Künstler: Crystal Castles
Album: (III)
Mitglieder: Ethan Kath und Alice Glass
Herkunft: Toronto, Ontario, Kanada
Klingt wie: Grimes, Purity Ring
Es wird kalt, es wird düster – ja, es wird Winter und passend dazu veröffentlicht das kanadische Duo Crystal Castles ihr nun drittes Studioalbum. Vor einigen Jahren noch fast alleinige Stars der Witchhouseszene, müssen sie heute mit Künstler wie Grimes und Purity Ring konkurrieren. Ihrem Sound bleiben Ehan Kath und Alice Glass treu und haben sich extra für das neue Album eine komplett neue Studioeinrichtung ins Haus geholt. Es hat sich gelohnt: fokussierte, apokalyptische Trance-Beats mit der bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Stimme von Alice führen zu einem unvergesslichem Klangerlebnis.
Im Vergleich zum alten Album ist Crystal Castles "(III)" geradliniger und Songs wie "Alice Practice" und "Doe Deer" sucht man vergeblich. Trotzdem steht es den ersten beiden Alben hinsichtlich der Qualität in Nichts nach. Es verschlägt den Hörer in ungeahnte Tiefen der Seele, während man mit inneren Konflikten konfrontiert wird. Ein ständiger Kampf wird provoziert, wobei man die Unendlichkeit des Seins genießt oder auch entfliehen kann. Eskapismus verbunden mit Gravewave on its best .
Christen, them with paraffin, Sterilize samaritans, Contravene loyal ties, Migrate them through the pesticide, They’ll strip you of your heritage, Heritage, They’ll strip you of your heritage. Kryptische Lyrics begleiten die erste Singleauskopplung „Wrath Of God“ und schaffen mit Hilfe von Synthis, Hall und Tapbeats den typischen Crystal Castles Sound. Die Beats führen zu einer unglaublichen Sehnsucht, nach etwas, was den Hörer am meisten beschäftigt, die bis hin zu einer Besessenheit führen kann.
Bei Songs wie "Sad Eyes" und "Violent Youth" will man tanzen bis die Sonne aufgeht, sich einfach nur den Klängen hingeben und sich nie wieder befreien lassen. Bei „Child I Will Hurt You“ verzaubert ein ruhiger, verträumter Sound und zwingt den Hörer zum Innehalten und Genießen.
Das Album ist eine gelungene Synthese aus aggressivem Trance, verspielten Synthies und Dark Elektro. Alice Glass’ Stimme legt sich leicht über die unterschiedlichen Klänge und vereint sie zu dem Witchhousesound, für den man Crystal Castles so liebt. Ihre Musik darf man jedoch nie isoliert betrachten, sondern sollte man auch mindestens einmal ihre Liveperformance erlebt haben, in denen sie als Avantgardisten ihre Musik mit der Kunst vereinen.
Anspieltipps:
- Wrath Of God
- Sad Eyes
- Child I Will Hurt You
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Wird „Gravewave“ nun zu ihrem neuen Lieblingswort erklären: Christine Dudek.