Band: The Black Box Revelation
Album: Silver Threats
Herkunft: Belgien
Mitglieder: Jan Paternoster, Dries Van Dijck
Klingt wie: einmal durchs Rockuniversum, bitte.
Vorsätze fürs neue Jahr? – Klar…Neue Songs, neues Album, neue Tour. So könnte man die durchaus realisierbaren Pläne des belgischen Duos The Black Box Revelation kurz zusammenfassen. Zwei davon kann man schon bald in den Händen halten: Elf neue Songs auf dem neuen Album „Silver Threats“. Wenn man jetzt erwartet, dass neben den ganzen Neuigkeiten auch noch ein neuer Sound hinzukommt, der wird ein wenig enttäuscht. Man muss zugeben, dass die Konstellationen aus Schlagzeug und Gitarren, dazu Lederjacke und super enge Skinny-Jeans tragende Mitglieder, nicht wirklich neuartig sind. Auch bei ihrem zweiten Album schimmern die White Stripes immer wieder durch. Natürlich ist es legitim, wenn sich eine Band aus dem unendlichen Rockuniversum ihre Inspiration holt. Denn das tun diese zwei Belgier mit Leidenschaft und sie mischen alles, was ihnen dabei über den Weg rockt.
Im ersten Durchgang wirkt die Platte ein wenig unaufgeräumt, wie ein unkontrolliertes Soundgewirr, sodass das Hören durchaus anstrengend ist. Dieses ziellose Durcheinander und die anfängliche Orientierungslosigkeit löst sich nach mehrmaligen Hörens allerdings in Wohlgefallen auf; nämlich genau dann, wenn sich eine gewisse Ordnung herauskristallisiert, die durch Querverweise durch die halbe Musikgeschichte unterlegt wird.
Die eine Hälfte der Songs kommt mit rohem, geradlinigem Rock daher, während für die anderen Songs Platz für kernige aber harmonische Melodien gemacht wird. Hervorzuheben ist hierbei der Song „Our Town Has Changes For Years Now“, die wohl ruhigste aber ebenso einfachste Nummer der Platte. In diesem Stück geht es allerdings nicht um die belgische Stadtplanung, sondern darum wie man als junger Mann seinen Platz in der Welt findet.
Das letzte Lied ist die absolute Krönung des in den legendären Konk Studios aufgenommenen Albums. Ganze 9 Minuten und 21 Sekunden dauert das Finale mit dem Titel „Here Come The Kick“. Seine Inspiration holte sich Jan Paternoster dabei von der Kultfigur des Sturmjägers, Der Song folgt, laut Jan, dem Sturm und möchte ihn an der nähst möglichen Stelle beobachten. Ob der Hörer ebenso im Sturm erobert wird bleibt ihm nun selbst überlassen.
The Black Box Revelation haben sich wohl nicht selbst übertroffen, dennoch ist ihr zweites Album durch die Leidenschaft der Jungs und die Zusammenkunft von psychedelischen Blues-Rock und gelungenem Songwriting ein durchaus hörbares Album. Doch beim Durchhören nicht von ungewöhnlichen und ätzenden Geräuschen erschrecken lassen…
Auf die Ohren, fertig, LOS!
Internetpräsenz:
www.blackboxrevelation.com
www.myspace.com/theblackboxrevelation
Anspieltipps:
- High On A Wire
- Sleep While Moving
- Our Town Has Changed For Years Now
- You Got Me On My Knees
Mit fescher Lederjacke + extrem Skinny-Jeans: Daniela Bauer