Band: Wavves
Album: Wavvves
Mitglieder: Nathan Williams, Ryan Ulsh ( Schlagzeug )
Herkunft: San Diego, Kalifornien
Klingt wie: White Stripes, Sonic Youth, Beat Happening, Thermals
Um die „Wavves“ stand es in diesem Jahr nicht gut. Nicht nur das Nathan Williams in einem Interview offen zu gibt, dass seine Alben so schrottig klingen, weil er selbst gar nicht weiß was er da eigentlich tut. Nein, die Herren rauften sich unter Drogeneinfluss auf einem Festival in Barcelona so sehr, dass sie unter Flaschengeschossen vom enttäuschten Publikum von der Bühne verwiesen wurden. Und das kleine Drama um die plötzlich so erfolgreiche junge Band geht weiter. Nathan Williams bricht sich am 12.Juli das Handgelenk beim Skateboarding. Was für ein Pech die Band doch hat...
Wavves hinterlassen mit jedem Song einen anderen Gesichtsausdruck, so stehe auch ich selbst mit eher gemischten Gefühlen nicht allein. Surf-Goth? Shitgaze? Glue Wave? Lo-Fi? Beach-Punk? Überall wo sie gehört werden stößt man auf Verwirrungen und Begeisterung zu gleich. Niemand weiß wo man sie hin stecken soll mit ihrem Mischmasch-Lo-Fi-Shoegaze-Beach-Gedudel.
Aber macht das die US-Underground Musikszene nicht schon seit den 90ern aus?
Weg mit dem Schubladendenken, ein neuer blutjunger Hype ist geboren!
Davon abgesehen stört sich Nathan Williams an der Meinung anderer herzlich wenig. Er produziert und produziert und produziert. Er ist Anfang Zwanzig und hat in vier Monaten gleich zwei Alben heraus gebracht die beide klingen als wären sie den 80ern entsprungen, irgendwo in Mamas und Papas Garage aufgenommen, als stete Grundlage: Drei Akkorde auf der Gitarre.
Ein bisschen billig, könnte man meinen, klingt das zweite Album „Wavvves“ dann schon, so als hätte das neue Indie-Genie wirklich keine Ahnung was er tut. Alles bewegt sich irgendwo zwischen wabernden Noise und Schrammel-Punk.
Einige Songs überraschen aber dann mit eingängigen Melodien und obwohl bei keinem Song an Verzerrungen gespart wurde, trägt der ebenso übersteuerte Gesang eher dazu bei eine Balance zu schaffen statt noch mehr auf zuwühlen.
Garagenpunk oder Surfrock? Ich bin auch nach dem dritten Hören noch verwirrt.
Fürs erste Mal empfiehlt sich gleich zu „Beach Demon“ und „California Goth“ zu skippen. Damit verpasst man die definitiven Highlights nicht und kann den Ohren bei „Weed Demon“ immernoch ein bisschen Erholung gönnen.
Fazit: Der Kopf brummt aber es ist ein gutes Brummen. Ein zufriedenes Brummen.
Egal wo man die Wavves nun musikalisch zu ordnen möchte, wer nächstes Jahr musikalisch die Nase ganz weit vorn haben will, der schlage hier bitte zu.
Braucht jetzt erstmal kurz Vogelgezwitscher: Melissa Lampe
Anspieltipps:
- Beach Demon
- Weed Demon
- Beach Goth
zum Ausspionieren:
www.myspace.com/wavves
hier kommen die perfekten Wellllen...