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Summary

Kula Shaker - Strangefolk

Es ist 1996. Eine Band aus London lässt sich durch einen Amerikaner namens Kula Sekhara, welcher mit John Lennon zusammen lebte, beeinflussen und benennt sich daraufhin in Kula Shaker um. Strange?

Band: Kula Shaker
Album: Strangefolk
Mitglieder: Crispian Mills (Gesang, Gitarre), Alonza Bevan(Bass), Paul Winter-Hart(Schlagzeug), Harry Broadbent(Keyboard, Hammond-Orgel)
Herkunft: London, UK.

Wir schrieben das Jahr 1996. Eine Freundin hatte ich damals noch nicht. Und was die Südsee war, wusste ich auch nicht. Was mich in diesem Jahr beschäftigte war die Fußballeuropameisterschaft im Mutterland des Runden Leders. Genau, wir sprechen vom Vereinigten Königreich. In diesem Jahr wurde ich ebenfalls, bedingt durch meinen älteren Bruder, zum ersten Mal mit britischer Musik konfrontiert. Zu erwähnen wären da Oasis, The Lightning Seeds, Pulp und Kula Shaker. Es war das Jahr des Wahlsieges von Tony Blair und die Geburt  von „Cool Britannia“. Einem Lebensgefühl.

Crispian Mills und Alonza Bevan trafen sich 1988 zum Ersten mal. Sie spielten damals zusammen in einer Band, in welcher es eine riesige Fluktuation an Mitgliedern und auch an Bandnamen gab. Paul Winter-Hart stieß 1991 dazu. Crispian war Gitarrist der Band, weshalb später Suan Dismont, Crispians Cousin, in die Band geholt wurde, um zu singen. Dadurch wurde die Band zunehmender spiritistischer. Sie hießen mittlerweile The Kays, aufgrund der Magie des Buchstaben K, von der Suan erzählte. Dieser jedoch stieg bald aus, wodurch Crispian neuer Frontmann wurde.

1993 reiste Crispian nach Indien, um dort eine Zeit lang in einem Tempel zuarbeiten, als ihm der Einfall kam, klassische indische Musik mit Rock-Musik zu mischen. Darunter fielen auch Sanskritworte, die er in seine Texte einfließen lassen wollte. Später im Jahr kam es zu einer verhängnisvollen Begegnung. Die Band traf auf den Krishna-Jünger Kula Sekhara, ein Amerikaner, der behauptete, mit John Lennon zusammen gelebt zu haben. Er erzählte der Band vom historischen Kula Sekhara, der im 9. Jahrhundert lebte und sich intensiv mit Religion, Musik und Lyrik auseinander setzte. Der Amerikaner gab der Band mit auf den Weg, dass wenn sie sich nach ihm benennen, würde Kula Sekhara sie für immer beschützen. Die Folge war die letzte Namensänderung der Band in Kula Shaker.

Das Debütalbum „K“ wurde der größte Erfolg der Band. Mit den grandiosen Singles „Tattva“, und „Hey Dude“ wurden sie nur von temporär erfolgreichen Spice-Gilrs geschlagen. Umso größer war der Skandal, als Crispian den Wunsch äußerte, brennende Swastikas (In Sanskrit heißt es „Glücksbringer“ oder „Erfolgreicher“. Es ist aber auch als Sonnenrad oder Rad des Lebens bekannt. Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein sehr altes religiös-rituelles Symbol ist und es war schon früh in verschiedenen Kulturen auf fast allen Kontinenten bekannt. Funde in Schweden und Ägypten lassen auf ein Mindestalter von 14.000 Jahren schließen). bei Konzerten zu verwenden. Für die Presse war diese Aussage ein gefundenes Fressen und stellte die Band in die nationalsozialistische Ecke.
Im März 1999 folgte dann das zweite Album „Peasants, Pigs & Astronauts“, welches aber nie den Erfolg des Vorgängers erreichte. Crispian verließ daraufhin im September 1999 die Band, um sich anderen Projekten zu widmen.
Die große Reunion erfolgte Weihnachten 2005, als Kula Shaker als The Garcons ihr Comeback in Originalbesetzung gaben. Doch Jay Darlington wollte lieber seinen Job als Tour Keyboarder von Oasis behalten. Somit brauchten die Kulas einen neuen Keyboarder und wurden in Harry Broadbent fündig.

Das Album beginnt gleich mit den typischen Sound der Kulas. Das macht Vorfreude auf mehr. Die Gitarren laufen auf Hochtouren und die Stimme von Crispian fügt sich wie das passende Puzzleteil ins Ganze. „Be good to yourself, be good to your Heart!“ (“Out of the Highway”). Ja, das möchte ich, und höre gespannt weiter. Und es geht strigide weiter mit dem gewohnten Sound. Auch wenn „Second Sight“ etwas braucht, um auf Touren zu kommen. Doch dafür entlohnt es einem mit einer Hymne, like „Hey Dude“ vom 96er Album. Einfach schön, aber anders. Danach kommt schon die erste Ballade mit dem passenden polemischen Namen „Die For Love“. Klischeehaft, werden die Worte mit viel Traurigkeit langgezogen. Aber es gibt auch etwas zu kritisieren. Denn bei „Strangefolk“ spricht eine Frau zu sitarischen Klängen Worte, die musikalisch nach Donovan und seinem „Atlantis“ klingen, als nach den Kulas. Ein Anflug von zu viel Spiritualität denkt man zuerst. Doch diese feminine Stimme ist die Erzählerin des Albums. Sie erklärt einige Sachen, welche man wissen muss, um das Album in seiner Komplexität zu verstehen. Im Anschluss dann wieder das Hammond orgeln und die Jimi Hendrix Gedächtnisgitarren. Es wirkt ein bisschen bluesig, denn „Hurricane Season“ besingt, mit seinem Meeresrauschen am Anfang und seinen Möwen am Ende den verheerenden Sturm, welcher 2005 New Orleans unter Wasser setzte. Selbst das mir Aversionen hervorrufende Wort „Jesus“ artikuliert Crispian Mills mit einer Würde, die seines gleichen nicht finden wird(„6 Ft Down“). Bei „Dr Kitt“ fühlt man sich wie im Himmel, die weichen Klänge der Sitar und der maskuline Refrain schütteln die Federn des Kissens. Eine Kissenschlacht in Zeitlupe.

Fazit: Kula Shaker fangen quasi dort an, wo sie 1999 aufgehört haben. Sie verbinden noch immer indischen Sankrit, spirituelle Klänge mit Elementen klassischer Gitarremusik. Sie lassen die sieben Jahre des Nicht-Vorhanden-Sein der Band vergessen und wirken so inspiriert wie bei ihrem Debütalbum 1996.

Genau, in dem Jahr, als Oliver Bierhoff Deutschland zum Europameisterschaftsieg per Golden Goal schoss. Es war ein schönes Jahr. Den Sommerurlaub verbrachte ich in Österreich. Ich war jung. Ich war naiv. Doch ich hörte die Kulas! Es war ein tolles Gefühl, „dieses“ Leben.


Anspieltipps:

  • Second Sight
  • Foll That I Am
  • Dr Kitt
  • Hurricane Season
  • Great Dictator (Of The Free World)

 

www.kulashaker.co.uk

 

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