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Summary

Preview der MDR-Dokumentation "Chemnitz - Ein Jahr danach" sorgt für Diskussionen

Am Abend des 22. August präsentierte der Mitteldeutsche Rundfunk unter dem Label "mdr mittendrin" im Cinestar im Einkaufszentrum Galerie Roter Turm eine Dokumentation unter dem Titel "Chemnitz - ein Jahr danach". Thema des 45-minütigen Films war die Frage, wie sich das Leben und das Sicherheitsgefühl in der Stadt seit dem konfrontationsgeladenen Spätsommer 2018 verändert hat.

Wolf-Dieter Jacobi während der Diskussion mit den Gästen

Thomas Datt, einer der verantwortlichen Redakteure der Dokumentation auf dem Podium

Tarek Kehllo flüchtete nach Deutschland und arbeitet nun beim MDR

Antje Riediger, war an der Produktion der Doku beteiligt

Auch Gäste aus dem rechten Sprektrum waren bei der Preview, hier Dieter Jörg List, Stadtratskandidat von Pro Chemnitz

Ein Chemnitzer berichtet von Gewalt, die aus der rassistischen Demo hervor ging

Der AfD-Mann Arthur Oesterle fällt einem Redner ins Wort

Die verantwortlichen Redakteure und MDR Fernsehprogrammdirektor diskutieren mit Chemnitzer Bürgern über die Dokumentation

D. Jörg List, ein Stadtratskandidat der rechtsradikalen Vereinigung Pro Chemnitz bezeichnet sich als Bürger aus der Mitte der Gesellschaft

AfD-Spitzenpolitiker auf dem Trauermarsch der AfD am 1. September 2018

Teilnehmer der rassistischen Ausschreitungen vor einem Jahr attakieren eine Polizeikette

Teilnehmer der rassistischen Ausschreitungen vor einem Jahr

Teilnehmer der rassistischen Ausschreitungen zeigen ihre Haltung gegenüber Pressevertretern

Ein Blick zurück auf die Chronologie der Geschehnisse des Sommers 2018:

Vor knapp einem Jahr, in den frühen Morgenstunden des 26. August 2018 mündet das, was als Streit begann, in einer Gewalttat: Drei Männer werden durch Messerstiche schwer verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Einer von ihnen, Daniel H., ein junger Chemnitzer mit deutsch-kubanischen Wurzeln, stirbt wenig später an seinen schweren Verletzungen.

Kurz vor 8:00 Uhr am gleichen Tag veröffentlicht das zur Morgenpost gehörende regionale Boulevard-Newsportal TAG24.de einen Online-Artikel über die Tat. In der knappen Nachricht mutmaßt das Blatt, die Belästigung einer Frau sei Ausgangspunkt der Tat gewesen. Um die Mittagszeit wird der inzwischen schon unzählige Male geteilte Artikel unter Berufung auf die Polizei um die Information ergänzt, dass sich die Auseinandersetzung zwischen "mehreren Personen unterschiedlicher Nationalitäten" abgespielt haben soll und die Tatwaffe, ein Messer, bereits sichergestellt werden konnte. Erst am späten Nachmittag revidiert Tag24 die bisherige Darstellung des Tatherganges, nachdem die Polizei erneut deutlich macht, dass es bisher keine Erkenntnisse zum Ursprung der Auseinandersetzung gibt.

Während die Ermittlungen der Polizei noch am Anfang stehen, verbreitet sich bereits im Laufe des Vormittags in den Sozialen Medien ein Aufruf, sich noch am gleichen Nachmittag am Nischel zu versammeln, um zu "zeigen wer in der Stadt das sagen hat !" (sic). Ausgehend von Seiten und Facebookgruppen gewaltbereiter rechtsextremer Hooligangruppen wie Kaotic Chemnitz verteilt sich der Aufruf massenhaft. Nachdem das Stadtfest aus Angst vor Ausschreitungen vorzeitig beendet wird, versammeln sich am Nachmittag hunderte gewaltbereite Rechtsextreme zu einer nicht angemeldeten Demonstration am Marx-Monument. Aus dieser Versammlung lösen sich immer wieder Gruppen, die dann durch die Innenstadt ziehen und Jagd auf vermeintliche Ausländer machen. Laut vielen übereinstimmenden Medienberichten kann die völlig überforderte Polizei dem Treiben im Wesentlichen nur zusehen.

