Band: Jason Collett
Album: Idols of Exile
Mitglieder: Jason Collett (Gitarrist The Broken Social Scene); Mitglieder von The Broken Social Scene
Herkunft: Toronto, Kanada
Musikrichtung: Blues - Folk - Pop
Destruktivismus würde dem Album gähnende Langeweile unterstellen. Blues und Country Alben gibt es eben bereits zur Genüge. Jason Collett hat nun noch eins gemacht, obwohl er doch eigentlich bei The Broken Social Scene, bei denen er als Gitarrist beschäftigt ist, gelernt haben sollte, wie man anspruchsvollen Indie interessant verpacken kann.
Positivismus allerdings ist es, der den Schreiber dieses Textes befallen hat.
Ob es nun das wundervolle, an Tom Petty erinnernde „we all lose one another“ oder das frische, sonnige „i’ll bring the sun“ sind. Alles an dieser Platte hat seine Berechtigung, selbst wenn sie tausende Zitate und Motive enthält, die es bereits bei anderen Größen dieses Genres gab. Jason Collett ist ebenbürtig, wodurch „Idols of Exile“ seine Existenz rechtfertigt. Produziert von Howie Beck und erschienen auf Arts und Crafts, dem Label, auf dem auch besagte Broken Social Scene, Stars oder Feist erschienen sind, gesellt sich das Album in jedem Plattenschrank neben Bob Dylan, Ryan Adams oder eben dem wunderbaren Tom Petty samt seiner Heartbreakers.
Jason Collett bietet bei seinem Solodebut das, was man, leider negativbehaftet, als gute Mischung zwischen amerikanischen Rootsblues und netten, poppigen Sommerperlen bezeichnen kann.
Vielleicht aber sollten es dann doch noch einmal heran gezogen werden. Das Konglomerat aus dem Kanadas.
Würde es gelingen Broken Social Scene den Übermut, die Experimentierfreude, den Sprudel an originellen Songideen zu stillem Wasser zu machen und das ganze dann noch einmal etwas glatt bügeln, als würde man zum ersten Mal von seiner Mutter den unmissverständlichen Satz: „Ab heute bügelst du deine Sachen selbst“ zu hören bekommen haben, so könnte ein jeder eine Ahnung bekommen, wie „Idols of Exile“ klingt.
Jason Collett: der glattgebügelte Broken Social Scene Gitarrist, bei dem ein paar Bügelfalten den Sound bestimmen und deshalb interessant machen. Also nicht "gähn", sondern Sommer, Straße, Auto. Wunderbar – Wir brauchen eine Route 66 in Deutschland.
On the Road: Marco Stahn
Etwas für die Ohren: der musikalische Beitrag