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Summary

"This is it, what keeps live music alive!" - Das Rockharz Open Air 2016

Auch die Hüter des Grabens wollen mal Spaß haben :)

Juli, die Sonne scheint, ein paar Wölkchen sind zu sehen, es ist gut warm, das Ziel im Navi ist gesetzt: Asmusstedt bei Ballenstedt, der jährliche Anlaufpunkt einer kleiner Heerschar an Metalheads aus ganz Deutschland.

Das Rockharz Open Air 2016 fand dieses Jahr vom 06. bis 09. Juli statt und zog ca. 13.000 Besucher zum östlichen Rand des Harzes an den Fuß der Teufelsmauer. Auf dem Programm stand eine gewohnt hochkarätige und breitbandige Mixtur von Heavy und Power Metal, Folk und Gothic Metal bis hin zu Death Metal. Hier ist einfach für jeden etwas dabei!
Nachdem es letztes Jahr zu recht massiven Staus am Anreisetag und entsprechender Kritik der Besucher kam, welche teilweise ein paar echt gute Bands verpassten, wurde dieses Jahr das gesamte Anreisekonzept gründlichst überarbeitet. Vor allem die Möglichkeit, bereits am Dienstag anreisen zu können, entspannte das Verkehrsaufkommen am Mittwoch deutlich. Zugleich war dadurch am Mittwoch aber auch schon ordentlich Betrieb auf dem Campground und man war zu weilen doch froh, wenn man mit guten Freunden unterwegs war, die vielleicht schon ein kleines Plätzlein für sein eigenes Zelt mit blockierten ;) Alternativ konnte man sich im Vorfeld seinen eigenen kleinen Campingbereich für einen kleinen Aufpreis sichern. Dazu wurde speziell ein neuer Bereich geschaffen, womit die Lage auf dem Campground aber auch noch etwas entspannt wurde.
Es gab aber auch noch ein paar andere Neuerungen, wie Schließfächer mit integrierten Ladestationen, zwei Sound-Türme für eine bessere Tonabmischung, etwas höhere Bühnen für die bessere Sicht auf die Bands, oder einen Biergarten mit Leinwand. Ja, die Fußball-EM war parallel zum Festival und da der deutsche Rocker hin und wieder auch gern Fußball schaut, tat man alles dafür, dass er neben seinen Lieblingsbands auch dem einen oder anderen Spiel folgen konnte.
Ich muss hier gestehen, dass die Spiele gänzlich an mir vorbei gegangen sind, die Bands waren dann doch interessanter :)

Eröffnet wurde das Rockharz Open Air dieses Jahr am Mittwoch von den Finnen von Mors Principium Est im Rahmen der AFM Label Night. Wo die letzten Jahre noch die AFM Awards stattfanden und Newcomer Bands ihr Können unter Beweis stellen konnten, standen dieses Jahr schon recht bekannte Größen auf der Bühne: Shakra, Kissin' Dynamite, J.B.O., Onslaught und Asenblut. Damit wurde der Mittwoch eigentlich schon zu einem vollwertigen Festivaltag.

