Band: Danko Jones
Album: Sleep is the Enemy
Mitglieder: Danko Jones (Gitarre, Gesang); Dan Cornelius (Schlagzeug); JC (Bass)
Herkunft: Toronto, Kanada
Musikrichtung: Rock wie AC/DC-Soul wie Marvin Gaye
Während Kanada derzeit das vielleicht innovativste Indi-Sortiment am Markt hat (Broken Social Scene, Arcade Fire, Feist u.v.m.) weiß das selbstbetietelte Mango Kid Danko Jones aus Toronto, wie es sich auch gut ohne 10 Musiker auf der Bühne zu Ruhm und Kredibilität rocken lässt. Die Zutaten:
- 3 Akkorde
- 3 Musiker
- 3 Alben
Einst rief Danko Jones auf seinem Debut „Born a lion“ den „Lovercall“ aus. Blues und Rock vereint um Frauen zu erobern. Wer kann sich auch dieser Zunge entziehen? Dann wurde auf „We sweat blood“ mal kurz richtig rangeklotzt und alles böse und schlechte rausgeschrien, verpackt als knackiger Rock’n Roll Metal.
“Sleep is the enemy” ist beides. Melodien zu der Frauen singen und tanzen können, dazu krachig-treibend als wäre noch nicht alles Blut ausgeschwitzt. Ob Danko Jones für das gelingen tatsächlich kein Auge zugetan hat, ist zwar fraglich, sagt er doch selbst, dass acht Stunden Schlaf Pflicht sind, um die Stimme selbst nach dem 50. Konzert noch erträglich zu halten. Schlaf hin, Schlaf her. Bereits der Opener „Sticky Situation“ tritt das Pedal einmal voll durch. Stakkato Gitarren, punktgenaues Schlagwerk und eine Energie, wie man sie, würde man Herrn Jones auf der Straße treffen, nicht erwarten kann.
Und was er nicht wieder alles machen möchte für die Frauen. „Invisible“ gibt die Antworten. „I rip my nuts off just for you“; „I break my dick just for you“ Vielleicht nicht die ganz große Lyrik, aber ehrlicher denn je und welche Frau lässt sich schon noch mit liebestrunkenen Gesäusel aus dem Haus locken?
Das erste Date kann dann überall sein. Danko Jones interessiert nur eins: „Do you kiss on the first date“. Dabei einmal die Zunge über den gesamten Lippenbereich geschwungen und schon küsst wohl jedes weibliche Geschöpf. „She is drugs“ bringt es dann noch auf den Punkt, welche Drogen bei Herrn Jones das Bewusstsein erweitern. Immer tanzbar, immer nach vorn, nie eine Sekunde Pause. Das ist Danko Jones 2006. Das war Danko Jones jeder Zeit.
Kritiker bedauern, dass sie keine Entwicklung bei Danko Jones Platten erkennen können. Denen sei das wohl schlagkräftigste Argument entgegen gehalten. Warum sind wohl Slayer, Motörhead oder AC/DC so berühmt und füllen Hallen. Bestimmt nicht, weil sie sich ständig neu erfinden, sondern weil sie genau das machen, was ihren Sound ausmacht und das ist es wonach jeder Fan verlangt. Danko Jones ist einer der größten Fans, den dieses Genre hervorbringt – Nachzuhören in jedem einzelnen Riff, dass er spielt.
Oder auf seiner Spoken Word CD: "The magical world of rock“ in der er mal kurz Danko das Rockkid präsentiert.
Für Rezensionsleser, die es interessiert. Danko Jones hat sich auf „Sleep is the enemy“ auch einen Traum erfüllt. Bei „Don’t fall in love“, dem wohl melodiösisten Stück, gibt sich John Garcia von Kyuss die Ehre. Danko Jones wird Kreise gesprungen sein!
vier Mal live, vier Mal geil, vier Mal Rock’n Roll, am 30. März ist es wieder so weit:
Marco Stahn