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Summary

So war es auf dem Dark Troll Festival 2017

Zum ersten Mal verschlug es Radio UNiCC in diesem Jahr zur achten Ausgabe des Dark Troll Festivals. Dabei handelt es sich um ein kleines Metal-Festival auf der Burgruine in Bornstedt, etwa 50 Kilometer westlich von Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt. Es erwartete uns ein drei-tägiges Abenteuer mit 24 mehr oder weniger bekannten Metal-Bands.

Nachdem wir am Donnerstagnachmittag angekommen waren, machte der Campingplatz im Tal den ersten super Eindruck. Zwischen Bäumen oder auf der Wiese stellten die Besucher ihre Zelte und Campingwagen auf. Gleich nebenan befand sich eine Turnhalle, dessen Baderäume genutzt werden durften. Top sauber, mit ausreichend Klopapier (was ja nicht auf jedem Festival der Fall ist) und mit einer netten Servicekraft, die einen jeden Morgen beim Zähneputzen begrüßte, bot das Dark Troll schon mal tolle Campingbedingungen. Nicht zu vergessen der Frühstückswagen, bei dem man frische Brötchen, Kakao, Kaffee, Saft und was das Herz noch so begehrte, bekommen konnte.
Gegen 16 Uhr machten wir uns dann allmählich auf zur ersten Band, 108 Treppenstufen hinauf zur Schweinsburg, wo sich die Konzertlocation erstreckte. Voller Schweiß kamen wir an und es erwartete uns eine recht große und sehr schöne Burgruinen-Anlage. Wir waren bereit, das Festival konnte beginnen.  

Den Anfang des Festivals machte das aus dem Harz stammende Duo Waldtraene. Die zwei Musiker spielten schönen Folk, sangen beispielsweise über die Römer- und Germanenkriege und der Platz vor der Bühne war von Beginn an angenehm gefüllt. Man prostete den Fans zu, Trinkhörner und Fäuste wurden zum Gruß erwidert. Zum letzten Song „der Turm“ gab es viel Applaus.

Danach kamen Raventale aus Kiew mit herrlich düsterem Black Metal daher, der durch verspielte Melodien bestechen konnte. Die ersten Reihen waren kräftig dabei ihr Haupthaar zu schütteln, immer wieder wurden Fäuste gen Himmel gestreckt. Man genoss die Musik, welche die Band praktisch moderationslos präsentierte. Vor allem ihr letzter Song stellte ein ordentliches Brett dar, welches viel Applaus erntete, als die Band kurz nach 18 Uhr die Bühne verließ.

Zwischen den einzelnen Bands gab es auf dem Gelände genügend Auslaufmöglichkeiten, so befand sich direkt gegenüber der Bühne eine kleine Merchandise-Ecke, wo auch an allen Tagen Bands Autogramme gaben. Weiterhin konnte man auf einen Hügel hinter dem Burgturm wandern, wo sich ein winziger Markt mit Schmuck-, Platten- und Essensständen erstreckte. Neben einem winzigen Mittelaltercamp mit vier Zelten, konnte man Wikingerschach spielen. Am Ende des Hügels empfing ein toller Panoramablick über die umliegenden Dörfer die Besucher und wer sein Päuschen dort beendet hatte, kam zurück zur Bühne, um die nächste Band zu sehen.

Countless Skies aus Groß Britannien lieferten nämlich das nächste großartige Konzert ab. Die Stimmung wurde immer ausgelassener, die Häupter wippten von vorn bis hinten im Takt der galoppierenden Rhythmen und hier und da sangen einige Fans mit. Auch wenn die Clean Vocals auf der rechten Seite kurzeitig ausfielen, lieferten die Briten ein technisch solides Konzert ab und konnten sicher einige neue Fans hier beim Dark Troll Festival gewinnen.

