Künstler: David Fridlund
Album: Amaterasu
Herkunft: Malmö, Schweden
Musikrichtung: Singer/Songwriter
„Amaterasu“, ist das Solodebüt von David Fridlund, Namensgeber und Frontmann der schwedischen Gitarren- und Power-Pop-Band David & the Citizens.
„Amaterasu“, das ist aber auch die japanische Göttin der Sonne und des Lichts. Und zugegeben, Schweden ist wohl eines derer Länder in Europa, welches nicht gerade in der Kategorie: „Mtv’s most Sonnenstunden des Jahres“ auf den vorderen Rängen zu finden ist. Da liegt es nahe, dass Sonne und Licht auch nur Gleichnischarakter haben können. Das Album ist jedenfalls Davids langjähriger Partnerin Sara Culler gewidmet, welche zusammen mit David mit dem Stück „Circles“ die Platte sanft und bittersüß intoniert.
Gepflegte nordländische Melancholie zieht sich durch das ganze Album und wird dann doch immerzu unterbrochen von staccatösem Klaviereinsatz. Die Singleauskopplung „April&May“ erinnert einen fast schon an Kurt Weill bei der Umsetzung eines Brechtschen Meisterstückes. Geplant war eigentlich nur eine EP mit Instrumentalstücken, doch dank eines neuen Klaviers, finanziert durch ein Stipendium der Stadt Stockholm, wurde dann doch gleich ein 13 Stücke umfassendes Album.
“...keep your head low and your fingers crossed…“, oder “…there’s a big knife pressed against my throat…” Textpassagen die schnell mal Parallelen zum ebenfalls eher scheuen und introvertierten Connor Oberst der Bright Eyes aufkommen lassen, aber ganz so traurig und unglücklich ist „Amaterasu“ dann doch nicht. Beheimatet ist David Fridlund in Malmö, ebenfalls Wahlheimat von Felix Gebhard, auch bekannt unter dem Namen „Home Of The Lame“ und Mitglied der Hansen Band. Die südschwedische Metropole scheint also eine regelrechte Hochburg schwermütiger und gefühlvoller Musik zu sein, die es schafft am Ende doch irgendwie ein Lächeln auf Gesicht zu zaubern.
Aufgenommen wurden die 13 Songs „Lo-Fi“-mäßig mit Bruder Joel in einem ehemaligen Schlachthof, im Übungsraum oder gleich ganz zu Hause. Das Ergebnis überrascht trotzdem und wird die ohnehin schon bestehende Popularität des Südschweden nicht nur in Skandinavien, sondern auch hierzulande deutlich erhöhen.
Bei uns in Deutschland erscheint „Amaterasu“ auf dem Hamburger Indielabel bb-island. Bei wem also die letzten Alben von Ben Folds, Patrick Wolf und den Bright Eyes Anklang gefunden haben, denen wird auch „Amaterasu“ ab Freitag den 28. April (oder laut amazon.de ab dem 03. Mai) ein guter Freund werden.
mitgefühlt: Niels Gaebel
Zum Reinhören -> der Beitrag über David Fridlund