Künstler : Holy Ghost!
Album : Holy Ghost!
Herkunft: New York
Klingt wie: Viele kleine bunte herumhüpfende Menschen. Mit Regenschirmen.
der feierliche Beitrag.
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Man nehme viele bunte Synthieluftballons, lange Melodieschnüre, einen wunderbar gleichmäßigen und doch abwechslungsreichen Beat und zwei charmante Luftballonverkäufer.
Nein, so ist das Debutalbum der beiden New Yorker nicht entstanden. Doch eine gewisse Ähnlichkeit zu Luftballons kann und will man ihnen nicht wegschreiben.
Holy Ghost!, das sind Alex Frankel und Nick Millhiser, Urweltbürger und New Yorker. Die beiden Grundschulfreunde haben mit einem HipHop Album begonnen in die Musikzeitgeschichte einzutreten. Dieses Projekt löste sich allerdings auf, doch das nahm ihnen nicht die Motivation weiterzumachen.
Allerdings nicht mit HipHop. Im November 2007 betraten sie die schillernde und bunte Bühne des Elektro-Pop. Damals, vor langer langer Zeit, erschien ihre Debutsingle „Hold On“, ein aber eher düsteres Schaffenswerk. Vielbeachtet begannen sie weiter fleißig aufzutreten, aufzulegen und aufzubereiten, was sie erleben. Heraus kam vor kurzem das erste Album.
Holy Ghost!, das nächste 80er Revival Album. Und doch vielschichtig anders. Erschienen ist es am 4. April bei dem New Yorker Hipster Label DFA Records, das man durch Genregrößen wie LCD Soundsystem, Hot Chip und Hercules and Love Affair zu schätzen gelernt hat.
Der erste der zehn Songs fasst das Album gut zusammen. Eine Mischung aus tanzbar, melodisch, allerdings auch etwas langatmig, sehr abgedreht und dann doch wieder wärmend überraschend. Höhen und Tiefen.
Do it again heißt dieser. Vielleicht eine Anspielung?
Höhen des Albums sind gut verteilt, die Songs Say my Name mit wunderschönem Gesang und einer dezenten Melodie und eben jener schon angeschriebener Hold on, der vor allem durch sehr abwechslungsreiche Sounds und eine unglaubliche hohe aber doch tiefgehende Melodie besticht. Der Höhepunkt ist dann das letzte Lied, Some Children. Unglaublich überraschend, dann wieder einpegelnd – nein, da ist schon wieder ein weiteres Element. Ein weiterer Luftballon. Funky. Indie. Dann doch wieder Elektro. Meisterwerk
Allerdings kann man dem Album auch gewisse Schwächen nicht absprechen. Teilweise wirken die Songs etwas uninspiriert. Jam for Jerry und Slow Motion würden so auf ziemlich jeder Elektro-Pop Welle mitschwimmen, vielleicht sogar eher treiben. Schade!
Holy Ghost!, ein rundes Album, was nicht neue Genretüren aufstößt, diesen Anspruch aber auch gar nicht hat. Die beiden bieten dem Hörer eine abwechslungsreiche Mischung, hängen bleiben wird man aber nicht beim Gesamtwerk, sondern bei einzelnen herausragenden Stücken. Und dazu möchte man sich dann eine ganze Hand voll Luftballons kaufen
Anspieltipps:
- Say My Name
- Hold On
- Some of Children
Wort und Text: Ferdinand Sehrndt