Mit Lagerstein standen nach der nächsten Umbaupause eine Truppe australischer Piraten-Metaller auf der Bühne und schickten sich den Schlosshof in eine brodelnde Partyzone zu verwandeln. Immer wieder kamen die Musiker von der Bühne und spielten mitten in der Menge, animierten zu Circlepits, wo sie selbst mit rannten und waren plötzlich mitten in der aus der Menge heraus angezettelten Wall of Death. Ein sehr gelungenes Konzert mit ordentlichem Spaßfaktor, was leider ziemlich abrupt beendet werden musste, waren doch sowohl das Line-Up im Allgemeinen, als auch nun die Band im Speziellen etwas spät dran.

Eis spielen daher nach einer gefühlt etwas kürzeren Umbaupause (es galt die Verspätung aufzuholen) eine massive Black Metal-Show vor einem gut gefüllten Burghof. Nach der Partymucke von Lagerstein war dies nun ein recht krasser Stilwechsel, was womöglich auch dazu führte, dass ein paar Leute weniger nun vor der Bühne standen. Nichtsdestotrotz spielten die vier Herren aus NRW ein sehr solides Set, begleitet von einem rhythmischen Nicken der Menge, welchem sie mit dem circa dreizehn minütigen Lied "Unter Toten Kapitänen" ein Ende setzten.

Gen Abend betraten Wolfheart nach einer etwas umfangreicheren Umbaupause 22:25 Uhr, mittlerweile mit 45 Minuten Verspätung, die Bühne. Nun war der Burghof ordentlich gefüllt und die Finnen wurden mit Applaus und lauten Zurufen begrüßt. Wer die Spielweise Saukkonens und seiner Mannen kennt, weiß, hier wird es viel Musik ohne viel Moderationen geben. Und so war es dann auch. Man zockte einen Song nach dem anderen aus den bisher drei veröffentlichten Alben durch, Fokus war ganz klar der Neuling "Tyhjyys". Die ersten Reihen waren nur noch ein Meer bebender Haarmassen, dahinter bildete sich recht bald ein kleiner Moshpit. Rings herum waren alle am Feiern. Gefühlt viel zu schnell war der Gig mit dem Song "Routa" zu Ende.

Den Tagesabschluss machten The Committee, welche die Bühne bereits in Sturmmasken vermummt aufbauten und dann ihren massiven, atmosphärischen Black Metal ebenso vermummt unter die Leute brachten. Das Burggelände lichtete sich bereits, aber der Platz vor der Bühne blieb gut gefüllt und Fans lauschten der Musik der Belgier. Hier und da merkte man schon deutlich die Erschöpfung des Tages, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat.

Die Formation legte einen Song nach dem anderen auf die Bretter. Wie ein Sturmgewehr trommelte die Bassdrum in die Nacht. Das Riffing glich einer Dampfwalze, die alles dem Erdboden gleich machen wollte. Und mittendrin die vom Bassisten gespielten feinen Melodien, die teilweise echt sureal wirkten, aber die ganze Musik sehr belebten.

Ein Konzerttag war zu Ende, und der Freitag konnte kommen.

Ferndal eröffnen den zweiten Tag des Dark Troll Festivals mit ihrem atmosphärischen und zugleich kräftigen Black Metal. Laut eigener Aussage hat sich die Band im letzten Jahr eben beim Dark Troll gegründet und freute sich umso mehr nun hier spielen zu dürfen. Der Burgplatz war bereits gut gefüllt, Köpfe wippten im Takt der Musik, Fäuste wurden immer wieder gen Himmel gestreckt. Relativ viele Besucher saßen auf den Bänken rings um den Burghof und lauschten mehr oder minder gespannt der Musik. Technisch legte die junge Formation aus Münster ein solides Brett an getragenen Melodien, massiven Riffs und immer wieder leicht verspielten Rhythmen hin. Der Applaus zu Konzertende, welches mit "Ein Später Gast" eingeleitet wurde, ließ erahnen, dass die Band ein paar neue Fans gewonnen hatte.

