Künstler: Kraftklub
Album: Mit K
Mitglieder: Felix Brummer, Karl Schumann, Max Marschk, Steffen Israel, Till Brummer
Herkunft: Chemnitz
Klingt wie: The Hives, Casper, KIZ
Ich habe ja letztens an der Bar im Atomino gehört, dass man die Songs von Kraftklub jetzt im Radio und Fernsehen spielt. Ignorieren kann man sie nicht mehr so einfach. Denn um die fünf netten Herren aus Chemnitz (fka Karl-Marx-Stadt) ist in letzter Zeit ein bemerkenswerter Hype entstanden, den so eigentlich niemand vorhersehen konnte. Als vor knapp drei Jahren die Band Kraftklub mit der bescheidenen Mission antrat, die Welt mit ihrer Mischung aus Rap, Indie und Pop zu erobern, konnte man nicht erahnen, welch steilen und rasanten Weg sie nehmen würden.
Nun ist endlich nach langer Wartezeit und mehreren Monaten Verspätung der Major-Nachfolger von Adonis Maximus mit dem Namen Mit K erschienen. Es ist dabei eine bunte Mischung aus Songs entstanden, die in erster Linie so stark einprägsam sind, dass man schon nach dem ersten Hördurchgang einen Ohrwurm für die nächsten zwei Tage hat. Dabei ist weiterhin fast jedes Stück auf der Platte so extrem tanzbar, dass man eigentlich keine andere Möglichkeit hat, als entweder lauter zu machen, oder sich baldigst eine Karte für ihre schweißtreibenden Konzerte zu holen. Inhaltlich schwanken die Chemnitzer dabei zwischen Rebellion, Trotz und Partys. Oder anders gesagt: Irgendwie schaffen sie es Tocotronic mit den Atzen zu verbinden. Stellt man die beiden Werke der Band gegenüber, kommt man nicht daran vorbei, Vergleiche aufzustellen. Schon alleine weil sich auf dem Album neben den zehn neuen auch noch drei alte Lieder in neuem Gewand aus Adonis Maximus befinden. Diese drei Lieder (Liebe, Scheissindiedisco und Zu jung) haben leider nach der Überarbeitung etwas an Reiz verloren. Weiterhin wurde jetzt auf die Pippi-Kacka Themen größtenteils verzichtet. Ungeachtet all dessen ist Mit K ein mindestens würdiger Nachfolger, der danach schreit, angehört zu werden. Jeder Chemnitzer, der dieses Album nicht mindestens auf Vinyl bei sich zu Hause stehen hat, sollte sich einfach schämen.
Anspieltipps:
- Eure Mädchen
- Ritalin/Medikinet
- Ich will nicht nach Berlin
- Karl-Marx-Stadt
- Lieblingsband (Oh Yeah)
Muss sich nicht schämen: Tobias Schuhmaier.