Am darauf folgenden Montag findet erneut eine rechte Demonstration statt, diesmal angemeldet durch Vertreter der rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz. Auch an diesem Tag ist die unterbesetzte Polizei kaum Herr der Lage. Aus der Demo der Rechten fliegen Gegenstände in Richtung der Gegenproteste, Nazi-Parolen werden gebrüllt und Hitlergrüße gezeigt. Nur einen Tag später veröffentlichen gleich mehrere Akteure vom politisch rechten Rand, unter ihnen der mehrfach vorbestrafte PEGIDA-Gründer Lutz Bachmann, den Haftbefehl gegen den Hauptverdächtigen. Später stellt sich heraus, dass dieser von einem Justizbeamten illegal weitergegeben worden war.

Ihren vorläufigen Höhepunkt finden die ausländerfeindlichen Demonstrationen am 1. September 2018. Führende Köpfe von Pro Chemnitz, der AfD und weitere rechtsradikale Gruppen marschieren gemeinsam mit etwa 8000 teilweise offensichtlich gewaltbereiten Personen durch die Chemnitzer Innenstadt. Begleitet von deutlichen Gegenprotesten verüben einige Teilnehmer des von den Organisatoren so genannten Trauermarsches brutale Übergriffe auf Medienvertreter und Polizeibeamte und skandieren rechtsextreme Parolen. Der Polizei fällt es trotz eines Rekordaufgebotes von 1800 Beamtinnen und Beamten schwer, die aufgebrachte Menge ausländerfeindlicher Demonstranten in Schach zu halten. Durch diesen Aufmarsch und die folgenden monatelangen ausländer- und asylfeindlichen Demonstrationen gerät Chemnitz weltweit in den Fokus der Medien. Am 3. September zeigt die Chemnitzer Zivilgesellschaft mit einem spontan durch die Chemnitzer Band Kraftklub initiierten Großkonzert mit etwa 65.000 Gästen, dass es in Chemnitz mehr gibt als rechte Schreihälse und gewaltbereite Hooligans.

Am 4. September 2018 zeigt die ARD die Dokumentation "Chemnitz - Eine Stadt in Aufruhr". Der 45-minütige Film wurde vom Mitteldeutschen Rundfunk produziert und zeichnet die Chronologie der Ereignisse eine Woche nach der Bluttat nach. Anhand der Geschichten einzelner Menschen machen die Filmemacher des MDR das Klima in der Stadt und die Stimmung ihrer Bewohner deutlich.

Einige der Protagonisten dieser Dokumentation begleiteten die verantwortlichen Redakteure in den vergangenen Monaten weiter.

Der so entstandene zweite Dokumentarfilm wurde einem kleinen Publikum am 22.08.2019 bereits vor der öffentlichen Ausstrahlung im Fernsehprogramm der ARD durch eine Preview präsentiert. Diese Veranstaltung schlug schon im Voraus hohe Wellen. Ursprünglich plante der MDR im Anschluss an die Filmvorführung eine Podiumsdiskussion zwischen einigen der im Film begleiteten Akteure, der Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz Barbara Ludwig und dem Programmdirektor des MDR-Fernsehens Wolf-Dieter Jacobi. Nachdem bekannt wurde, dass Arthur Oesterle, Mitglied der AfD und Chefordner der ausländerfeindlichen Demonstrationen im Herbst 2018, mitdiskutieren sollte, sagte der Großteil der Diskutanten ihre Teilnahme ab. Um die Veranstaltung nicht absagen zu müssen, planten die Verantwortlichen des Mitteldeutschen Rundfunks um und stellten ein Podium aus den verantwortlichen Redakteuren und Journalisten der Dokumentationsproduktion zusammen. Sowohl Vertreter anderer Medien als auch die Chemnitzer Stadtbevölkerung wurden eingeladen,  sich den Film anzusehen und mit den Redakteuren darüber ins Gespräch zu kommen.