Mit Vargrimm schickte sich die nächste Black Metal Formation an, den Burghof mit massiven Riffs zu überwalzen. Von Anfang an legten die fünf Herren mit Vollgas los und konnten unter den Zuhörern so einige begeistern. Auch wenn das Growling zeitweise ein wenig abgedroschen klang, die Clean Vocals bildeten dazu einen guten Kontrast. Zu den ganzen Riffwänden passten auch die immer wieder hübsch platzierten Gitarrensoli und verspielten Melodieführungen. Als die Berliner ihr Set beendeten, konnten auch sie ordentlichen Applaus ernten und es wurden einige Rufe nach einer Zugabe lauter.

Jörmungand konnten mit ihrem Auftritt als dritte Band des Tages sehr überzeugen. Der Sänger gab von Anfang an alles, sodass er schon nach dem ersten Song gut außer Atem war. ;) Der Qualität der Songs schadete es aber nicht. Man spielte schön melodischen Pagan Metal, der jede Menge Spaß beim Hören machte. Die ersten Reihen waren wieder mal ein Meer von Haaren und man sparte nicht mit Applaus, Zurufen und zum Ende hin dem Wunsch nach Zugaben.

Eine neue Runde Black-Metal wurde eingeleitet, als gegen 17.20 Uhr vier weiße Gesichter mit schwarz umrandeten Augen die Bühne betraten. Es handelte sich um das Quartett Balfor aus Kiew. Der Sound wirkte etwas düsterer als bei den Vorgängern, massiver, aber weiterhin recht atmosphärisch. Mit kräftigen Riffwänden und immer wieder eingebauten verspielten Melodien galoppierte man durch das Set. Das Publikum konnte man aber irgendwie nicht so recht mitreißen. Ob es an einem einsetzenden "Mittagstief" lag oder daran, dass der gefühlte rote Faden des Sets etwas zu deutlich war, vermögen wir hier nicht zu sagen. Mit dem Song "The Perfect Fire" wendete sich kurz das Blatt und das Publikum wurde zu den eingängigen Rhythmen etwas aktiver.

Thorondir, welche als nächste Formation die Bühne enterten, wurden mit viel Applaus begrüßt und konnten die Menge vor der Bühne richtig gut einheizen. Die ersten Reihen begannen sofort zu headbangen, dahinter entwickelte sich ein ordentlicher Moshpit und viele Arme wurden in die Lüfte geworfen, um die Bayer anzufeuern. Technisch legten die Herren ein sehr solides Set hin. Die Menge forderte immer wieder mit lauten Rufen eine Zugabe, die sie in Form des Songs "Düsterwald" auch bekamen.

Gegen 19.45 Uhr betraten die Polen von Hate die Bühne. Sie sorgten mit ihrem Black Metal für einen regen Ansturm und lieferten eine ordentlich flotte Show ab, welcher die Fans mit Beifall begegneten. Das gesamte Set sah man die Besucher beim Headbangen. So energiegeladen die Show war, so laut waren am Ende auch der Beifall und die Rufe nach einer Zugabe.

Wolfchant
aus Bayern betraten mit einer Runde Pagan Epic Metal im Gepäck als nächste Formation die Bühne. Das Sextett gab von Anfang an Vollgas und heizte mit ihrem flotten Sound der Menge ordentlich ein.

Den Headliner für diesen Black-Metal-lastigen Tag waren Nargaroth. Mastermind Ash zog mit seinen Live-Bandkollegen ein solides Set ab und wieder war der Burghof ordentlich gefüllt und in Stimmung. Mit massiven Riffwänden und der Attitüde, einfach kraftvollen Black Metal spielen zu wollen, egal, ob den Anwesenden die Musik gefällt oder nicht, walzte sich das musikalische Monstrum durch den Burghof. Den Fans gefiel es und man dankte es mit Zurufen und in den Himmel gestreckten und im Takt schwingenden Fäusten.