So richtig los ging es dann am Donnerstag. 12:45 Uhr starteten The New Roses, welche Anfang des Jahres erst ein neues Album in die Läden stellten und mit ihrem Rock schon eine gute Menge an Metalsheads vor die Bühne holten. Mit Hackneyed und Deadlock folgten zwei Bands der härteren Metalrichtungen und animierten zu den ersten Moshpits. Die Schweden von Grand Magus brachten einen kurzweiligen Stilwechsel und legten eine solide Show auf die Bretter. Nun ging es passend zu den Namen der Bühnen, Rock und Pain Stage, schön im Wechsel von Death Metal der Dänen von Illdisposed, zu Stoner Rock von Spiritual Beggars zurück zu Death Metal von Entombed A.D., welche zusammen mit den darauffolgenden Thrash Metallern von Annihlator die immer zahlreicher werdenden Zuschauer gehörig zum moshen brachten. Die groovigen Melo Deather Soilwork setzten dem Ganzen dann noch die Krone auf, Circle Pits, Moshpits, rumspringen und mitgrölen war die Devise!
Danach hieß es mal einen Gang runterschalten in der Saiten-Schrabbel-Kiste und die melodischeren Klänge aufgezogen: Gamma Ray läuteten den ersten großen Headliner Abend ein und brachten mit Songs bis in die früheren Schaffensjahre die Menge zum stimmgewaltigen Mitsingen. Da sind die zu tausenden in den Himmelgestreckten Pommesgabeln wohl verdienter Lohn für die Hamburger.
Nachdem die letzten Akkorde der Power Metaller verklangen, ging es mit deutschen Novel Gothic Rock aus Frankfurt weiter: ASP gaben sich die Ehre und zogen die Massen in ihren Bann. Sowohl Klassiker als auch neustes Material aus dem Leipziger Hotel Astoria wurden mit einer großartigen Feuershow performt. ASP zeigten einmal mehr, dass sie angefacht durch die Resonanz der Fans, zu Höchstform auflaufen können und ihre Geschichten vom Schwarzen Schmetterling mit aller Energie erzählen, die sie aufzubringen vermögen. Nach diesem großartigen Konzert verblieb leider nicht viel Zeit zum Luftschnappen.
Saxon stand bereits in den Startlöchern und gute Plätze waren eigentlich schon vor dem Ende des Konzertes von ASP Mangelware. Der Füllgrad des Infields ließ schon erahnen, dass der heutige Abend noch eine große Party werden wird.
Als die mittlerweile seit 38 Jahren bestehende Heavy Metal Formation, und damit die älteste Band auf dem diesjährigen Rockharz Open Air, die Bühne betrat, gab es kein Halten mehr. Mit dem ersten Takt hatte man die Besucher in den Bann gezogen und verwandelte das Infield in einen großen tobenden Hexenkessel. Damit gaben die Briten einen großartigen Tagesabschluss, welcher mit einem zünftigen Stilwechsel von den Norwegern von Enslaved seinen endgültigen Ausklang fand.

Ab dem Freitag war es vorbei mit dem Lange ausschlafen, 11:20 stand der erste Act auf der Rock Stage und organisierte die Starthilfe um durch den Tag zu kommen.
Los ging es mit And Then She Came, dem neuen Projekt der Krypteria-Musiker rund um Frontfrau Ji-In Cho, welche mit Modern Metal ihr neustes Material präsentierten und mit dem Auftritt beim Rockharz gleichzeitig ihren ersten großen Auftritt im neuen Gewand feierten. Für all jene, die immer noch etwas müde aus der Wäsche schauten, dürfte Dust Bolt endgültig feuern unterm Hintern gemacht haben. In gewohnt kraftvoller Feierlaune galoppierten die Bayern übers Feld und gaben ihrem Thrash Metal die Sporen. Dieser einschlagende Blitz sollte nun auch den Letzten im Infield wachgerüttelt haben.
Twilight Force hielten im Anschluss die Feierlaune mit ihrem magisch motivierten Power Metal oben, bevor Suicidal Angels schon mal das Warm-Up Training für die Nackenmuskulatur lieferten. Dies war auch dringend notwendig, gab es doch mit Kampfar schon mal die erste Pagan Formation mit dem Charakter einer Dampfwalze, welche sich anschickt über das Festivalgelände zu rollen und die Fitness der versammelten Fans zu testen.
Nitrogods sorgten im Anschluss nochmal für handfesten, muskulaturfreundlichen Hard Rock mit Feierlaune, die man auch ausleben sollte, schaut man sich den nächsten Slot an. Hier stand nämlich Der Weg Einer Freiheit auf dem Programm und die Würzburger sind berüchtigt für harte Bretter und überbordender schwarzmetallsicher Riffwände. Ihr Auftritt war dann auch der vorläufige Härtetest der Nackenmuskeln, welcher erfolgreich bestanden werden konnte :)
Für all jene, den die letzten Stunden doch etwas zu Black Metal lastig waren, gab es nun wieder Party-Folk vom Feinsten auf die Ohren. Die werten Herren von Coppelius vertäuten ihr Luftschiff an der Dark Stage und ließen die Menge toben und feiern und bereiteten diese auf den nächsten Power Metal Act aus Dortmund vor. Während Axxis eine solide Show gaben, zog in nicht allzu großer Ferne ein paar argh dunkle Wolken auf, die nichts Gutes verhießen. Den Blick immer wieder gen Horizont gerichtet, verfolgte ich die Show der Dortmunder und bangte doch ein wenig um den Auftritt meines heutigen persönlichen Highlights: Primordial, welche als nächstes spielen sollten.
Als die Iren aber die Dark Stage betraten und die ersten massiven Takte von sich gaben, machte sich das Gewitter klein und zog um uns herum... Gegen die Aura von Frontmann Nemtheanga kommt eben auch Petrus nicht an :) Und so wurde der Auftritt von Primordial wieder mal ein grandioses atmosphärisches Highlight.
Weiter ging es mit den Hard Rockern von Kärbholz und, um den Stilbruch perfekt zu machen, Satyricon, welche erneut eine Dampfwalze brettharten Black Metals durch das Infield schickten. Darauf folgend wurde es Spaßig: Knorkator standen in den Startlöchern und schickten sich von Konzertbeginn an, die Massen zum Ausrasten zu bringen, mit großem Erfolg. Circle Pits, Moshpits und jede Menge Crowdsurfer, vor allem nach einem Aufruf zum Secruity Stress Test, bestimmten das Bild. An dieser Stelle sei einfach mal wieder ein Lob an die Secruities im Graben gegeben, welche trotz massenhaft Crowdsurfern und entsprechender Schwerstarbeit immer ein Lächeln im Gesicht hatten, wenn auch irgendwann ein sichtlich erschöpftes.
Im Anschluss an diese, immer wieder etwas ausartende Party, folgten Saltatio Mortis, welche mit ihrem Folk Rock die Stimmung oben hielten und ein guter Auftakt zum Tages-Headliner waren.
Dieser kam von Tobias Sammet's Avantasia. Die Symphonic Formation ist bekannt für große pompöse Konzerte mit raffinierten Lichtshows und einer perfekten Performance. Und so zog auch dieses Konzert wieder tausende in seinen Bann und begeisterte die Massen zum Tagesabschluss.
Wer noch eine ordentliche Fuhre Technical Death Metal aus Italien genießen wollte, der fand mit Fleshgod Apocalypse den perfekten energiegeladenen Ausklang und konnte seine tagsüber trainierten Nackenmuskeln nochmal so richtig testen.

