Band: Tomte
Album: Buchstaben über der Stadt
Mitglieder: Thees Uhlmann (Gesang und Gitarre), Dennis Becker (Gitarre), Olli Koch (Bass), Max Schröder (Keyboard und Gitarre) und Timo Bodenstein (Drums)
Herkunft: Hamburg, Deutschland
Musikrichtung: Indie
T-O-M-T-E
Das sind fünf „Buchstaben über der Stadt“. Zumindest wenn man sich das Titelbild (Cover) des neuen Albums der Gruppe (Band) anschaut. So einfach der Name auch klingt, umso vielfältiger und komplexer sind die Texte von diesem wunderbaren Werk, dass Thees Uhlmann laut eigener Aussage im Moment die glücklichste Zeit seines Lebens beschert. Auch mich hat er mit dem neuen Album glücklich gemacht, dass mich nun schon seit Ende Dezember nicht mehr loslässt. Da habe ich zum ersten Mal die Single Ich sang die ganze Zeit von dir gehört. Das Lied ist auch gleichzeitig das erste des Albums und eine bessere Eröffnung (Opener) könnte ich mir wirklich nicht vorstellen. Schon hier zeigt sich, wie vielschichtig die Texte sind, denn für mich ist es eines der schönsten Liebeslieder seit langem, aber für Thees ist es die Auseinandersetzung mit dem Tod.
Die hohen Erwartungen nach so einem guten Beginn sind natürlich groß, aber sie werden erfüllt. Es folgen Stücke (Tracks) über die „Stadt mit Loch“ (im Lied New York) oder über eigentlich alltägliche Dinge wie das Rauchen in Sie lachen zu recht und wir lachen auch.
Eines der schönsten Lieder ist für mich Walter & Gail. Das Stück hat einen ungeheuer starken Text und eine wunderschöne Melodie. Die Instrumentalisierung gerät ja bei solch textlastiger Musik schnell in den Hintergrund und deswegen nun kurz dazu. Mit einfachen Mitteln schafft es die Musikkapelle (Band), eine gute Grundlage für die Texte zu schaffen. Revolutionär ist das vielleicht nicht, muss es aber auch nicht sein. Es funktioniert so sehr gut. Als ich das Lied (Song) Auf meinen Schultern zum ersten Mal gehört habe, dachte ich spontan an die typische Gitarre von Joint Venture, aber sobald Thees singt, verfliegt dieser Gedanke wieder. Die Texte sind einfach zu ernst und schön.
Eben diese Texte sind die große Stärke von Tomte. In jedem Lied stecken persönliche Erfahrungen des Menschen Thees Uhlmann und das nimmt man ihm ab. Dabei gibt er aber auch zu, dass nicht alle Zeilen von ihm stammen. Es gibt da Anleihen von Conor Oberst, besser bekannt als Bright Eyes. Oder aber Thees versteht einen anderen Song einfach falsch, wie es ihm bei Was hat dich bloß so ruiniert von Die Sterne ging. Da wird dann aus „Gott weiß wie privilegiert“ mal eben die Zeile „Gott weiß wie Liebe negiert“. Aber so etwas macht mir die Band nur noch sympathischer.
Fazit:
Wer sich vor genauerem Hinhören nicht scheut sollte sich dieses Album nicht entgehen lassen. Aber auch zum dahinplätschern kann ich Buchstaben über der Stadt nur empfehlen. Einfach schön!
Sincerely, Stephan Grunwald
Hier der Beitrag zum Reinhören!