Zutritt zu der durch Security stark abgesicherten Veranstaltung erhielt nur, wer sich vorher angemeldet hatte und ausweisen konnte. Im Foyer vor den Kinosälen präsentierte sich der Mitteldeutsche Rundfunk und fing Stimmen der Besucher der Veranstaltung ein. Der für die Veranstaltung angemietete Kinosaal war zu etwa drei Viertel gefüllt. Zwischen vielen Bürgerinnen und Bürgern waren auch einige Mitglieder des Chemnitzer Stadtrates anwesend. Ebenfalls anwesend waren Personen, die bereits im Zusammenhang mit den rassistischen Ausschreitungen im vergangenen Jahr und deren Organisatoren in Erscheinung getreten waren. Darunter auch Arthur Oesterle, damals Chefordner auf vielen der von Pro Chemnitz initiierten Aufmärschen.

Die Vorführung der 45-minütigen Dokumentation unter dem Titel „Chemnitz - Ein Jahr danach“ verlief störungsfrei. Im Film wurde zunächst die Arbeit des Stadtordnungsdienstes und Maßnahmen der Stadtverwaltung zur Erhöhung der Sicherheit, vor allem im Stadtzentrum, thematisiert. Anschließend ließen die Filmemacher verschiedene Akteure aus der Gesellschaft zu Wort kommen und zeigten auch, wie sich ihr Leben nach den Ereignissen des Spätsommers 2018 verändert hat. Zu den Portraitierten gehören unter anderem eine Professorin der TU Chemnitz mit tunesischen Wurzeln, eine junge Chemnitzer Bürgerin, die sich neben ihrer Berufsausbildung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit engagiert, und ein Chemnitzer Unternehmer, der sich auch gesellschaftlich für Chemnitz engagiert. Auch eine Flüchtlingsfamile aus Syrien kam zu Wort. Die studierten Juristen waren mit ihren zwei Kindern vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflohen und in Chemnitz angekommen. Nach den rassistischen Ausschreitungen im vergangenen Jahr fühlten sie sich in Chemnitz nicht mehr sicher, fürchteten sich vor Übergriffen und sind so ein zweites Mal geflohen, dieses Mal aus Chemnitz. Mittlerweile haben sie in Hamburg neu angefangen und lernen die deutsche Sprache, um sich zu integrieren.

Ein ebenfalls im Film vorgestellter Gastwirt einer Chemnitzer Gartenkneipe war selbst nicht bei den Demonstrationen, äußerte aber Verständnis dafür, dass Bürgerinnen und Bürger sich an den von Pro Chemnitz organisierten Protesten beteiligt haben. Er erzählte, dass sein Biergarten mit Einbruch der Dunkelheit immer leer werde; das sei früher anders gewesen, doch die Leute fühlten sich nicht mehr sicher. Konkrete Bedrohungen für seine Gäste nannte er nicht. Ein Stammtisch des Chemnitzer Fußballclubs, der sich in regelmäßig im Biergarten der Gartenkneipe trifft, meinte, dass Politik an ihrem Tisch nichts verloren habe; es ginge nur um Fußball. Als die Stammtischmitglieder vom Filmteam auf die umstrittene Ehrung des verstorbenen Neonazis und Hooligans Thomas Haller am Rande eines CFC-Spiels angesprochen wurden, kippte die Stimmung.

Die wohl umstrittenste Person im Film ist der AfD-Mann Arthur Oesterle. Während der fremdenfeindlichen Ausschreitungen im Spätsommer 2018 war Oesterle als Chefordner auf den von Pro Chemnitz organisierten Aufmärschen in den Fokus der Medienberichterstattung geraten. Oesterle war schon Protagonist in der ersten MDR-Doku wenige Tage nach den ersten Krawallen. Im Film wird gezeigt, wie sich Oesterle im Wahlkampf der AfD engagiert. Zwar wird auch Oesterles guter Kontakt zu Rechtsaußen-Kreisen wie Pro Chemnitz oder dem vom Verfassungsschutz beobachteten fremdenfeindlichen Verein Heimattreue Niederdorf und seine Teilnahme an Demonstrationen der rechtsaußen-Splitterpartei Der III. Weg thematisiert, jedoch gibt die Dokumentation Oesterle auch die Möglichkeit, dies zu relativieren.

