Unwidersprochen schöne und technisch satte Power-Metal-Songs mit einer besonderen Neigung zu Fantasy-Welten und weltweite Beliebigkeit tauchen mit dem Namen Blind Guardian immer auf. Dass die Band ein großartiges Metal-Phänomen ist, wird durch übervolle Konzerthallen offensichtlich bestätigt. Mit der Show in Dresden beendete die Band ihre Tour 2017.
Am Einlass tummelten sich schon Unmengen an Fans, die ungeduldig auf dem Beginn der Show warteten. Die Fans konnten kaum alle in die Konzerthalle passen, deswegen bevorzugten einige das Konzert im Flur an der Bar zu genießen als in der dichten Menge für einen Schluck frische Luft zu kämpfen. Dennoch schafften einige Fans sogar in diesem engen Raum aktiv zu headbangen.
Der szenische Hintergrund war mit den von den CD-Cover bekannten mystischen und fantasievollen Bildern geschmückt. Blind Guardian erschienen ohne Vorband auf der Bühne; allerdings war keine Erwärmung nötig – mit den ersten Jubelrufen zeigten die Fans ihre völlige Bereitschaft zu rocken. Die Band gab der Show einen energischen Start mit schnellen, harten Riffs. In Dresden gab es einen besonderen Grund, mit einer riesig großen Metal-Party zu feiern: Hansi, der Frontmann, gestand, dass sie in den letzten 30 Jahren nie in Dresden gespielt haben. Aber die ganzen 30 Jahren der Bandgeschichte wurden an diesem Abend erfolgreich nachgeholt: von "Majesty" und "Mirror Mirror" bis "The Ninth Wave".
Blind Guardian brauchten kaum Bühneneffekte, um das Publikum aufzuheizen – die Fans sangen gerne mit, einige vervollständigten ihre Performance mit dem Spielen der Luft-Gitarre. Als Emotionen von der Show den Höchstpunkt erreichten, verabschiedete sich die Band nach dem ersten Teil des Konzertes. Die Fans hatten aber kaum Zeit, um sich ein Bier zu holen – die Zugabe startete in wenigen Augenblicken mit dem Titel, durch den sich Blind Guardian in der Computerwelt verewigt hatte. Natürlich geht es um "Sacred Worlds". Bei dem nächsten Stück "The Bard's Song" war die Menge besonders gesangsfreudig – das Lied kann man schon als Hymne von Blind Guardian bezeichnen. Eine schnelle Auffahrt zum Rock'n'Roll wurde durch "Barbara Ann" geschaffen und schuf somit einen grandiosen Abschluss des Konzertes und zugleich auch der gesamten Tour.
Setlist:
- The Ninth Wave
- Welcome to Dying
- Nightfall
- Fly
- Prophecies
- Imaginations from the other side
- I'm Alive
- A Past and Future Secret
- The Script for my requiem
- Mordred’s Song
- Born in a morning hall
- Bright Eyes
- Another Holy War
- And the Story Ends
Zugabe:
- Sacred Worlds
- Valhalla
- Majesty
- The Bard’s Song – In the Forest
- Mirror Mirror
- Barbara Ann