Zum Abschluss des Tages spielten die Texaner von Absu, welche auf ihrer Tour durch Deutschland einen Stop beim Dark Troll Festival einlegten. Mit ihrem trashigen Black Metal konnte man noch eine gute Menge an Fans begeistern und brachte den zweiten Tag des Festivals so zu einem gelungenen Ende.

Den heutigen gut warmen Samstag (25 °C) eröffneten Vike Tare. Der größte Teil des Publikums saß auf den Bänken im Schatten oder stand eher im hinteren, schattigen Teil des Burghofes. Entsprechend schwierig hatten es die Wilhelmshavener mit ihrem solide gespielten Pagan, die Menge in Schwung zu bringen. Der Funke flog dennoch bei einigen über und diese machten direkt vor der Bühne erst mal einen Pogo auf. Dass die Band auch bei dem etwas unbewegteren Teil der Zuschauer ankam, zeigten diese zumindest mit ordentlichem Beifall und in den Himmel gestreckten Pommesgabeln. 

Als Knaat zum Soundcheck ansetzten, bewiesen sie bereits das erste Mal ein wenig Humor, als einer der herumsitzenden Metalheads sie zu einem Basssolo aufforderte und man prompt ein solches ablieferte. Dies war definitiv eine der Besonderheiten beim Dark Troll, man konnte zu weilen mit den Bands auf der Bühne auf irgendeine Art abseits des Applaudierens interagieren, was bei vielen Festivals, vor allem den Großen, eben nicht geht. Und man hatte eigentlich immer eine Chance ganz nach vorn zu kommen, da es auch keine weiteren Absperrungen gab. (Bei so mancher Band sprang beispielsweise ein feierwütiger Besucher gleich einmal mit auf die Bühne, klatschte mit der Band ein und sprang wieder nach unten.)

Mit der Tatsache, dass Knaat ihr Backdrop verlegt hatten, zeigten sie auch direkt weiteren Humor und machten sich den Spaß daraus, zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ihren Bandnamen zu nennen. Nun die Münchener haben zumindest verstanden, dass man nicht nur musikalisch die 30 Minuten auf der Bühne präsent sein muss, sondern auch namentlich bekannt sein sollte. Aber man hat während des Konzerts sicher nicht nur durch diese kleinen Späße das Publikum angesprochen, sondern vor allem durch ihren flott gespielten, mitreißenden Pagan. Der Burghof füllte sich während des Konzerts zunehmend, ein kleiner Moshpit vor der Bühne, jede Menge wippende Köpfe und springende Fans rundeten die ganze Sache ab. Als sich Knaat vor dem letzten Song gebührend bei der Festival-Orga und den Fans bedankten, ernteten sie jede Menge Beifall und mit dem Verklingen der letzten Riffs laute Zugaberufe. Diese wurden auch erfüllt und man legte mit "Spielmann" einen herrlich flotten Abschluss hin, der die Fans zu einem handfesten Gemenge verleitete :)

Mit den nun folgenden Waldschrat gab es erst einmal wieder eine gehörige Ladung Black Metal auf die Ohren. Das Quintett aus Österreich feiert zugleich die Veröffentlichung ihres neuen Albums "Metropolis wird fallen". Man legte ein Riffmonster nach dem anderen auf die Bretter und Burghof glich erneut einem Meer von Haaren. Entsprechend konnte die Band mit jedem Song laute Zurufe ernten, welche noch etwas intensiver wurden, als Alex von Waldtraene für einen Song das Gastmikro in die Hand nahm. Unter dem Ruf nach einer Zugabe endeten Waldschrat ihren ca. 40 minütigen Auftritt. Leider konnte der Wunsch der Fans diesmal aber nicht erfüllt werden.

