Band: City And Colour
Album: Bring Me Your Love
Mitglieder: Dallas Green
Herkunft: St. Catharines, Ontario (Kanada)
Hornbrille, Vollbart, über den ganzen Körper tätowiert, Holzfällerhemd - wer Dallas Green sieht, würde niemals vermuten, was für eine glasklare und herzzerreißende Stimme dieser Mann doch hat. Nicht umsonst haben sich die meisten Fans der Screamo-Kapelle Alexisonfire schon immer ein Album gewünscht, auf dem nur seine Stimme zu hören ist, ohne störendes Rumgebrülle. Dieser Wunsch wird nun schon zum zweiten Mal wahr.
Wurde "Sometimes" 2005 offiziell nur in seinem Heimatland Kanada über das kleine Label Dine Alone Records veröffentlicht, kommen nun durch Vagrant Records auch deutsche Fans in den Genuss seines zweiten Albums "Bring Me Your Love".
Wer durch iTunes oder Import den Weg von City And Colour von Anfang an begleitet hat, wird sich nach dem ersten Hören wundern: Waren auf dem ersten Album nur zarte Akustikklänge und die sanfte Stimme von Dallas Green zu hören, werden auf "Bring Me Your Love" die meisten Songs durch ein Schlagzeug, Mundharmonika oder Percussions begleitet.
Trotz der zusätzlichen Instrumentierung sind wieder unzählige kleine Liebesperlen entstanden, mit Texten, die selbst die härstesten Rocker zum Weinen bringen. "Sleeping Sickness" sticht dabei am meisten heraus, und das nicht nur, weil dort zum ersten und bisher einzigen Mal Dallas Green durch eine weitere Stimme unterstützt wird. Dabei handelt es sich um den Sänger Gordon Downie, der mit seiner Band The Tragically Hip bisher nur in seiner Heimat Kanada größere Erfolge verbuchen konnte. Besagten Die-Hard-Fans wird auch auffallen, dass es sich bei "Forgive Me", "Confessions" und "Sensible Heart" um keine neuen Songs handelt, waren diese doch bereits auf seinem ebenfalls nicht in Deutschland erschienen Live-Album enthalten.
Aber auch die erste Single "Waiting..." , "Constant Knot" und "The Girl" vereinen die City And Colour-typischen Elemente, im positiven Sinne weinerlicher Gesang und sparsame Instrumentierung, mit unwiderstehlichen Melodien. Letztgenannter fängt langsam an, bricht nach der Hälfte des Songs ab und entwickelt sich zu einer tanzbaren Überraschung inklusive kräftig unterstützendem Hintergrundgesang.
Fazit: Jeder, der sich auch nur ein wenig für ruhige Musik begeistern kann, wird Gefallen an diesem Meisterwerk der emotionalen und akustisch untermalten Sangeskunst finden.
Anspieltipps:
- Sleeping Sickness
- Waiting...
- Confessions
- The Girl
Bandhomepage: www.cityandcolour.ca
Muss sich erst mal ein neues Taschentuch holen: Christian Laude