Künstler: William Fitzsimmons
Album: Goodnight
Herkunft: Pittsburgh, Pennsylvania, USA
Klingt wie: Damien Rice, Ryan Adams (in seinen ruhigen Momenten), Scott Matthews
Normalerweise erlangen Bands, die bisher ihr Da-sein im Untergrund fristen mussten, durch US-amerikanische Serien wie One Tree Hill oder Scrubs, durch das Besteuern eines oder mehrerer Songs auf dem dazugehörigen Soundtrack, Berühmheit, die eher dem fröhlichen Pop-Rock frönen. Bestes Beispiel ist wohl die Band Phantom Planet, die mit dem Titelsong California zur fast gleichnamigen Serie O.C. California das erste Mal in den Fokus geraten sind. Fluch und Segen zugleich: Sichert das der Band Aufmerksamkeit, sind jedoch gleichzeitig die Erwartungshaltungen dementsprechend hoch und die Gefahr ebenfalls groß, dass man zu lange auf genau diesen einen Song beschränkt wird.
Bei William Fitzsimmons ist das alles ein wenig anders. Erstens kennt er wohl Phantom Planet nicht. Zweitens sagt ihm wohl auch die Musikrichtung Pop-Rock nicht viel. Und drittens ist die Aufmerksamkeit dieses Mal auf das Herkunftsland der Serie beschränkt. In unseren Breitengraden versucht er es auf dem herkömmlichen Weg, weswegen wir auch erst zwei Jahre später offiziell in den Genuss seines zweiten Albums Goodnight kommen, obwohl in Amerika bereits sein drittes Album The Sparrow And The Crow erschienen ist.
Von den ganzen anderen Singer/Songwritern, die derzeit jede Woche gefühlte zwanzig Alben veröffentlichen, hebt er sich klar ab. Wie hätte er es sonst auch auf den Soundtrack zu Grey's Anatomy schaffen können? Please Don't Go war auf eben diesem zu hören. Doch was hebt ihn nun von den Anderen ab? Was macht ihn so einzigartig?
Seine charismatische Stimme, die wohl niemanden auf der Welt nerven kann und die trotzdem eigen ist. Die teilweise sehr lange Songs, die nicht selten die sechs Minuten sprengen, und trotzdem nicht zu lang wirken. Die genau richtige Instrumentierung, die meist nicht mehr als aus einer Akustikgitarre besteht. Die richtigen Worte zu Themen, von denen man dachte, sie seien schon längst ausgelutscht. Seine bewegende Geschichte als Kind von zwei blinden Eltern und der dementsprechenden Erziehung.
Anspieltipps:
- Everything Has Changed
- It's Not True
- Please Don't Go
- Body For My Bed
http://www.myspace.com/williamfitzsimmons
Würde, wenn der besagte Künstler eine Frau wäre, ganz viele unanständige Dinge mit ihm (dem Künstler) machen: Christian Laude
hier spricht der Therapeut.