Bandname: Incubus
Album: Light Grenades
Mitglieder: Brandon Boyd (vocals), Michael Einziger (guitar, piano), Jose Pasillas (drums), Chris Kilmore (turntables), Ben Kenney (bass, vocals)
Herkunft: Calabasas, Kalifornien (USA)
Musikrichtung: Crossover
2006 – das Jahr ist fast vorbei … viele Jahre sind schon vorbei, konkret 15.
15 Jahre seit Brandon Boyd mit 3 Freunden Incubus gründete. Mittlerweile gab es diverse Wechsel in der Zusammensetzung, vor allem aber in musikalischer Hinsicht.
Erinnert man sich zurück an ihren ersten kommerziellen Megaerfolg „Make Yourself“ von 1999 und vergleicht dieses mit der am 24.11. 2006 erschienen Platte „Light Grenades“, so ist abgesehen von der markanten Stimme Boyd’s nicht viel Vergleichbares übrig geblieben.
Wo die ersten zwei Alben (make yourself und morning view, 2001 erschienen) sehr fluffig, teilweise poppig daherkamen, mussten sie seit „A crow left of the Murder“ (2004) doch stark kantigen Sounds weichen.
Nun ist „Light Grenades“ fertig und Brandon sagt „It kicks, it bites, it loves, it hurts. It`s the closest we`ve ever come to being the band we want to be.“ Zweifelsohne schaffen es Incubus diesmal ihren ohnehin schon einzigartigen Sound noch mehr abzugrenzen. Dadurch wird es für den Hörer allerdings auch schwerer in ihre Welt einzutauchen. Schon der Opener, schwerfällig und zu sphärisch, verschreckt etwas. Natürlich, und daran kommt man auch nicht vorbei, zieht Boyd’s Stimme einen in ihren Bann. Dagegen kann man sich nicht wehren. Und natürlich gibt es auch Songs auf dem Album, die leicht verdaulich sind, wie etwa die erste Singleauskopplung „Anna-Molly“. Aber, und das ist schade, Incubus haben sich zu einer Band entwickelt, die zu sehr versucht anders zu klingen – viele elektronische Klangbetten, viele kantige Beats, dazwischen zu viel harte Stücke, die somit weder zulassen, dass „Light Grenades“ ein ruhiges Chillout-Album mit Sphärenmusik ist, noch erlauben, dass es eine laute Platte mit Energiefaktor ist.
Mag sein, dass Incubus so werden wollten. Das dies ihr musikalisches Nirvana ist, aber ich vermisse etwas die poppigen, tanzbaren, verträumten Stücke à la „Drive“.
Fazit:
Wer die alten Incubus mag, wird sich mit diesem Album ähnlich schwer tun, wie ich. Ansonsten für Freunde der experimentellen Musik definitiv lohnenswert und zur Not einzelne Songs herauspicken – da gibt es ein paar gute. Eben nur im Gesamtbild kann „Light Grenades“ schwerlich überzeugen.
Anspieltipps:
- A kiss to send us off
- Anna-Molly
- Oil and Water
Fan von „Make Yourself“: Michele Hengst