auf Extreme zu. Die fünf Bandmitglieder sind in der Lage einfache Pop-Klänge mit verschrobeneren Ideen, ebenso gut wie kluge Texte mit dem üblichen Rock miteinander verschmelzen zu lassen. Auch in der textliche Bandbreite auf „Do You Like Rock Music?“ bemerkt man diese Extreme, es geht von Migration, über den Fußballklub Slavia Prag bis hin zur Apokalypse. So endet die Lehrstunde im Rock etwas düster, was aber auch beabsichtigt ist, schließlich wollte man die eigene Interpretation von „Dr Jekyll and Mr Hyde“ wiedergeben. Inwieweit das gelungen ist - diese Entscheidung bleibt jedem Hörer selbst überlassen.
Man kann es experimentell nennen und sehr harmonisch obendrein. Es ist für mich auf jeden fall eine runde Sache, die mir persönlich gut gefällt. Zwei Makel muss sich das neue Album von British Sea Power aber dennoch vorwerfen lassen: Zum Einen klingen einige Songs auf dem Album ähnlich, zum Anderen mag es nicht jedem gefallen, diesen Spagat aus Stadium-Rock und Indie-Szenegeschrammel.
Fakt ist aber, dass British Sea Power mit ihrem Drittlingswerk ihren Teil zum Erhalt der guten Musik geliefert haben.
Anspieltipps:
- Lights Out for Darkier Skies
- No Lucifer
- Waving Flags
- Need To Cry
- Atom
British Sea Power Home: britishseapower.co.uk
die Kraft der britischen See in einem Beitrag zusammengefasst.
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