Nach Ende der Dokumentation waren aus dem Publikum erste Buh-Rufe zu vernehmen, bevor der Kinosaal überhaupt wieder vollständig beleuchtet war. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutierten die Redakteure und Verantwortlichen um MDR- Fernsehprogrammdirektor Wolf-Dieter Jacobi mit den Besuchern. Zu Beginn erläuterte Jacobi, dass sich der ursprüngliche Plan einer Podiumsdiskussion mit den Protagonisten der Dokumentation nicht umsetzen ließ und man so diesen Kompromiss gefunden habe.

Als erstes ergriff Arthur Oesterle das Wort und brachte seinen Respekt gegenüber dem Sender zum Ausdruck - er sei zufrieden mit dem Ergebnis. Im selben Atemzug warf er dem Sender Unehrlichkeit über die Ursachen der Absage der Podiumsdiskussion vor.
Jacobi entgegnete: "Wenn ich keine Runde mehr habe, kann ich auch keine machen. Die Idee ist nicht aufgegangen."

Im Verlauf der Diskussion äußerte ein Gast Kritik daran, dass der Sender einem Akteur wie Oesterle, der der Stadt geschadet und sie in einen schlechten Ruf gebracht habe, überhaupt so viel Spielraum in der Gestaltung seiner Rolle eingeräumt habe. Eine der Redakteurinnen des Films entgegnete darauf, dass sie der Meinung sei, dass die Figur Arthur Oesterle wichtig für die Doku sei: "Wir sind der Meinung, dass der Film ein sehr guter Spiegel der Realität ist. Man kann nicht einfach ein Stück wegschneiden."

Kontra bekam Oesterle auch von einem Zuhörer, der aus eigener Erfahrung davon berichtete, dass am 27. August 2018 aus der von Pro Chemnitz veranstalteten Demonstration Gegenstände auf die Gegendemonstranten geworfen wurden. Oesterle reagierte darauf aufbrausend, fiel dem Man ins Wort und bezichtigte ihn der Lüge.

Ein weiterer Diskussionspunkt mit mehreren sich widersprechenden Redebeiträgen war die Definition der bürgerlichen Mitte. Besonders polarisierte dabei, dass sich Dieter Jörg List, der im Mai erfolglos auf der Liste von Pro Chemnitz für den Chemnitzer Stadtrat kandidierte, selbst als parteiloser Bürger aus der Mitte der Gesellschaft bezeichnete. List gab außerdem an, dass er mit seiner Wirtschafts- und Unternehmensberatung erfolgreich mit Lehrstühlen der TU Chemnitz kooperiere.

Nach ca. 45 Minuten beendete die Moderatorin die Diskussion. Die Redebeiträge der Besucher zeigten, dass die Dokumentation des MDR, aber auch der Umgang mit Vertretern des rechten Spektrums in den Medien durchaus kontrovers diskutiert werden.

Die Dokumentation „Chemnitz - Ein Jahr danach“ läuft am Montag, dem 26. August ab 22:45 Uhr im Ersten und am Mittwoch, dem 28. August um 20:45 im MDR Fernsehen.

Ein einzigartiges Konzerterlebnis erwartet Musikfans am 5. Juli 2025 auf der beeindruckenden Festung Königstein. Unter dem Banner des "Festung Königstein Open Air 2025" treffen mit Heilung und The Hu zwei außergewöhnliche Bands aufeinander, die tief in die Klangwelten vergangener Zeiten eintauchen. Ab 18:00 Uhr öffnen sich die Tore, bevor das musikalische Ritual um 19:00 Uhr beginnt.

