Band: Efterklang
Album: Magic Chairs
Herkunft: Kopenhagen, Dänemark
Mitglieder: Casper Clausen, Mads Brauer, Thomas Kirirath Husmer, Rasmus Stolberg
Klingt wie: fluffiger Frühling „zwischen Coldplay und Radiohead“
Reduktion. Die Hohe Kunst des Weglassens. Weniger ist mehr. Weniger Orchester- Pomp ist gleich mehr Struktur. Sagten sich so vermutlich die dänischen Post- Popper von Efterklang bevor sie in ein Tonstudio schritten um ihr drittes Studioalbum aufzunehmen. Reduzierten die Größe der konstanten Bandmitglieder von fünf auf vier, halbierten die Anzahl der Studiomusiker, minimierten den Orchestergraben ihrer Songs.
Siehe da: weniger ist Pop.
2007. „Parades“, das zweite Studioalbum der Dänen, trägt dick auf. Orchester, Chöre, Beats, ausufernde Strukturen. Ein farbenfrohes Spektakel aus Post- Rock, Electronica, Pop. Ein feierlicher Aufmarsch an Gastmusikern (Streichquartett, Bläserquartett, Chöre) trägt zur musikalischen Pracht bei.
Drei Jahre später also. Aus den bunten Paraden wurden „Magic Chairs“. Reduziert wurde ebenfalls. Dennoch bleiben die Streicher und Chöre, das Piano und das Orchestrale. Es kommt: Struktur.
Efterklang machen ihren Sound zugänglicher. Orchestraler Post- Rock goes üppiger Pop.
Wo einst groß angelegte Dekadenz waltete, tanzt jetzt subtile Dezenz. Filigran und luftig kommen die Arrangements aus Bläsern, Streichern und Piano dahergeflattert um die neuen Popgebilde zart zu umweben.
Das ergibt eine gewisse Hymnik, die ein gewisses Pathos mit sich zieht. Keinen aufdringlichen, zwangs- überwältigenden Stadionpathos allerdings, sondern einen, der sich im Subtext der Songs leise an den Hörer heranschleicht, um sich nahezu unbemerkt breit zu machen.
Wie frische Knospen sprießen nun die Lieder auf „Magic Chairs“. Verbreiten Melancholie, verheißen Hoffnung. Reifen im Laufe ihres Zyklus` zu ästhetischen Gewächsen. Aus dem Eis befreit.
Wer sich nach einem post- rockigen ausufernden Strukturen- Dschungel sehnt, wird von „Magic Chairs“ leicht enttäuscht sein. Wer lieber zart blühende Pflänzchen des Pop hegt, der sollte dieses Album hören. Auf das Ende vom ewigen Eis und klirrender Kälte hoffen und an den Frühling denken.
Anspielen:
- Modern Drift
- Alike
- Raincoats
- Full Moon
- Scandinavian Love
If you want ice than we better start drinking: Johanna Icener
Anklicken:
http://www.myspace.com/efterklang
Und hier der eisige Beitrag.