Die darauf folgenden Folk Metaller von Bucovina fanden mit dem ersten Takt einen guten Zuspruch bei den Gästen. Mit ihrem sehr speziellen Sound, der rhythmisch zu weilen anderes erahnen ließ als dann folgen sollte, zogen die Rumänen wieder viele Besucher auf den Burghof. In den ersten Reihen gab es immer wieder einen kleinen Pogo, begleitet wurde dieser von einigen einzelnen - im Takt der Musik ihr Haupthaar schüttelten - Fans, die die Musik offensichtlich sehr genossen. Auch dieses Konzert endete mit lauten Zugaberufen, aber auch Bucovina hatten ihre Zeit komplett ausgespielt und konnten diesem Wunsch nicht nachkommen.

Belenos erschienen mit ihrem Slot um 18.30 Uhr einen kleinen Tiefpunkt im Publikum erwischt zu haben. Die Franzosen lieferten ein top Black Metal Konzert mit dem Charackter einer Dampfwalze und einem ordentlichen stimmlichen Patos. Die Mixtur aus düsterem, opernhaft-klarem Gesang mit kraftvollem Growling, hatte eine recht besondere Anziehungskraft und das Quartett gab auch ordentlich Gas. Aber so recht wollte der gerade mal halb gefüllte Burghof einfach nicht in Fahrt kommen. Sehr schade eigentlich, waren die Riffwände Belenos' doch echt gut hörbar und vor allem endlich mal wieder ein Set, wo die Tontechnik nicht völlig an der Brechgrenze lief. Aber die Hitze der letzten zweieinhalb Tage verlangte wohl langsam ihren Tribut.

Etwas erholter war die Meute von Metalheads als gegen 19.40 Uhr Minas Morgul auf die Bühne kamen. Der Vorplatz füllte sich wieder stetig, langsam wurden auch die Temperaturen wieder angenehmer und die Brandenburger zündeten ein gehöriges Rifffeuerwerk. Zwischen Moshpit und fliegenden Haaren waren nur Vereinzelte zu sehen, welche dem Geschehen auf der Bühne nur mit den Ohren folgten. Das 50-minütige Set des Pagan Quintett mit Unterstützung von Serenity Fawn an den Tasten, galoppierte nur so vorbei, leider auch hier mal wieder hart an der Aussteuerungsgrenze der PA. Schade, der Hörgenuss wäre sonst fast schon perfekt gewesen.

Nach zwei düsteren Brecheisen folgte nun mit Suidakra vergleichsweise bester Gute-Laune-Metal. Schon während des Soundchecks kamen die Menschen in Scharren und das sollte bis zum Beginn des Konzerts so bleiben. Gefühlt kam man bei der Band schon fast an die Kapazitätsgrenzen, was ja wohl ein gutes Zeichen war. Was folgte war das bis dato ansprechendste und mitreißendste Konzert des Festivals, zumindest, wenn man nach der Stimmung der Besucher geht. Diese feierten die Düsseldorfer so richtig, jubelten und klatschten ihnen zu, sprangen im Takt, sangen mit. Als Sänger Akki das Publikum zu einem Circlepit animierte, genügten ein paar angeschlagene Akkorde und die Masse kam in Fahrt. Nicht ohne dass der Brandstifter des Geschehen mit Gitarre im Anschlag mit den Fans mit rannte. Gefühlt verging die Stunde, welche die Band zur Verfügung hatte, viel zu schnell, was auch die Fans so sahen und neben stürmischen Applaus auch hier wieder laut nach einer Zugabe riefen.

Wenn man glaubte, dass der Burghof bereits bei Suidakra voll war, wurde man bei Manegarm eines besseren belehrt. Die schwedische Wikinger-Kombo schaffte es nochmal einen Ticken mehr Energie aus den Besuchern heraus zu kitzeln und so verwandelte sich der volle Burghof schnell in eine wabernde Masse tanzender und springender Fans, herumfliegenden Haaren und erhobenen, im Takt mit wippenden Armen. Das Quartett schaffte es, trotz der späten Stunde und den vergangenen drei Festivaltagen, die Menge 80 Minuten bei Laune und die Stimmung im Gesamten aufrecht zu erhalten. Leider ging auch ein solch großartiges und energiegeladenes Konzert mal zu Ende und damit langsam auch ein das Festival.

