Band: Simian Mobile Disco
Mitglieder: James Ford, James Shaw
Herkunft: London, England
Die Londoner Club-Szene, im Video zu Prodegy´s „Smack my bitch up“ recht anschaulich dargestellt, gebärt immer wieder Sounds, Acts und Styles die in den Folgejahren für den Rest des Kontinents maßgebend sind. Eine etablierte Größe dieses Vorreiter-Millieus sind Simian Mobile Disco, die nun ihr zweites Album „Temporary Pleasure“ veröffentlichen und damit erneut die innovative Kraft der Londoner Club-Kultur beweisen.
„Temporary Pleasure“ wurde im vergangenen Jahr im bandeigenen Studio im Osten Londons aufgenommen und beinhaltet nicht nur Tracks, die momentan das britische Clubpublikum in Bewegung bringen, sondern hat auch ein paar eingängige Popsongs im Angebot.
Einen Namen machten sich James Ford und James Shaw bereits als Teil der Psychedelic-Pop-Band Simian, deren „We Are Your Friends“ im Justice-Remix in allen Plattenkoffern international gefeierter DJs zu finden war und jeden Housfloor zum überkochen brachte. Sie produzierten und remixten u.a. für die Arctic Monkeys, Klaxons, Björk und die Chemical Brothers. Mit dem Album „Temporary Pleasure“ versucht das britische Produzentenduo nun den Schritt aus der britischen Clubszene auf die weltweite Bühne zu schaffen.
„Temporary Pleasure“ ist eine bunte Mischung aus achtziger Elektro-Pop, neunziger Techno-Tunes und modernem Ethno-Minimal, die mit voller Wucht in die Kerbe des „New Rave-Hypes“ schlägt. Die älteren unter uns mögen sich beim ersten hören an die früheren „Neo-Pop-Combilations“ oder die „Total-Kompakt Reihe“ erinnert fühlen, denn der Sound ist ähnlich, aber irgendwo doch anders. Nicht nur das „Rave-Thema“ tritt hier unverblümter zu Tage, die Stücke sind auch tanzbarer sowie massen- und playlisttauglicher.
Bereits der erste Track „Cream Dream“, dem der Super-Furry-Animals-Sängers Gruff Rhys seine Stimme stiftet, ist ein extrem nahbarer Pop-Song. „10.000 Horses Can't Be Huge“ ist intelligenter Ethno-Minimal, der mit seiner spielerischen Keyboard-Melodie an die schon erwähnten Kompakt-Acts erinnert. Auffällig an allen Stücken ist die, wahrscheinlich gewollte Remixtauglichkeit. So erscheint bereits parallel zum Album eine Remix-Single von „Bad Blood“, für die der hochbegabte, brasilianische Produzent und DJ Gui Boratto als Remixer gewonnen wurde.
Bis auf zwei Songs ist jedes der insgesamt 10 Stücke des Albums mit Gastauftritten bekannter Künstler versehen. So engagieren sich z.B. Beth Ditto von the Gossip, Jamie Lidell, Telepathe und Alexis Taylor von den Hot Chips. Die dadurch erzielte Mischung aus popigem Elektro und klassischem Techno ergibt ein durchgängig stimmiges Album, was bei elektronischer Tanzmusik selten genug der Fall ist.
Anspieltipps:
- 10000 Horses Can´t Be Wrong
- Cruel Intentions
- Off the Map
- Synthesise
- Bad Blood
- Ambulance
Seine alte “Kompakt - Schaffelfieber” rauskramend, um zu vergleichen: Arne Zwanzig
Im Internet:
http://www.simianmobiledisco.co.uk
http://de.wikipedia.org/wiki/Simian_Mobile_Disco
Große Namen, große Stimmen: der Beitrag.