Da stand auch schon der letzte Festivaltag vor der Tür. Mit noch immer einem leichten Ziehen im Nacken ging es für mich 11:20 auf einen Blick zu den Rockdevilz, welche den Samstag eröffneten. Viel ist noch nicht los an diesem Morgen. Der Menge an Zuhörern nach, könnte man meinen, man ist auf einem Club Konzert mit überdimensionierter Bühne. Den Herren von Rockdevilz stört das nicht und man spielt mit guter Laune ein solides Rock Set durch.
Die Finnen von Lost Society versuchen als zweites, die noch etwas träge Masse in Schwung zu bringen. Mit ihrem flotten Trash Metal schaffen sie dies im Laufe ihres Konzerts auch und so startete das erste Kreislauftraining an diesem Tag schon mal im Schein der Mittagssonne.
Mit Winterstorm wurde es im Anschluss recht episch. Die Oberfranken sind mittlerweile in der Szene kein unbeschriebenes Blatt mehr und so ziehen sie eine beachtliche Menge an Fans auf das Infield, welche von vorn bis hinten mit springen, tanzen, singen. In Anbetracht dessen, dass die Power Metaller ein etwas spontaner Ersatz für Draconian waren, welche leider absagen mussten, war das Konzert ein voller Erfolg.
Auch Harpyie konnte die Stimmung auf dem hohen Niveau und die Masse an Zuschauern vor der Bühne halten. Mit ihrem Folk Metal gaben sie richtig Gas und brachten die Fans zum Jubeln, Mitsingen und Feiern. Von diesem Zuspruch angefacht, liefen auch die Rheinländer zur Höchstform auf und sprangen nur so über die Bühne. Definitiv ein bisher sehr gelungener Start in den Samstag.
Mit dieser Vorlage stürmen nun Heldmaschine auf die Rock Stage und nutzen die Ausgelassenheit der Fans um ihren Sound der Neuen Deutschen Härte in die große Party einzuarbeiten. Deutlich merkt man ihre Verbundenheit als Fans zu Rammstein, den Urgesteinen der NDH, welche man unter dem Banner Völkerball stetig coverte. Entsprechend energiegeladen und technisch ausgefeilt geht man zu Werke und erhält zum Lohn laute Zugaberufe zum Konzertende.
Mit dem Verklingen des letzten Akkordes stehen auch schon die Finnen von Omnium Gatherum in den Startlöchern. Die Melodic Deather nutzen die Gelegenheit, ihren neusten Silberling "Grey Heavens" zu präsentieren, spielten aber auch Songs der älteren Scheiben: "New Dynamic" darf nun mal einfach nicht fehlen, wenn die Stimmung eh schon gut ist. Und so schafften es auch Omnium Gatherum das Publikum im gut gefüllten Infield zu begeistern und in ein waberndes Meer aus Haaren zu verwandeln.
Die darauffolgenden Thrash Veteranen Tankard brauchten nicht viel, um das Infield erneut in einen einzigen Hexenkessel zu verwandeln. Mit Vollgas rockten sie die Bühne und konnten sich dem Anblick fliegender Haare und den zu hunderten in den Himmel gestreckten Pommesgabeln der Fans erfreuen.
Als Gloryhammer, welche 2014 bereits das Rockharz Open Air bespielten und für ordentlich gute Stimmung sorgten, die Bühne betraten, war klar, die Party wird wieder großartig. Und so zog die Schotten mit ihrem sehr spaßigem Fantasy Power Metal über das Festival her und ließen ausgetobte und erfreute Metalheads zurück und konnte sicher wieder ein wenig die eigene Fanbase erweitern.
Nun sollten eigentlich Hämatom die Rock Stage entern, aber die Fans mussten hier etwas warten... und warten... und warten... Man konnte durchaus erstaunt sein, dass selbst nach 10 Minuten des Wartens, die Stimmung im Infield noch sehr heiter war. Einzig die Secruities und Fotografen wirkten zunehmend gelangweilt. Irgendwann hatten die Secruities, welche auf Arbeit warteten, die Nase voll und schickten prompt ihren eigenen Crowdsurfer, natürlich einen aus ihren eigenen Reihen, hinaus in die wartende Menge. Für mich war nun die Zeit zu gehen, da ein Rundflug über das Gelände auf meinem persönlichen Programmplan stand. Als ich noch auf meinen Piloten wartete, vernahm ich auch den Start des Auftritts von Hämatom, mit ca. 15 Minuten Verspätung stiegen sie mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums "Wir sind Gott!" voll ein und konnten dem Klang nach die Massen doch noch gut erreichen und mitziehen.
