Der Act, kein geringerer als Goldroger aus Köln, der auf seiner Tour zum aktuellen Release „Diskman Antishock“ auch in der Messestadt Halt macht. Goldroger kenne ich als deutschsprachigen Poeten mit tiefergehenden Lyrics, einiges an Subtext und einer leicht verdrehten Aussprache. Früher hatte man seine Musik als Studentenrap abgetan.
Direkt mit Beginn des Konzerts wurde ich direkt überrascht, wie energetisch Goldrogers Fans gemeinsam mit dem Star des Abends abfeierten. Ein klassisches Rapkonzert, bei dem alle Leute im Raum pflichtbewusst die Winkekatze machten, war es sicherlich nicht. Vielmehr wurde gesprungen, getanzt und sich häufig auch umarmt. Die Liebe aus Goldrogers Musik übertrug sich direkt auf alle anwesenden im Raum. Das Besondere ist wohl, dass man, wenn man Goldis Musik kennt, nicht erwartet, dass das Publikum durchdreht und sich teilweise Moshpits bilden. Der Rapper mit den verkopften, nachdenklichen Zeilen wird auf der Bühne zum Einheizer, jedoch nicht zum Entertainer. Große Reden packt er dann doch lieber auf seine Alben.
Das Ende November erschienene Album ist Beginn der „Diskman Antishock“-Trilogie, die bereits im März um den zweiten Teil ergänzt wird. Auf Teil 1 wirkt der passionierte Lyriker und Schriftsteller befreit und reflektiert aus einer schmunzelnden Sichtweise frühere Lebensweisen und Erfahrungen. Die dabei entstehende Leichtigkeit trägt seine HörerInnen über, die für den aktuellen Rap untypischen, gitarrenbeeinflussten Beats. Der eingängliche Sound führt zu einer packenden Stimmung, die einem schnell zum Fan Goldrogers Musik werden lässt. Sehr schade, dass das Album nur sieben Lieder bereithält.