Künstler: FM Belfast
Album: Don’t Want To Sleep
Herkunft: Reykjavik, Island
Klingt wie: Larytta, Datarock, Timid Tiger, Röyksopp
Island. Den ganz großen Sprung von der Insel in die Gehörgänge aller Welt hat bis jetzt wohl nur eine Künstlerin in großem Stil geschafft. Die Rede ist natürlich von Björk. Ihre Musik verkörpert all das, für was Island steht. Endlose eisige Weiten, heiße Quellen, fast schon beängstigende Ruhe und Abgeschiedenheit. Alles Vorurteile oder einfach Unwissenheit? Es scheint als wollten uns FM Belfast mit ihrem zweiten Album „Don’t Want To Sleep“ genau aus diesem Grund eine gepfefferte musikalische Ohrfeige verpassen - Die isländische Party geht noch lange weiter!
Nachdem die Mission ihres ersten Albums „How To Make Friends“, die 2008 startete erfolgreich abgeschlossen ist – denn Freunde dürften Sie sich mit dem ersten Studio-Album reichlich gemacht haben – trellern FM Belfast mit für isländische Verhältnisse schon fast anmaßender Fröhlichkeit ihr zweites heißes Eisen hinaus nach Übersee. Die 2005 in Reykjavik gegründete Band um Árni Rúnar Hlöðversson, Lóa Hlín Hjálmtýsdóttir, Árni Vilhjálmsson und Örvar Þóreyjarson Smárason – bei einer Bühnenperformance können aus 4 Musikern schnell mal 8+ werden – versprüht mit dem neuen Album und humorig-zotteligen Indie-Elektro-Hybriden permament gute Laune. Der gewisse Disco-Appeal darf dabei natürlich keinesfalls fehlen!
Andere Alben stimmen den Hörer langsam auf das bevorstehende musikalische Erlebnis ein. Man merkt direkt mit dem ersten Track des Albums „Stripes“, dass FM Belfast von solchen Konventionen nicht sonderlich viel halten. Sobald das eingängliche Piano-Hook das Trommelfell des Rezipienten in Schwingung versetzt, dürfte jedem das Begehren von FM Belfast klar werden. Der Sound soll von der ersten bis zu letzten Sekunde begeistern, Spaß machen und uns zeigen wie man den Sommer auf Isländisch feiert! Dabei zwingen die Bassläufe und die teilweise allzu klischeehaften Disco-Beats vorallem bei „I Don’t Want To Go To Sleep Either“ regelrecht zum mitwippen. Dass das Ganze einen leicht albernen Beigeschmack hat, passt hervorragend ins Bild und bestens zur Jahreszeit!
Erhabene Soundwände und ein Hang zur epischen Breite – das ist das musikalische Island so wie wir es bisher kannten. Der Sound von FM Belfast sticht mit einfachen, aber äußerst wirkungsvollen Mitteln aus dieser Klanggewalt heraus wie ein bunter Hund und mit „Don’t Want Wo Sleep“ liefern sie wohl eins der sommerlichsten Alben dieses Jahres ab. Es dürfte demnach auch jeden Gute-Laune-Junkie freuen zu hören, dass sich FM Belfast unter anderem auf dem diesjährigen MELT! -Festival die Ehre geben.
Fragt sich wer sich solche Namen ausdenkt: Dominik Hisslinger
Die offizielle Homepage von FM Belfast:
Das offizielle Video zu „I Don’t Want To Go To Sleep Either“
Anspieltipps:
- Stripes
- Vertigo
- I Don’t Want To Go To Sleep Either
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