Band: The Cool Kids
Album: The Bake Sale
Mitglieder: Antoine 'Mikey Rock' Reed und Evan 'Chick Inglish' Ingersoll
Herkunft: Chicago, Illinois, USA
Genre: Rap
Für Freunde von: den Beastie Boys
Auch wenn wir in unserem beschaulichen Radio den ein oder anderen HipHop Experten bei der Hand haben, bin ich - die in ihrem jungen Leben schätzungsweise 6,5 HipHop Alben ernsthaft gehört hat - mit der Aufgabe betraut wurden, das erste Album des Chicagoer Duos The Cool Kids dem interessierten Hörer zu beschreiben. Nun muss ich leider gleich zu Beginn gestehen, dass ich selbst nicht viel Ahnung von Rapmusik habe. Meine Freunde, die Ahnung von diesem Genre haben, konnten mir leider auch nicht weiter helfen, da The Cool Kids offenbar noch so fresh sind, dass ihr Bekanntheitsgrad leider noch etwas zu wünschen übrig lässt. Das sagt aber natürlich überhaupt nichts über die Qualität des Albums aus. Also los geht's - Platte rein in den CD Spieler, Kopfhörer auf und einmal Play drücken.
Der Opener "What Up Man" geht direkt ins Ohr - angenehmer Beat, ich muss sofort mit wippen. Ob der Rap wirklich gut ist oder nicht, kann ich leider nicht abschätzen - mir gefällt er: viele Reime, das finde ich immer sehr amüsant, und die Stimme passt sich den Bässen prima an und schwingt mit dem Beat mit.
"One Two", der zweite Track, fängt an. Was singt der da - und darf man das überhaupt singen nennen? - Egal, nochmal zurück und genauer hinhören. "...what it is what it is - come check the noise - is the new black version of the beastie boys..." Beastie Boys - Aha. Interessant. Die kenn ich auch! Und überhaupt: mittlerweile wippt nicht mehr nur mein Fuß, ich fange überhaupt an mich rhythmisch durch meine Wohnung zu bewegen: leichtes Kopfnicken, die Hüften verselbstständigen sich - coole Sache, so ein Rapalbum.
Mit den restlichen Songs verhält es sich ähnlich: die Beats sind eingängig, der Bass geht gut in die Knochen, die Reime sind hörbar. Ab und zu gesellt sich zwar eine stöhnende Frauenstimme zu den Rapparts; die typischen HipHop Klischees könnten insgesamt aber weitaus schlimmer ausgekostet worden sein und so überhöre ich einfach das Gekeuche und konzentriere mich stattdessen auf den eingängigen Bass. Mit "Blag Mags" gesellt sich auch noch ein Track aufs Album, der als BMX-Hymne eine Hommage an das stylische Zweirad darstellt - getreu dem Motto: back to the roots! Und überaus passend zum Beastie Boys Statement. Übrigens folgen die zwei Herren auch Klamottentechnisch ganz dieser Tradition und tragen quietsche bunte T-Shirts und Sneakers.
Ich muss schon wieder aufhorchen - Track 9 "Bassment Party" läuft. Höre ich da etwa die Beats von "It's Like That" von Run DMC? Jaja, ich glaube schon. Ist solches sampeln im Hip Hop gerade verpönt oder angesagt? Keine Ahnung, werd ich wohl mal jemanden fragen, der sich auskennt - ich find's jedenfalls super und lege jetzt auch richtig los: stehe mitten in meinem Zimmer und tanze. Das passiert mir sonst nur mit Lieblingsmodalien. Irgendwie finde ich nicht, dass The Cool Kids wie 2008 klingen. Viel mehr wie 90er - zumindest für meine Ohren. Aber wenn ich Vergleiche ziehe zu derzeit angesagten HipHop Acts wie Kanye West, kann ich wenig Gemeinsamkeiten erkennen. So scheint mir wohl was dran zu sein, an der Idee einer neuen Version der Beastie Boys.
Der letzte Track ist gerade vorbei. Puh, ich schwitze ein bisschen. Egal. Nochmal von vorn!
Fazit: 11 Tracks entsprechen exakt 35 Minuten Hüften kreisen lassen - jawoll! Wie cool die Cool Kids wirklich sind, kann ich als Rap-Laie nicht abschätzen, aber Spaß hat das hören des Albums auf jeden Fall gemacht!
Anspieltipps:
- One Two
- Black Mags
- Bassment Party
Im Internet unter:
www.myspace.com/thecoolkids
Liebt ihre bunten Schuhe und eingängige Beats: Michele Hengst