Heilung: Musik oder Zeremonie?

Die dänisch-deutsch-norwegische Formation Heilung genießt mittlerweile einen nahezu mythischen Ruf. Ihre Live-Shows sind weit mehr als bloße Konzerte – sie gleichen rituellen Zeremonien, die die Zuschauer in eine andere Welt entführen. Von der ersten Sekunde an zieht das Kollektiv das Publikum in seinen Bann, wenn es die Bühne mit uralten Gebeten betritt und das "Ritual" beginnt.

Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Musik, Performance und spiritueller Erfahrung. Heilung kombiniert archaische Instrumente wie Trommeln, Knochenasseln und die indische Ravanahatta mit moderner Elektronik. Begleitet wird die Klangreise von hypnotischen Vocals, Obertongesang und Texten in verschiedenen alten Sprachen wie Altnordisch, Latein oder Gotisch. Die Shows sind eine visuelle und akustische Zeitreise, die man erlebt haben muss. Wer sie im letzten Jahr verpasst hat, sollte sich beeilen – denn nach dieser Tour wird sich Heilung für eine längere Pause zurückziehen.

The Hu: Mongolischer Rock mit epischer Wucht

Ebenfalls auf der Bühne stehen The Hu, die mit ihrem einzigartigen "Hunnu Rock" weltweit für Aufsehen sorgen. Die Band aus der Mongolei verbindet traditionelle Instrumente wie die Pferdekopfgeige Morin Khuur mit modernen Rock- und Metal-Elementen. Charakteristisch ist ihr tiefer, kehliger Obertongesang, der zusammen mit den mitreißenden Rhythmen eine beinahe hypnotische Wirkung entfaltet.

The Hu haben es geschafft, ihre mongolischen Wurzeln in ein kraftvolles, global gefeiertes Soundgewand zu kleiden. Ihr Durchbruch kam 2019 mit den Hits "Wolf Totem" und "Yuve Yuve Yu", die sie in die internationalen Charts katapultierten. Spätestens nach ihrer Zusammenarbeit mit Metal-Größen wie Jacoby Shaddix (Papa Roach) oder Lzzy Hale (Halestorm) hat sich die Band als feste Größe etabliert.

Ein Abend voller Magie und wilder Energie

Die Kombination von Heilung und The Hu verspricht eine Show voller Magie, Kraft und intensiver Atmosphäre. In der historischen Kulisse der Festung Königstein wird dieses Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Mischung aus...

Am 26. März durften wir Teil eines emotionalen und tiefgründigen Abends werden. Der Newcomer Tjark spielte eine seiner letzten Shows der Tour im Club Tante Ju in Dresden.

Den Auftakt machte die Sängerin GRETA, die das Publikum mit ihrer starken Performance und eindringlichen Texten in Stimmung brachte. Mit Songs wie "chaos im kopf" und dem noch unveröffentlichten Lied "One" zog sie die Zuhörer in ihren Bann. Besonders beim gefühlvollen Song "auseinander" durfte das Publikum erstmals die Handytaschenlampen zücken und für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen. Wer Herzschmerz hat, eine schwere Zeit durchmacht oder einfach tiefgründige Musik liebt, sollte sich ihre "Sonne und Schmerz"-Tour im Dezember 2025 nicht entgehen lassen.

Im Anschluss wurde es Zeit für Tjark, der auf eine besondere Art die Bühne betrat: In der Mitte stand ein leuchtender Würfel, in dem zunächst nur sein Schatten zu sehen war, bevor er schließlich live und in Farbe vor dem Publikum erschien. Die ersten Songs "nimmerland", "bilderbuch" und "kendrick" vergingen wie im Flug und lösten eine Welle der Emotionen im Publikum aus. Es folgten weitere herzzerreißende Stücke wie "isabel" und seine Single "gewinner_v2", in der er seine Selbstzweifel thematisierte.