Nach dem Rundflug über das Festivalgelände mit grandiosen Ausblicken über die Ausläufer des Harzes ging es noch für ein paar letzte Songs zum Auftritt von Finntroll, welche mit ihrer unvergleichlichen Art die Massen zum moshen und rumspringen brachten und zugleich eine finnische Serie beim Rockharz einläuteten. Mit Ensiferum folgte gleich das nächste Schwergewicht im Bereich mitreißendem epischen Folk Metal. Das Quintett aus Helsinki brauchte nur wenige Akkorde und die Masse tobte. Von Müdigkeit der Fans war trotz den bisher reichlich energiegeladenen Auftritten keine Spur zu sehen, dafür legten diese erstmal eine ordentliche Staubwolke über das Infield mit einigen Moshpits hier und da.
Der darauffolgende Auftritt der Power Metaller von Sonata Arctica wird bei den Fans sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Frontmann Tony Kakko und seine Bandkollegen schaffen es immer wieder wie kaum eine andere Band, die Fans und Neulinge in ihren Bann zu ziehen und sich voll und ganz der Musik hinzugeben. Man tanzt, springt, klatscht, schwenkt die Arme und singt aus voller Kehle. "This is it, what keeps live music alive!" ruft Tony Kakko den Massen entgegen - bei dem Anblick, muss man ihm einfach Recht geben!
Die vierte finnische Formation in dieser Serie sind die Melo Deather von Children Of Bodom. Auch sie waren schon ein paar Mal beim Rockharz Open Air und sind wieder voller Energie, bereit es richtig krachen zu lassen. Man zockt einmal den Querschnitt der Bandgeschichte hoch und runter und lässt den Nackenmuskeln keine Zeit für eine Pause. Die Menge im Infield dankt es mit lauten Rufen, gen Himmel gestreckten Fäusten und einem wabernden Meer von Haaren.
Im Anschluss daran wird es wieder folkig und Subway To Sally schickten sich an, mit ihrem Sound die Masse zum Tanzen zu bringen. Es folgte ein mitreißender Hit nach dem anderen und die Menge tobte, sprang im Takt und tanzte durch das Infield. Zum Ende hin wurden die schon zur Zeremonie gehörigen Blut-Rufe laut, welche auch mit "Julie und die Räuber" beantwortet wurden und damit das Ende des Konzertes eingeleitet wurde.
Schon ordentlich warm gelaufen, empfing das Publikum nun den Tages-Headliner Powerwolf, welche mit ihrer Metal-Messe die Massen in Ektase versetzten. Aus tausenden Kehlen wurden die Songs der Saarländer Formation mitgesungen und gefeiert. Das Quintett gab Vollgas und zelebrierte ihre Messe routiniert und energiegeladen mit einer grandiosen Pyroshow. Zum Dank sah man sich immer wieder einer Wand von in die Luft gestreckten Pommesgabeln entgegen, welche bis in die letzten Reihen des Infields reichte.
Nach diesem bombastischen Festivalabschluss folgten noch zwei absolute Spaßkanonen. Tanzwut, deren Auftritt beim Rockharz 2015 wegen einem technischen Ausfall jäh unterbrochen wurde, hatten dieses Jahr erneut die Gelegenheit zu später Stunde die Fans zum Feiern zu bringen und schaften dies auch sehr erfolgreich. "Ihr wolltet Spaß? Den sollt ihr haben!" :)
Den nun wirklich letzten Festivalabschluss machten Versengold, welche trotz später Stunde noch eine richtig gute Feierlaune an den Tag legten und das Infield nochmal so richtig tanzen ließen. Was will man mehr zum Abschluss eines tollen Festivals, als einfach entspannte, gelassene Partymusik die jeden lahmen Knochen zum Rhythmus zucken lässt :)

