Bandname: HushPuppies
Album: The Trap
Mitglieder: Olivier Jourdan (Gesang), Cyrille Sudraud (Gitarre), Frank Pompidor (Schlagzeug), Guillaume Le Guen (Bass), Wilfried Jourdan (Keyboard)
Herkunft: zunächst Perpignan, dann Paris; Frankreich
Musikrichtung: Rock’n’Roll
Wenn eine Band sich nennt wie eine Schuhfirma: was will sie uns damit sagen?
Folgende Erklärungen bieten sich an:
Der Bandname wurde mittels eines Werbevertrags gekauft und im Stile der Allianz- oder auch AOL-Arena trägt das Quintett jetzt eben den Namen HushPuppies zur Schau.
Die Franzosen sind einfach so überzeugt von den bequemen Tretern aus England, dass sie in Angedenk an jene – praktisch als Ode – deren Namen übernommen haben.
Die Rocker haben einfach diesen süßen, vertrottelten Blick und die langen Ohren eines HushPuppies -> das ist schließlich auch die Bezeichnung einer Hunderasse.
Das Konzert beim MELT! hat zu diesem Problem irgendwie auch keinen Aufschluss gegeben: Die HushPuppies hatten Sneakers an den Füßen und lange Ohren hatten sie auch nicht. Ist aber auch egal, denn Bandnamen sind meist Ausgeburten durchzechter Nächte, an die die Band im Interview möglichst nicht erinnert werden möchte (Merke: Musikredaktionsweisheit Nr. 1 -> Die Frage: „Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?“ ist absolut TABU! Außer man möchte das Interview so schnell als möglich wieder beenden).
Was haben die fünf Franzosen mit ihrem Debutalbum „The Trap“ geschaffen? – Primär mal eine Scheibe die rockt! Mal Richtung Maximo Park („Packt Up Like Sardines In A Crush Tin Box“), dann werden krachig und selbstbewusst die Arctic Monkeys zitiert („You’re Gonna Say Yeah!“). Dazwischen liegen auch mal ruhige Nummern, die zumindest die ersten Minuten zum Träumen einladen, um hintenraus doch noch kurz zu explodieren („Alice In Wonderland“, „You And Me“, „Bassautobahn“). Die Melodien sind nicht neu, die Akkorde manchmal etwas verstaubt – aber es funktioniert!
Für das Album wurden elf der dreizehn Tracks komplett neu geschrieben. Und am eigenständigsten und vielleicht HushPuppie’schsten ist auf jeden Fall einer der alten Songs: „Pale Blue Eyes“ (Keine Coverversion). Wer da nicht ausflippt, der hat noch nie was von Rock verstanden! Wie das Teil funktioniert, haben die Franzosen schon beim MELT! demonstriert ... mir rinnt jetzt noch der Schweiß – DAS sind die HushPuppies.
Fazit:
Irgendwie schaffen es die Puppies das manchmal schon eingeschlafene und selbstzufriedene Genre „Rock“ wiederzubeleben, obwohl sie nichts signifikant anders machen als alle anderen – muss wohl am französischen Vivre liegen...
Anspieltipps:
- Packt Up Like Sardines In A Crush Tin Box
- You’re Gonna Say Yeah!
- Pale Blue Eyes
- You And Me
Ich sage Yeah!: Sebastian Schlegel