Den Abschluss des diesjährigen Dark Troll Festivals machten die Italiener von Enisum. Mit ihrem atmosphärischen und düsteren Black Metal schufen sie die passende Stimmung für diesen Moment. Auch wenn viele der Besucher das Gelände bereits verlassen hatten, war der Burghof noch immer voller Menschen und die letzten verbliebenen Metalsheads konnten massive Riffwände und tragende Melodien genießen, welche über die Burganlage rollten. Ohne viele Kommentare, spielten die Italiener ihr 50-minütiges Set und verabschiedeten mit ihren Klangwelten die Besucher des Dark Troll Festivals, welches im Anschluss mit einem winzigen Feuerwerk seinen Abschluss fand.

Als Fazit ist zu sagen, dass das Dark Troll ein sehr schönes kleines Festival ist - mit gerade einmal 1.000 - 2.000 Besuchern - was in einer wunderschönen Location stattfindet. Empfehlen können wir es vor allem den Fans des Black und Pagan-Metals. Alle anderen Musikliebhaber können wahrscheinlich der Musik sonst nicht viel abgewinnen. Am besten haben uns die familiäre Stimmung, die Campingmöglichkeiten und die Location gefallen. Dennoch gab es öfters Probleme mit der Technik und die Hintergrundmusik in den Pausen, sowie auch der Sound während der Konzerte waren deutlich zu laut. Aber im Großen und Ganzen ist das Dark Troll Festival eine geheime Empfehlung. Daumen hoch.


Eine größere Fotogalerie findet ihr auf der Facebookseite von Dark Tunes.

Am 31. Oktober stattet uns die Münchner Band Blackout Problems in Leipzig im Conne Island auf ihrer RIOT-Tour einen Besuch ab. Die Gruppe um Sänger Mario Radetzky veröffentliche Anfang des Jahres mit dem gleichnamigen Album bereits ihre dritte Platte und sind nun nach dem sie Enter Shikari auf ihrer Europa-Tour begleitet hatten und einigen Festivalauftritten, unter anderem auf dem Highfield, endlich wieder selbst als „Headliner“ unterwegs.

Das neuste Album "RIOT" lässt einem erneut die Frage aufwerfen, warum Blackout Problems trotz ihres internationalen Sounds für viele unter dem Radar fliegt. Die Singles "DNA" und "STASH" sind nur zwei Belege für das musikalische Potenzial das die Gruppe besitzt und wer bereits auf Konzerten der Gruppe war, wird bestätigen können, dass die Münchner auf jeden Fall wissen wie sie die Energie ihrer Songs auf das Publikum übertragen können. Der Song "GLOFS" mit Enter Shikari-Frontmann Rou Reynolds als namhaftes Feature ist ein weiterer Beleg für die Relevanz der Band im Alternative-Genre.

Begleitet wird die Gruppe von Sperling, einer deutschen Rock-Band sowie Lake Malice, ein britisches Alternative-Duo aus Brighton, bestehend aus Alice Guala und Blake Cornwall. Mit letzterer ist vor wenigen Wochen die Single "Quicker than Death" zusammen mit Blackout Problems erschienen, ein Song auf dessen Live-Performance man freudig gespannt sein kann. Es ist also alles angerichtet für einen wunderbaren Konzertabend in Leipzig, wer noch keine Pläne für Halloween hat, sollte sich dieses Konzert nicht entgehen lassen (Tickets gibt’s hier).