Und damit ist es wieder vorüber, das Rockharz Open Air 2016. Etwas wehmütig schweift der Blick nochmal über das menschenleere Infield und hinüber zur langsam aufgehenden Sonne.
Dieses Festival ist und bleibt hoffentlich weiterhin was Besonderes. Nicht zu groß, keine Abstriche in der persönlichen Bandauswahl, da keine Überlappungen, eine herrliche Umgebung, in der man auch mal ein wenig Wandern gehen kann und nicht zuletzt ein immer wieder überraschend großartiges und vor allem vielfältiges Line-Up für einen vergleichsweise moderaten Preis.
Unsere Empfehlung für 2017 steht damit schon mal fest: Rockharz wir sind wieder dabei!

Nach einem intensiven Jahr voller Highlights, mit Album Release und gefeierten Festival-Auftritten, kehrt ENNIO nun mit seiner „Schlaraffenland Tour 2024“ zurück auf die Bühnen. Fans aus der Region dürfen sich gleich auf zwei Konzerte in Sachsen freuen. Am 17.11. im ausverkauften Haus Auensee in Leipzig und am 28.11. im Alten Schlachthof in Dresden erwartet die Fans eine emotionale und gleichzeitig kraftvolle Show.

Mit seinem neuen Album „Schlaraffenland“, welches am 20. September 2024 erschien, wagt sich der Münchner Künstler in neu musikalische Gefilde und bleibt dennoch seinem unverkennbaren Sound treu, wobei er tiefgehende Lyrics mit modernen Indie-Pop-Elementen verbindet. Dabei spiegelt das Album sowohl Leichtigkeit als auch die dunkleren Seiten des Lebens wider. „Im Prinzip ist mein Schlaraffenland unsere Welt, nur auf 120 Prozent hochgefahren. Mit allen Höhen, aber auch Tiefen", sagt er im Interview mit Eventim selbst über sein neustes Werk.

Wollt ihr Teil dieser emotionalen Reise sein? Dann sichert euch jetzt hier noch eure Tickets für Dresden und erlebt ENNIOs „Schlaraffenland“ live!

