Band: Washington
Album: Astral Sky
Mitglieder: Rune Simonsen (Gesang, Gitarre), Esko Pedersen (Schlagzeug) und Andreas Høyer (Bass)
Herkunft: Tromsø, Norwegen
Schon wieder die Skandinavier. Es mag sich einem der Eindruck aufdrängen, die Schweden, Finnen - und wie in diesem Fall - die Norweger beherrschen das Musikgeschäft und sind die Länder, aus denen immer die neueste, aktuellste, schönste und beste Musik kommt. Der hohe Norden scheint ein gutes Klima der Inspiration zu sein.
Gerade Washington müssen also von der Muse geküsst sein, denn sie kommen aus Tromsø, eine der nördlichsten Städte der Welt. Dort geht von November bis Januar die Sonne nicht auf und in zwei Monaten des Jahres geht die Sonne nicht ganz unter - ideale Bedingungen für eisige Melancholie.
So wie das Album heißt: Astral Sky, so klingt es auch. Man lege sich des Nachts in Norwegen ins Freie und beschaue den Sternenhimmel. Die Musik die nebenbei leise im Hintergrund laufen sollte kommt von Washington. Es ist eine leichte, eine beschwingliche Melancholie, eine die unbeschwert klingt und eine traurige Seele nicht in den Abgrund reissen würde. Nein, diese kommt vorbei geflogen, trägt einen durch die Nacht und zeigt wie einfach alles sein kann.
Schon der erste Track "Boulder on the brink" fängt flott an, begleitet vom Klavier und getragen vom träumerischen Gesang Rune Simonsens. Im zweiten Song steigt das Tempo an und kommt auch vom Titel direkt zur Sache: Bei "Firewheel" ist Feuer im Spiel, die Gletscher beginnen zu schmelzen! Dann, im dritten Stück kommt die versprochene Melancholie zu Wort und meldet sich mit Geigenklängen und leidendem, aber hoffnungsvollem Gesang. Diese Stimme ist einfach zu schön um sie mit Worten zu beschreiben. Es folgt der Titeltrack "Astral Sky". Ein in die Zukunft blickender Song mit langsamen, das Stück in die Länge ziehenden Instrumenten, aber motivierendem Gesang.
Bis zum Ende der insgesamt 10 Titel wechseln sich langsame und eher schnellere Titel ab, die in dieser Kombination keine verweilende Menancholie aufkommen lassen und immer wieder das Tempo wechseln, ohne hektisch zu wirken. Im gegenteil, ruhig, besinnlich und gelassen geht das Album seinen Weg und überträgt seine Stimmung in wundervoller Art und Weise auf den Hörer.
Ende 1999 zusammengekommen erobern die drei Norweger schnell die lokale Szene. Doch erst im Jahr 2003 nehmen sie ihre erste EP auf und bekommen einen Plattenvertrag angeboten. Im gleichen Jahr beginnen sie ihr Debütalbum aufzunehmen welches 2004 erscheint und daraus resultiert auch eine internationale Aufmerksamkeit auf die Band.
Diese Aufmerksamkeit hat diese Band unbedingt verdient und zu unser allem Glück halten sie auf ihrer Tour durch Europa unwahrscheinlich oft in Deutschland an, was nicht zuletzt an ihrem deutschen Label Glitterhouse liegen dürfte. Die Chance die Band live zu sehen habt ihr am 22.3. in Hamburg, 23.3. in Wesel, 24.3. in Rostock, ganz wichtig: am 25.3. in Chemnitz im Atomino, am 31.3. in München, 1.4. in Dresden, 2.4. in Berlin, 3.4. in Wetzlar und am 4.4. in Kassel - ein riesiges Programm.
Fazit: Es ist alles gesagt. Norwegen überzeugt ein weiteres mal mit einer innovativen Band, die nicht gleich in den Olymp aufsteigen will, aber zumindest in der Welt des Indie den ganz großen Sprung nach vorne schafft.
Anspieltipps:
- Firewheel
- Trenches
- Vaults
- The Stand
Ist beflügelt: Boris Kunofski
für alle die immer noch nicht glauben, dass Washington in Norwegen liegt: Der Beitrag