Name: Johnossi
Album: Johnossi
Mitglieder: John Engelberg (John); Oscar Bonde (Ossi)
Herkunft: Stockhom, Schweden
Musik: Drachensteigen mit White Stripes und Mando Diao (siehe unten)
Es ist zum verrückt werden. Als wäre die Leichtigkeit mit der die Schweden ihre Alben produzieren nicht schon deprimierend genug, nein, jetzt müssen sie diese Einfachheit auch noch mit ihrem Bandnamen unterstreichen. Peter, Björn und John haben es vor gemacht. John und Ossi machen es nach. John + Ossi = Johnossi, fertig!
John und Ossi sind wohl so etwas wie Jugendfreunde. Nicht gesucht und doch gefunden. Aufgewachsen sind sie in Stockholm. Sie kennen ihre gegenseitigen Macken, allerdings genauso, die in diesem Fall im Vordergrund stehenden, musikalischen Stärken des jeweils anderen. John singt und bedient die Seiteninstrumente, während Ossi hinter den Drums sitzt und John den nötigen Drive gibt. Da die beiden dieser Konstellation viel gutes abringen konnten, betraten sie öffentliche Bühnen, um das im Proberaum entstandene, dem verwöhnten Publikum vorzuspielen. Es bedurfte gerade einmal drei Auftritte, schon hielt ihnen ein Label einen Zettel hin auf dem sie nur noch unterschreiben brauchten. Es folgten Tourneen durch ganz Skandinavien, mal als Support doch schnell auch als Headliner. Trotz der Größe des Territoriums wohnen dort wenige Leute. Johnossi wollten aber noch mehr Leuten ihre Musik vorspielen. Für die gewollte internationale Präsenz beschlossen sie ihrem kleinen Label danke zu sagen und wanderten zu V2 Schweden. Seit 1. September steht ihr Debutalbum in deutschen Plattenläden.
Sie werden das nicht gerne hören und dennoch. Vergleiche gehören zum harten Rezesionsalltag dazu. Johnossi klingen als würden die White Stripes zusammen mit Mando Diao einen Drachen steigen lassen oder gemeinsam Orangen pressen. Das flüssige mit Fruchtfleisch versetzte Getränk schmeckt dann verdammt nach John und Ossis Musik. Diese Art der Vergleicherei basiert auf einem musikredaktionellen Insider beinhaltet trotz aller Unaussagekräftigkeit aber zwei namhafte Bands denen der Sound Johnossis in nichts nachsteht. John darf sich ohne rot zu werden als wunderbar pointierten Songwriter bezeichnen. Ossi hingegen bekommt den goldenen Drumstick für gefühlvolles Austoben am Equipment. Gefühlvoll wie Swing und Jazz, tobend wie Rock’n Roll und Punk.
In „Execution Song“ oder „Santa Monica Bay“ drücken beide ziemlich auf die Tube bzw. drehen den Verstärker der Akkustikgitarre auf Anschlag (manchmal dürfte da aber auch eine wirkliche Stromgitarre ein Rolle spielen. Man weiß es nicht. bitte wie eine Tonleiter sprechen ). Dann werden sie groovig schnippsig, wie „Man must dance“ beweist und von Zeit zu Zeit schleicht sich eine Art Ballade in die Johnossi-Welt. Fern aller negativen Konnotationen, die einem beim Wort Ballade in den Kopf schießen, sind diese ruhigen Stücke aber wunderbar in das Album integriert und klingen nicht annähernd so klischebehaftet, wie die Titel „Family Values“ und „Summerbreeze“ vermuten lassen.
Schlusswort:
Johnossi spielen extrem nah am aktuellen Zeitgeist. Sie wissen was gut ankommt und setzen es in einer Weise um, die extrem nach Debuthype klingt. Schade nur, dass sie wahrscheinlich im aktuellen Englandgeschrei untergehen könnten.
Lieblingslieder:
- Execution Song
- There’s a lot of things to do before you die
- Man must dance
- Family Values
- Press hold
- Santa Monica Bay
- und der Rest auch.....
nah am Zeitgeist: Marco Stahn