Am 31. Oktober stattet uns die Münchner Band Blackout Problems in Leipzig im Conne Island auf ihrer RIOT-Tour einen Besuch ab. Die Gruppe um Sänger Mario Radetzky veröffentliche Anfang des Jahres mit dem gleichnamigen Album bereits ihre dritte Platte und sind nun nach dem sie Enter Shikari auf ihrer Europa-Tour begleitet hatten und einigen Festivalauftritten, unter anderem auf dem Highfield, endlich wieder selbst als „Headliner“ unterwegs.

Das neuste Album "RIOT" lässt einem erneut die Frage aufwerfen, warum Blackout Problems trotz ihres internationalen Sounds für viele unter dem Radar fliegt. Die Singles "DNA" und "STASH" sind nur zwei Belege für das musikalische Potenzial das die Gruppe besitzt und wer bereits auf Konzerten der Gruppe war, wird bestätigen können, dass die Münchner auf jeden Fall wissen wie sie die Energie ihrer Songs auf das Publikum übertragen können. Der Song "GLOFS" mit Enter Shikari-Frontmann Rou Reynolds als namhaftes Feature ist ein weiterer Beleg für die Relevanz der Band im Alternative-Genre.

Begleitet wird die Gruppe von Sperling, einer deutschen Rock-Band sowie Lake Malice, ein britisches Alternative-Duo aus Brighton, bestehend aus Alice Guala und Blake Cornwall. Mit letzterer ist vor wenigen Wochen die Single "Quicker than Death" zusammen mit Blackout Problems erschienen, ein Song auf dessen Live-Performance man freudig gespannt sein kann. Es ist also alles angerichtet für einen wunderbaren Konzertabend in Leipzig, wer noch keine Pläne für Halloween hat, sollte sich dieses Konzert nicht entgehen lassen (Tickets gibt’s hier).

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Am Ende hüpft der ausverkaufte Saal ausgelassen mit Paula Carolina, die ihre Show in der Dresdner Chemiefabrik mit ihrer Hitsingle Schreien abschließt. Auch angesichts der immensen Startschwierigkeiten ihres Auftritts ein gelungener Abschluss, doch der Reihe nach:

Es ist ca. 20 Uhr, als sich der Konzertsaal der bunten Location allmählich füllt, am Einlass die Frage aufkommt, ob eine Ananas hineingenommen werden darf und drinnen Paula Carolina ihren Support Act Tiavo auf die Bühne jubeln lässt.

Die Band mit dem Fernseherkopf manifestiert sich über ihr 30-minütiges Set hinweg als Publikumsliebling. Allen voran Leadsänger und Rampensau Leandros, ballern sich die Saarbrücker durch ihr energiegeladenes Neue Neue Deutsche Welle-Set und suchen dabei immer wieder elanvoll den Kontakt zum Publikum. Wüsste man es nicht besser, könnte man denken, hier stünde bereits der Main Act auf der Bühne. Einen herzerwärmenden Moment hat die Gruppe auch speziell für Chemnitz parat: In einer Anmoderation wird dem Publikum der Landeshauptstadt ausführlich vom Ambiente des AJZ vorgeschwärmt, das die Saarbrücker im Vorjahr betourt hatten. So kurios wie Tiavo auftreten, verlassen sie die Bühne wieder: Aus Platzgründen muss das Equipment der Band direkt im Anschluss an das Konzert durch eine Gasse in der Crowd aus dem Konzertsaal befördert werden, was auch dank helfender Hände aus dem Publikum gelingt. Die Gruppe wird im Rahmen ihrer eigenen Tour am 25.03.2025 wieder in Sachsen vorbeischauen, dann aber etwas westlicher in der Leipziger Moritzbastei.

Das stimmungsvolle Warm-Up mit Fernsehkopf können die Zuschauenden an diesem Abend allerdings nicht so richtig mit in die Headliner-Show nehmen, denn als Paula Carolina nebst Band nach einer Lichtshow zu Strauss’ Also sprach Zarathustra die Bühne stürmt, ist schon nach kurzer Zeit Ruhe - technische Probleme. Die für die Choreo benutzten Megaphone stellen sich in diesen Minuten als Glücksgriff heraus. So nutzt die NNDW-Ikone die Zeit, um den trompetenden nonbinären Plüschelefanten Willi vorzustellen und T(h)orbens Ananas aus dem Publikum zu bewundern. Die Frage “Hat noch jemand Obst dabei?” reiht sich im Folgenden ein in die Liste seltener Konzertsätze.

