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Summary

Patrick Wolf - The Magic Position

Das passiert, wenn man mit sechs Jahren ein Solo von Rachmaninoff im Radio hört und anfängt Violine zu spielen.

Band: Patrick Wolf
Album: The Magic Position
Mitglieder: Patrick Wolf (Gesang, Violine, Akkordeon, Flöte, Ukulele, Posaune, Harfe, Klavier, Elektronik)
Herkunft: London, UK

 
Patrick Wolf ist gerade 23 Jahre alt und hat trotzdem schon einiges erlebt in seinem Leben.

Mit 15 wurde er von seinen Eltern auf ein Internat ins Ländliche geschickt. Im Jahr darauf verließ er es eigenwillig wieder und zog in ein leerstehendes Haus in einem Vorort Londons, um sich dort seiner Musik, welche aus Klangexperimenten bestand, zu widmen. Er schrieb schon damals Texte und komponierte Lieder. Außerdem probierte er sich in verschiedenen Bands aus. Um die Aufnahmen zu seinem ersten Album zu finanzieren, arbeitete er als Gastviolinist mit Chicks on Speed und den Hidden Cameras zusammen.

2005 beginnt mit einem Rückschritt, denn er zieht aus akuter Geldnot zurück zu seinen Eltern und nimmt einen Job im benachbarten Pub an. Doch die Musik bleibt für ihn der Lebensmittelpunkt. Mit seinem zweiten Album (die Songs schrieb er in Cornwall; in einer am Meer befindlichen einfachen Holzhütte) bekommt er einen Vertrag bei einem Majorlabel und tourt mit Bloc Party durch UK.

Waren Lycanthropy (2003) und Wind in the Wires (2005) noch nachdenklich und damit düster, ist das aktuelle Album freudiger und somit lebensbejahender.

Schon die „Overture“ ist ein Höhepunkt der Platte. Die Verbindung aus Trommeln und dieser wunderschönen Violinenmelodie lassen einen die Magie des Albums erahnen. Danach hört man ankündigende Kinderstimmen und los geht’s mit diesem starren Beat und einem „hey“ des Künstlers. Weiter singt er von „a beautiful day“. Er klatscht die Hände und stampft mit den Füßen.

Auf einmal ein Bruch, die elektronische Komponente kommt stärker zum tragen. Der Gesang wird abgehakter und die Stimmung passt sich dem Titel des Songs („Accident & Emergency) an. Auf einmal fliegen einem die Silvesterknaller um die Ohren eingebettet in diese Klaviermelodie und der ruhigen gefassten Stimme von Patrick. Danach dann ein Duett mit Marianne Faithfull (Musikerin, Edelgroupie von Mick Jagger, Drogenabhängige), welches von Traurigkeit geprägt ist, denn man bekommt das Gefühl, das sie ihn warnen will nicht die selben Fehler wie sie zu begehen. Er begleitet sie am Klavier. Es prallen Gegensätze aufeinander, nicht nur der Altersunterschied. Anschließend geht es ruhig weiter, die Tasten des Klaviers werden wieder herzlich gedrückt und eine balladeske Stimmung wird erzeugt. Bei „Secret Garden“ kommt das alte Ego von Patrick Wolf zum Vorschein. Verwirrende Struktur, man hört Alltagsgeräusche (Kinderstimmen, brechendes Glas, Sirenen). Man fühlt sich an Walgesang erinnert. Es war ein Einschub, der einen Absatz symbolisieren soll. Ein neuer Gedanke wird aufgefasst.

Es wird ein bisschen schneller, Händeklatschen setzt ein, die Stimmung ist wieder heller als vorher. Doch dies ändert sich rasant. Das nächste Stück ist, auch dem Klavier geschuldet, hintergründig fortlaufende Barmusik. Im Anschluss werden dann noch mal elektronische Elemente, neben diesem Glockenspiel, eingebunden. Das Finale endet atmosphärisch und klingt doch sehr nach der isländischen Band Sigur Ros.


Fazit:

Ein sehr gelungenes Album des Wunderknaben an der Violine. Die Stimmung wechselt zwischen freudig erregt („The magic Position) über ruhig melancholisch („Augustine“) bis hin zu klavieruntermalende Musik, die man gerne Nachts in Bars hört („Enchanted“). Die Instrumentierung ist sehr vielseitig. Posaune, Ukulele und Klarinette werden genauso selbstverständlich benutzt wie Feuerwerksgeräusche („Bluebells“) und Sirenengeräusche eines Rettungswagen („Secret Garden“). Man merkt die klassischen Ausbildungen in Klavier und Violine, die Patrick in seiner Jugend durchlaufen hat. Denn diese beiden Instrumente sind das Gerüst seiner Lieder.

 
Anspieltipps:

  • Overture
  • The Magic Position
  • Augustine
  • Accident & Emergency
  • Bluebells
  • Get Lost

 

hat Bockmist gebaut: Constantin Muhs

die Violine könnt ihr auch in unserem Beitrag hören.

www.patrickwolf.com

www.myspace.com/officialpatrickwolf

 

 

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