Band: Shout Out Louds
Album: Our Ill Wills
Mitglieder: Adam Olenius (Gesang, Gitarre, Percussions), Bebban Stenborg (Piano, Glockenspiel, Gesang), Carl von Arbin (Gitarre, Percussion, Harfe, Backgroundgesang), Eric Edman (Schlagzeug), Ted Malmros (Bass)
Herkunft: Stockholm, Schweden
Zwei lange Jahre brauchte das letzte Album der Shout Out Louds, vom Release in Skandinavien bis zum Erscheinen in Deutschland. Dementsprechend dauerte die Tour zum Album „Howl Howl Gaff Gaff“ auch drei Jahre!
Drei Jahre der grenzenlosen Sympathieerwerbung. Drei Jahre des Reisens. Drei Jahre des Musik Konsumieren und Schreibens.
Schon im Video zur ersten Single „Tonight I have to leave it“ wird deutlich gemacht, um was es in diesem Album geht. Das Reisen steht im Mittelpunkt. Dort nämlich setzen sie sich mit Seemännern gleich. Sie schippern von den heimischen Gefilden gen weite Welt. Doch Musikseefahrer haben es nicht leicht. In jedem Hafen ein neues Konzert. Rastlos geht es um den Globus. Von der Normandie über Afrika bis nach Süd- und Nordamerika.
Und ebendiese Erfahrungen werden musikalisch aufgearbeitet. Die da wären: wilde Partys, streiten mit den Eltern, Heim- und Fernweh, guten Freunden und dem einem Moment, wo man auf jemanden trifft, wo keine Chance besteht, das Leben mit ihm oder ihr zu teilen, weil man wieder weiter muss.
Bei „Tonight I have to leave it“ wird man von diesem Glockenspiel und dem herrlich grellen Keyboard poppig eingestimmt. Als dann noch Bebban im Hintergrund „Gimme some Love“ haucht, ist man hypnotisiert. Weiter geht es mit einem nachdenklichen Reflektieren eines verkaterten Aufwachens im elterlichen Wohnzimmer, wo ein Klavier als Zeuge fungiert. Im Anschluss dann wieder ein träumerisches Lied, mit dem passenden Titel („You are dreaming“), doch das Schlagzeug macht es zu einer herrlichen Midtempo Nummer. Dann wandelt die gut aussehende Keyboarderin Bebban in den Mittelpunkt. Denn auf diesem Album darf sie zum ersten Mal ein ganzes Lied mit ihrer Stimme versehen. Ruhig und souverän erledigt sie das. Danach macht sie wieder Platz für Adam. Und auf einmal kommt einem der dickrote Lippenstiftmund von Robert Smith in den Sinn, eben jener Frontmann von The Cure mit der auffallenden Zottelmähne. Dies ist erstens der Stimme des Frontmanns der Shout Out Louds geschuldet und zweitens der Tatsache, dass „Normandie“ doch sehr stark nach „Close to me“ von The Cure klingt. Auch danach wird man den Gedanken an The Cure einfach nicht los, denn „South America“ verfügt ebenfalls über diese „Robert-Smith-Trademark-Melodieführung“. Neben einem reinen akustischen Stück ist auch ein a Capella Lied zu finden. Und zwischen diesen beiden, ist für mich die Perle des Albums versteckt. Nämlich „Time left for Murder“. Es besticht durch seinen traurigen Text, der in diese irreführende Melodie eingebettet ist. Man vernimmt Molltöne, dann wieder pumpende Drums und dieser fröhlich anmutende Refrain. Den Abschluss bildet dann das wunderschöne siebenminütige „Hard Rain“.
Fazit:
Das Album ist so wunderschön wie die Landschaft des schwedischen Königreiches. Es ist die Leichtigkeit des Seins, wie sie auch bei den Figuren der Astrid Lindgren Romane zu finden ist. Zu gerne erinnert man sich an die rastlose Streunerin Pippi Langstrumpf und an den Lausebengel Michel aus Lönneberga. Und für eben jene generationsübergreifende Begeisterung für die kleine alltägliche Melodie, dem unkomplizierten Ausdruck des Positiven, dafür steht der Name Shout Out Louds.
Anspieltipps:
- Tonight I have to leave it
- You are dreaming
- Impossible
- South America
- Time left for Murder
- Normandie
liest die Romane von Astrid Lindgren: Constantin Muhs
hier gehts nach Schweden: der Beitrag.
www.shoutoutlouds.com
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