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Am Ende hüpft der ausverkaufte Saal ausgelassen mit Paula Carolina, die ihre Show in der Dresdner Chemiefabrik mit ihrer Hitsingle Schreien abschließt. Auch angesichts der immensen Startschwierigkeiten ihres Auftritts ein gelungener Abschluss, doch der Reihe nach:

Es ist ca. 20 Uhr, als sich der Konzertsaal der bunten Location allmählich füllt, am Einlass die Frage aufkommt, ob eine Ananas hineingenommen werden darf und drinnen Paula Carolina ihren Support Act Tiavo auf die Bühne jubeln lässt.

Die Band mit dem Fernseherkopf manifestiert sich über ihr 30-minütiges Set hinweg als Publikumsliebling. Allen voran Leadsänger und Rampensau Leandros, ballern sich die Saarbrücker durch ihr energiegeladenes Neue Neue Deutsche Welle-Set und suchen dabei immer wieder elanvoll den Kontakt zum Publikum. Wüsste man es nicht besser, könnte man denken, hier stünde bereits der Main Act auf der Bühne. Einen herzerwärmenden Moment hat die Gruppe auch speziell für Chemnitz parat: In einer Anmoderation wird dem Publikum der Landeshauptstadt ausführlich vom Ambiente des AJZ vorgeschwärmt, das die Saarbrücker im Vorjahr betourt hatten. So kurios wie Tiavo auftreten, verlassen sie die Bühne wieder: Aus Platzgründen muss das Equipment der Band direkt im Anschluss an das Konzert durch eine Gasse in der Crowd aus dem Konzertsaal befördert werden, was auch dank helfender Hände aus dem Publikum gelingt. Die Gruppe wird im Rahmen ihrer eigenen Tour am 25.03.2025 wieder in Sachsen vorbeischauen, dann aber etwas westlicher in der Leipziger Moritzbastei.

Das stimmungsvolle Warm-Up mit Fernsehkopf können die Zuschauenden an diesem Abend allerdings nicht so richtig mit in die Headliner-Show nehmen, denn als Paula Carolina nebst Band nach einer Lichtshow zu Strauss’ Also sprach Zarathustra die Bühne stürmt, ist schon nach kurzer Zeit Ruhe - technische Probleme. Die für die Choreo benutzten Megaphone stellen sich in diesen Minuten als Glücksgriff heraus. So nutzt die NNDW-Ikone die Zeit, um den trompetenden nonbinären Plüschelefanten Willi vorzustellen und T(h)orbens Ananas aus dem Publikum zu bewundern. Die Frage “Hat noch jemand Obst dabei?” reiht sich im Folgenden ein in die Liste seltener Konzertsätze.

Als einen schlechten Witz später der Defekt behoben ist, steht dem Abriss nichts mehr im Weg. Paula Carolina & Band nehmen die Menge mit auf ein Wechselbad der Gefühle, das schwer in Worte zu fassen ist. In seinen Tiefen birgt es eine wenig optimistische Rede zur politischen Lage...

Es ist ihr wohl angenehmster Abend auf einem Clubkonzert mit niedrigen Decken gewesen, bemerken unsere Redakteure am Ende des Konzertabends des 22.10.2024 in der Dresdner GrooveStation.

Dieser beginnt und endet mit Kapa Tult, weil sich die Indie-Band um 20:30 Uhr ganz ohne Support der nicht ganz einfachen Aufgaben annimmt, das Publikum für sich selbst aufzuwärmen.

Das gelingt allerdings gut: Nach nur wenigen Songs steht das GrooveStationsche Chor-Tanz-Ensemble metaphorisch hinter der Gruppe aus Kassel und Leipzig, während es aus voller Kehle Kaffee und was Süßes singt. Obwohl die Band in ihren Anmoderationen fast unsicher wirkt, tritt sie in ihren Songs umso selbstbewusster auf. Unter anderem glänzen Keyboarderin Robin und Bassist Raphael mit virtuosen Soli. Das Publikum bekommt einen Mix aus brandneuen Songs und dem Besten des schon veröffentlichten Kapa Tult-Repertoires auf die Ohren und Tanzbeine - es gibt sogar eine Salsa-Intermission sowie eine Special Guest-Querflöteneinlage. An Höhepunkten fehlt es dem Auftritt der aufstrebenden Band nicht. Als kurz vor Schluss noch ein schnelles Yoko Ono-Cover (Die Ärzte) ausgepackt wird, ist der Tourauftakt in Dresden längst gelungen.

