Künstler: Purity Ring
Album: Shrines
Mitglieder: Megan James und Corin Roddick
Herkunft: Halifax und Montreal, Kanada
Klingt wie: die Zukunft des Pops
Der Purity Ring (zu Deutsch: „Reinheitsring“) ist das Symbol der in den 90er-Jahren von amerikanischen Christen gegründeten Keuschheitsbewegung, mit dessen Hilfe der Träger des Ringes ausdrückt, mit dem Vollzug des Geschlechtsverkehrs bis nach der Eheschließung zu warten. Was das mit der Musik der gleichnamigen Band zu tun hat? Nichts natürlich. Aber jede Künstlergruppe benötigt schließlich einen einprägsamen Namen.
Das kanadische Duo Megan James und Corrin Roddick aus Halifax und Montreal, beide noch im besten musikalischen Aufnehmalter, wählten genau diesen Namen. Möglicherweise tragen beide den besagten Ring, auch wenn dies der Musik keinesfalls anzuhören ist. Auf ihrem Debütalbum „Shrines“ steht vielmehr unchristlicher Dream-Pop im Vordergrund. Purity Ring, die erst seit zwei Jahren in dieser Konstellation gemeinsam musizieren, zelebrieren synthiegesteuerten Pop, der sich nie aus dem Mid-Tempo herausbewegt, was glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt nervt, wobei gleichzeitig die hinreißende Stimme von Megan James stets im Vordergrund ist. Diese Mischung gelingt bei Songs wie dem Opener „Crawlersout“, der aktuellen zweiten Single „Fineshrine“ oder „Belispeak“ am besten und eingängigsten.
Ob nun Future-Pop, Dream-Pop, oder eine Mischung aus neunziger R&B, Hip Hop und sehr vielen Synthesizern: Purity Ring klingen zwar nicht tanz-, jedoch absolut kopfnickbar. Durch die bezaubernde Stimme von Megan James und den abwechslungsreichen Schnipser-Beats fesselt dieses Debüt von Anfang bis Ende. Ob nun Keuschheitsring-tragend, oder nicht.
Anspieltipps:
- Fineshrine
- Belispeak
- Crawlersout
- Amenamy
Zurück aus der Zukunft: Christian Laude