Plötzlich verschwand Tjark von der Bühne – nur um am anderen Ende des Raumes vor dem Merch-Stand mit seiner Gitarre wieder aufzutauchen. Bei "bunte farben" begleiteten ihn die Zuschauer erneut mit Handytaschenlampen und sorgten für eine magische Atmosphäre. Nach dem Song "aneinander vorbei" gab der Sänger persönliche Einblicke in sein Leben. Er erzählte von seinem Umzug aus einem kleinen Dorf in die Großstadt Hamburg und seinem Praktikum dort. Obwohl er viele unangenehme Aufgaben übernehmen musste, bekam er die Chance, sich im Tonstudio auszuprobieren und seine eigene Musik zu produzieren.

Ein besonderes Highlight war sein erst kürzlich veröffentlichter Song "spiel mit mir", auf den das Publikum den ganzen Abend sehnsüchtig gewartet hatte und ihn schließlich lautstark mitsang.

Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu, doch bevor das Konzert vorbei war, richtete Tjark noch herzliche Danksagungen an seinen Gitarristen Manu, seinen Schlagzeuger Finn und sein gesamtes Team. Zum Abschluss folgte seine Debütsingle "schon okay" sowie die ergreifende Klavierballade "moodswings".

Auch wenn Tjark erst am Anfang seiner Karriere steht, hat er an diesem Abend viele Menschen mit seinen Texten berührt – vielleicht sogar ein Stück weit geheilt. Manche würden sein Konzert als "Therapie für die Seele" bezeichnen. Wir freuen uns auf weitere Songs und sind uns sicher: ...

Am 27.02. war die schottische Alternative-Metal-Band VUKOVI im Naumanns in Leipzig im Rahmen ihre Tour zum neuen Album MY GOD HAS GOT A GUN zu Gast. Begleitet wurden sie dabei von ihren schottischen Landsleuten Artio und der britischen Band unpeople. Alle drei Gruppen die an diesem Abend auf der Bühne standen konnten nicht nur musikalisch, sondern auch durch ihre Publikumsnähe- und Interaktion überzeugen. Doch beginnen wir vorn:

Die erste Gruppe des Abends die die Bühne betraten waren Artio, die schottische Alternative-Rock-Formation um Sängerin Rae Brazil veröffentlichten erst im März des vergangenen Jahres ihre erste Platte BABYFACE und sorgten mit ihrem energetischen Auftritt für beim Publikum bereits nach den ersten Songs für gute Stimmung. Musikalisch ähnelt ihre Kombination von Queer-Rage-Texten mit der Verbindung von elektronischen sowie Rock- und Metalelementen nicht nur VUKOVI, sondern auch erinnern an andere Szenegrößen wie Scene Queen, WARGASM oder Hot Milk. Für uns sind Artio nach diesem Auftritt definitiv eine junge vielversprechende Band, die es im Auge zu behalten gilt.

Der zweite musikalische Support-Act bildete mit unpeople in ihrem musikalischen Stil in gewisser Weise ein Gegenstück zu den anderen beiden Bands, was der Dynamik des Konzerts jedoch in keiner Weise abträglich sein sollte, im Gegenteil. Die Songs der britischen Metal-Gruppe waren geprägt von harten Gitarrenriffs intensiven Breakdowns. Eine weitere Komponente, die den Auftritt der Band für uns positiv auszeichnete war die energiegeladene Bühnenpräsenz der einzelnen Bandmitglieder sowie die vielseitige Interaktion mit dem Publikum, was hier auch die Moshpit-Enthusiasten auf ihre Kosten kommen ließ. Unpeople sind dieses Jahr bei Rock am Ring und Rock im Park zu Gast, ein Setting das wie gemacht erscheint für eine Gruppe mit so viel Energie, die Band ist seit diesem Konzert auf jeden Fall eine echte Live-Empfehlung.

Nach diesen zwei hervorwagenden Vorbands betraten gegen 21:45 Uhr Janine Shilstone und Hamish Reilly vom Publikum sehnsüchtig erwartet die Bühne. Sie starteten direkt mit drei Songs des neuen Albums und was für ausgelassene Stimmung im gut gefüllten Saal des Naumanns Tanzlokals sorgte. Natürlich überzeugten auch VUKOVI mit ihrer Bühnenperformance und Publikumsinteraktion, insbesondere der schottische Akzent und die herumalbernde Art von Sängerin Janine Shilstone sorgte für große Sympathiebekundungen des Publikums. Einer der schönsten Momente des Abends war die...