Zur vom Band gespielten Blondie-Single Maria wird das Publikum schließlich in die Nacht der Landeshauptstadt entlassen. Den Track hatte Kapa Tult vor ziemlich genau einem Jahr als Support Act in Chemnitz zusammen mit Von Wegen Lisbeth gecovert. Radio UNiCC berichtete.

Dieses Jahr geht es nun weiter mit der eigenen Deutschlandtour zum aktuellen Album Es schmeckt nicht, das 2023 erschien.

Nach Sachsen kommen die vier nach ihrer laufenden Tour wieder am 16.11. in das Leipziger Werk 2. Tickets dafür bekommt ihr hier.

Mit der kanadischen Singer-Songwriterin LøLø kommt eine der aufstrebenden Künstlerinnen in der Alternative-Szene das erste Mal nicht als Support-Act auf die europäischen Bühnen. Genauer wird sie am 30. Oktober im LARK in Berlin spielen.

LøLø, welche mit bürgerlichem Namen Lauren Mandel heißt begann ihre musikalische Karriere zunächst mit Covern, unteranderem ihre Interpretationen von Bruce Springsteens "Dancing in the Dark" verhalf ihr früh zu Popularität. Seit 2021 steht sie beim bekannten Alternative-Label Hopeless Records unter Vertrag. In den USA war sie bereits mit Pop-Punk Größen wie Simple Plan oder Less Than Jake auf Tour.

Ihren musikalischen Durchbruch markiert jedoch die 2022 veröffentlichte Single "Debbie Downer" zusammen mit Maggie Lindemann, welcher als einer der der Szene-Hits des Jahres galt. Auf ihrem am 7. Juni erschienen Debüt-Album „falling for robots & whishing i was one“ befinden sich einige Hits welche, ihren ganz eigenen Sound im Alternative-Rock sehr gut repräsentieren wie beispielsweise „hot girls in hell“ oder „u turn me on (but u give me depression)“.

In Europa war die Künstlerin bereits als Support mit Suecco oder JXDN unterwegs und kommt nun endlich auf ihrer eigenen Headline-Tour auf die europäischen und deutschen Bühnen. Die Vorfreude ist riesig bei uns, Tickets gibt's hier.

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Nach einem prall gefüllten Festival Sommer, unter anderem bei Rock am Ring, Hurricane und Lido Sounds kommen die Leoniden am 11.10. anlässlich ihrer Sophisticated Sad Songs-Tour und dem gleichnamigen Album nach Leipzig. Im Unterschied zu den letzten Alben nahm sich die Band Zeit, probierte sich mehr aus und warf alte Muster über Bord. So wurde im Entstehungsprozess dieser Platte im Gegensatz zu den vorherigen Alben gemeinsam, live im Studio eingespielt und im Anschluss produziert.

"Wir haben studierte Qualität in gewisser Weise eingetauscht gegen die Möglichkeit die richtigen Takes machen zu können", sagte die Band im Interview mit Bonn FM.

Schon wie bei ihrer letzten Show in Leipzig werden sie dem Felsenkeller in Lindenau die Ehre erweisen.

Unterstützt werden sie dabei von ihrem Voract Damona. 2022 veröffentlichte sie ihre erste Single und hat 2023 ihre erste große Deutschland Tour gespielt.

Habt ihr Lust auf einen Abend mit potenziell crowdsurfenden Bongos? Dann gibts hier noch Tickets.