Rund um das ehemalige Befehlsstellwerk 3 direkt am Haltepunkt Chemnitz-Hilbersdorf werden die Besucher in eine Zeit zurückversetzt in der täglich bis zu 3600 Wagons im Güterbahnhof Hilbersdorf ankamen und nach ihren Zielbahnhöfen sortiert zu neuen Zügen zusammengestellt werden mussten. Um dem immer größer werdenden Güteraufkommen Herr zu werden, wurde 1930 in Chemnitz eine bis dahin weltweit einzigartige Seilablaufanlage errichtet, mit der die ankommenden Güterzüge automatisch rangiert werden konnten. Auf einer Demonstrationsanlage und im alten Stellwerksgebäude können sich die Besucher über die revolutionäre Technik von damals informieren.
Der Schauplatzexpress, eine kleine Motordraisine, bringt die Besucher weiter über das Gelände bis zu den beiden Ringlokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Chemnitz-Hilbersdorf. Das vollständig erhaltene Betriebswerk ist das größte seiner Art in Europa und zeigt, wie Lokomotiven früher gewartet repariert und auf ihre Einsätze vorbereitet wurden. Eine umfangreiche Fahrzeugsammlung zeigt im Rundhaus 1, dem Showroom der Lokomotiven, Dampf- Diesel- und Elektrolokomotiven aus den vergangenen 100 Jahren Eisenbahngeschichte. Darunter befinden sich auch einige bei der Sächsischen Maschinenfabrik AG, vormals Richard Hartmann, gebaute Zeugnisse sächsischer Ingenieurskunst. Entlang des gesamten Ausstellungsgeländes werden alle hellen und auch dunklen Kapitel der Chemnitzer Eisenbahngeschichte verständlich dargestellt.
Auch spezielle Angebote für Kinder und Familien wurden entwickelt. Eine Schnitzeljagd führt die jungen Gäste über das gesamte Gelände und sorgt mit einem interessanten Rätsel für Kurzweil und neues Wissen über die Eisenbahn. Die umfangreiche Feldbahnanlage auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums steht an den Wochenenden unter Fahrbetrieb und lädt zum Mitfahren ein. An ausgewählten Tagen steht mit einer Führung von einem Kind für Kinder ein ganz spezielles Angebot zur Verfügung.
Auf dem 26 Hektar großen Areal wurden in den vergangenen Jahren über 1,5 Mio. Euro investiert um die beiden bereits bestehenden Museen zum Schauplatz Eisenbahn zu verschmelzen. Vom ehemaligen Güterschuppen an der Frankenberger Straße, am Brückenstellwerk entlang und über den ehemaligen Ablaufberg bis hin zu den Lokschuppen im BW Hilbersdorf haben die Verantwortlichen um den Kurator des Schauplatzes, Dr. Maximilian Claudius Noack, ein sehenswertes Ausstellungsgelände geformt, auf dem Jung und Alt in die Chemnitzer Eisenbahngeschichte nicht nur eintauchen können, sondern sie an authentischen Exponaten hautnah erleben können. Bis zum 1. November ist die Ausstellung jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 17:00 Uhr geöffnet. Alle weiteren wichtigen Informationen findet ihr unter www.schauplatz-eisenbahn.de.