Das Zartmann Konzert im Atomino am 19. Februar war ein unvergessliches Erlebnis, das nicht nur musikalisch, sondern auch atmosphärisch im Gedächtnis bleibt. Schon ab 19 Uhr strömten die Fans in den kleinen Club und suchten sich einen Platz in der Nähe der Bühne. Den Auftakt machte *maliiik, dessen individueller Sound, Mischung aus Jazz-Elementen und tiefgründigen Texten sofort die Aufmerksamkeit des Publikums fesselte. Seine Performance war entspannt und zugleich intensiv.

Mit einem kurzen Intro von „Tau mich auf“ begann Zartmann sein Set und brachte die Menge direkt in Bewegung. Mit „Gib mir“ und „Wir habens überlebt“ zog er das Publikum noch tiefer in seine Gedankenwelt. Nach ein paar Songs nahm sich Zartmann Zeit, sein Team vorzustellen und dabei besonders sein neuestes Mitglied willkommen zu heißen – ein Moment, der zeigt, wie sehr er den Menschen hinter der Musik Wertschätzung entgegenbringt.

Ein besonderes Highlight war, wie Zartmann das Großstadtgefühl Berlins in das kleine Atomino brachte. Gelbe Lichter und U-Bahn-Sounds untermalten Songs wie „Berlin weckt mich auf“, „Sie passt nicht nach Berlin“ und „Du suchst noch überall“, die das Gefühl von urbaner Melancholie perfekt transportierten. Für einen Moment hatte man das Gefühl, mitten im hektischen, aber auch poetischen Alltag der Hauptstadt zu stehen.

Die emotionalen Höhepunkte des Abends kamen in den stilleren Momenten: „Wo bin ich“, gesungen von Drummer Aaron, war so intensiv, dass es im Raum spürbar leiser wurde. Direkt danach folgte „Fuß baumeln“, ein Song, der für viele Fans offensichtlich eine besondere Bedeutung hat, welche durch ein liebevoll gestaltetes Fanprojekt mit Papierherzen und Handylichtern zum Ausdruck gebracht wurde.

Mit „Niemand“ und dem neuen Song „Wann schreibe ich einen Song über dich“, der auf in dem kommenden Schönhauser EP erscheint (Release am 4.4.25), gab Zartmann auch einen Ausblick auf seine neuen Werke. Doch es blieb nicht nur bei ruhigen Momenten: Bei „Wunderschön“ kletterte er plötzlich auf die Bar, die für den Moment zur improvisierten Bühne wurde.

Ein besonderer Moment des Abends war zudem Zartmanns Performance von „Meinen die uns“, die gleichzeitig ein klares politisches Statement war. Zwischen den Zeilen war seine Botschaft spürbar: ein Appell für mehr Zusammenhalt, Empathie und ein Bewusstsein dafür, was wirklich zählt. Der Song zeigte eindrücklich, dass Zartmann nicht nur Musiker ist, sondern auch Haltung zeigt.

Am Ende des Abends nahm Zartmann Geschenke...

Am 13. Februar kommen mit den State Champs eine echte Pop-Punk-Größe nach Berlin ins Hole 44. Die Gruppe aus New York existiert bereits 2010 und zählt zu einer der erfolgreichsten innerhalb des Genres in der vergangenen Dekade. Mit Support-Shows für andere Ikonen wie All Time Low, Neck Deep oder 5 Seconds Of Summer und Hauptbühnen-Auftritten auf der kompletten Warped Tour 2016 machte sich die Band einen Namen. Ein weiteres Highlight markierte der Auftritt auf dem When We Were Young-Festival im vergangenen Jahr, auf welchem die Band ihr Debut-Album The Finer Things komplett live spielte.