Als einen schlechten Witz später der Defekt behoben ist, steht dem Abriss nichts mehr im Weg. Paula Carolina & Band nehmen die Menge mit auf ein Wechselbad der Gefühle, das schwer in Worte zu fassen ist. In seinen Tiefen birgt es eine wenig optimistische Rede zur politischen Lage...

Es ist ihr wohl angenehmster Abend auf einem Clubkonzert mit niedrigen Decken gewesen, bemerken unsere Redakteure am Ende des Konzertabends des 22.10.2024 in der Dresdner GrooveStation.

Dieser beginnt und endet mit Kapa Tult, weil sich die Indie-Band um 20:30 Uhr ganz ohne Support der nicht ganz einfachen Aufgaben annimmt, das Publikum für sich selbst aufzuwärmen.

Das gelingt allerdings gut: Nach nur wenigen Songs steht das GrooveStationsche Chor-Tanz-Ensemble metaphorisch hinter der Gruppe aus Kassel und Leipzig, während es aus voller Kehle Kaffee und was Süßes singt. Obwohl die Band in ihren Anmoderationen fast unsicher wirkt, tritt sie in ihren Songs umso selbstbewusster auf. Unter anderem glänzen Keyboarderin Robin und Bassist Raphael mit virtuosen Soli. Das Publikum bekommt einen Mix aus brandneuen Songs und dem Besten des schon veröffentlichten Kapa Tult-Repertoires auf die Ohren und Tanzbeine - es gibt sogar eine Salsa-Intermission sowie eine Special Guest-Querflöteneinlage. An Höhepunkten fehlt es dem Auftritt der aufstrebenden Band nicht. Als kurz vor Schluss noch ein schnelles Yoko Ono-Cover (Die Ärzte) ausgepackt wird, ist der Tourauftakt in Dresden längst gelungen.

Zur vom Band gespielten Blondie-Single Maria wird das Publikum schließlich in die Nacht der Landeshauptstadt entlassen. Den Track hatte Kapa Tult vor ziemlich genau einem Jahr als Support Act in Chemnitz zusammen mit Von Wegen Lisbeth gecovert. Radio UNiCC berichtete.

Dieses Jahr geht es nun weiter mit der eigenen Deutschlandtour zum aktuellen Album Es schmeckt nicht, das 2023 erschien.

Nach Sachsen kommen die vier nach ihrer laufenden Tour wieder am 16.11. in das Leipziger Werk 2. Tickets dafür bekommt ihr hier.

Mit der kanadischen Singer-Songwriterin LøLø kommt eine der aufstrebenden Künstlerinnen in der Alternative-Szene das erste Mal nicht als Support-Act auf die europäischen Bühnen. Genauer wird sie am 30. Oktober im LARK in Berlin spielen.

LøLø, welche mit bürgerlichem Namen Lauren Mandel heißt begann ihre musikalische Karriere zunächst mit Covern, unteranderem ihre Interpretationen von Bruce Springsteens "Dancing in the Dark" verhalf ihr früh zu Popularität. Seit 2021 steht sie beim bekannten Alternative-Label Hopeless Records unter Vertrag. In den USA war sie bereits mit Pop-Punk Größen wie Simple Plan oder Less Than Jake auf Tour.

Ihren musikalischen Durchbruch markiert jedoch die 2022 veröffentlichte Single "Debbie Downer" zusammen mit Maggie Lindemann, welcher als einer der der Szene-Hits des Jahres galt. Auf ihrem am 7. Juni erschienen Debüt-Album „falling for robots & whishing i was one“ befinden sich einige Hits welche, ihren ganz eigenen Sound im Alternative-Rock sehr gut repräsentieren wie beispielsweise „hot girls in hell“ oder „u turn me on (but u give me depression)“.

In Europa war die Künstlerin bereits als Support mit Suecco oder JXDN unterwegs und kommt nun endlich auf ihrer eigenen Headline-Tour auf die europäischen und deutschen Bühnen. Die Vorfreude ist riesig bei uns, Tickets gibt's hier.

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