Band: MF/MB/
Album: Colossus
Mitglieder: nicht herauszufinden
Herkunft: Malmö/Stockholm
Klingt wie: New Order meets The Sounds
Schweden hat schon immer eine ausgeprägte Musikkultur, die Einfluss auf komplett Europa hat. Egal ob bärtiges Singer-Songwriter-Tum a la Kristofer Aström oder die rock ‘n‘ rollige Outgoingness von The Hives, skandinavische Importe sind immer für eine Überraschung gut. Gleiches gilt auch für die in Malmö ansässige Band MF/MB/. Nach ihrem Debüt-Album "Folded" 2010, wurde jetzt mit Hilfe von Mathas Oldén (Logh, The Hives) und Magnus Lindberg (Refused) der impulsiv-poppige Nachfolger "Colossus" aufgenommen. Und der Name ist Programm.
MF/MB/ treten mit "Colossus" in die Fußstapfen der Genre-Großväter New Order und The Cure, um mit der fröhlichen Ungezwungenheit von Arcade Fire ihren ganz eigenen kleinen Klang-Koloss zu formen. Alle Songs wurden full-band eingespielt, um die Chemie der Band auf Platte zu übertragen und das hört man auch. Die zehn Songs platzen teilweise vor Energie und Enthusiasmus. Nicht umsonst waren MF/MB/ bereits vor der Veröffentlichung ihres ersten Albums als hervorragende Live-Band bekannt und konnten die Bühne mit The Faint und The Sounds teilen.
"Colossus" ist in den 80ern angesiedelt, was sich besonders durch die Stimme des Sängers kennzeichnet. Was MF/MB/ allerdings fehlt (im positivsten Sinne), ist die typisch nölige Langeweile vieler Songs aus den 80ern, wie man sie heutzutage zum Beispiel bei Hurts findet. Zum Glück sind die Schweden etwas rockiger, dreckiger und auf eine andere Art und Weise (weniger synthie-lastig) voluminöser. Stellenweise türmen sich mehrere Klangwelten übereinander, ohne dabei eine klare melodiöse Linie vermissen zu lassen. Besonders Songs wie Passing Complexion und Casualties sind richtig gut arrangierte, ausgereifte Stücke, denen es auch nicht an der nötigen Eingängigkeit mangelt.
Mit "Colossus" toppen MF/MB/ ihr Debüt von 2010 noch einmal und entwickeln sich deutlich weiter. Mit dieser Platte im Gepäck und den ersten Festivalterminen im Kalender, kann der Sommer kommen.
Anspieltipps:
- Casualties
- The Worst Dreams
- Passing Complexion
Steht auf kurze (!) Abstecher in die 80er: Jakob Sauerwein
Und hier der dazugehörige Beitrag.